Dienstag, 16. Oktober 2012

Wir sind Friedensnobelpreisträger!

Eine naheliegende Überschrift, die höchstwahrscheinlich jedem Deutschen sofort nach der Zuerkennung des Friedensnobelpreises an die EU in den Sinn kam, denn nachdem wir schon seit geraumer Zeit Papst sind (Gääähn), wurde es Zeit für einen neuen, internationalen Großtitel. „Exportweltmeister“ klingt ja mittlerweile auch schon recht abgestanden und ist zudem auch noch falsch.

„Exportüberschussweltmeister“ wäre die richtige Bezeichnung, aber das sagt man lieber nicht, würde es doch sofort klarstellen, dass das fortwährende Mantra, wir würden über unsere Verhältnisse leben, einfach falsch ist. Ein Land, welches mehr exportiert als importiert lebt UNTER seinen Verhältnissen und ist dadurch auch noch in erheblichem Umfang mitverantwortlich für die Balanceprobleme in der Eurozone. Wir nehmen solche Begriffsverkürzungen mittlerweile als völlig normal hin und über das tägliche Trommelfeuer von Halb- und Falschinformationen durch die Politik, egal ob Regierungsparteien oder Opposition, durch Lobbyistenorganisationen und Medien, zucken wir nur noch mit den Schultern.

Bei all der Unaufrichtigkeit gibt es Gott sei Dank aber eine ehrliche Haut und das ist unsere Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel. Ihre elegante Erscheinung, ihre modische Extravaganz und nicht zuletzt ihre Aufrichtigkeit, ihre Bescheidenheit, ihr Fleiß und ihre intelligente Weitsichtigkeit treibt ihre Beliebtheitswerte im Volk in ungeahnte Sphären, so berichten es jedenfalls die Qualitätsmedien übereinstimmend. Nachstehendes Video eines öffentlichen Auftritts der Kanzlerin letzte Woche in Stuttgart verdeutlicht auf Feinste, wie beliebt die Kanzlerin ist, wie das Volk gebannt ihren hochintelligenten Ausführungen lauscht:


Falls jemand nun „Lügenpack“ und „Hau ab“ verstanden hat, so können damit nur die hinter der beliebten Kanzlerin aufgereihten Klatschaffen gemeint sein. Ach ja, und wenn man diesen Vortrag nach einer Minute abgeschaltet hat – ich kann versichern, auch nach 13 Minuten kann man kein Wort verstehen und - es hat niemand das Podium gestürmt, es flogen weder Eier noch Tomaten, denn wir sind ja nicht umsonst Friedensnobelpreisträger.

Samstag, 6. Oktober 2012

Murmeltier, oder: Tief im Süden nichts Neues

Zu Steinbrück wurde hier bereits alles gesagt. TITANIC hat es auf den Punkt gebracht:
„SPD hat entschieden: Merkel bleibt Kanzlerin bis 2017!“ Na und? Schlimmer als Steinbrück ist die auch nicht.

Ja , und dann hatte wir noch den „Tag der Deutschen Einheit“ und auch dazu kann ich nur wieder auf bereits Gesagtes zurückgreifen , denn das Kurzzeitgedächtnis mag zwar inzwischen gelitten haben, die Sauereien von Kohl, Schäuble, Waigel uva. werde ich denen, allem pathetischen Feiertagsgelaber zum Trotz, nie vergessen.

Na. dann ist da ja noch das Allerwichtigste: 50 Jahre James Bond! Ein Geburtstag, den zu zelebrieren mich die TAGESSCHAU und die HEUTE - Redaktion seit 2 Tagen in jeder Ausgabe anmahnt. Auch darüber habe ich mich schon mal echauffiert. Den kaum überhörbaren Hinweis, dass in diesem Herbst der neue „James Bond“ in die Kinos kommt, in den nächste Tagen also, hat mit dem Geburtstagstrallalla natürlich nichts zu tun. Wenn dann auch noch die Österreicher in der ZIB2 und die 3sat –Kulturzeit ins gleiche Horn tuten, dann weiß ich, dass die ARD auch diesmal die TV-Rechte für diesen Schmarrn gekauft hat und uns demnächst wieder mit der halbjährlichen Wiederholung aller James-Bond- Aktivitäten seit Dr. No traktieren wird.

Wie oben schon gesagt: Tief im Süden nichts Neues!

Montag, 1. Oktober 2012

Und der Haifisch...

J. Ackermann....der hat Zähne und die zeigt der Ackermann wenn er so sympathisch lächelt. Mich gruselt es bei diesem Anblick. Oh ja, auch die Banken haben Fehler gemacht, die Deutsche Bank aber nicht, denn sie ist ja ohne Staatshilfe durch die Krise gekommen. Sicher, es sind auch unentschuldbare Libor-Betrügereien vorgekommen, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Die Betrüger wurden inzwischen entfernt und das stimmt wohl, ist doch Ackermann selbst das beste Beispiel.

Eine Viertelstunde lang höre ich dem eiskalt grinsenden Raffke beim Selbstbeweihräuchern zu und als er zum wiederholten Male erzählt, dass die Deutsche Bank ohne Staatshilfe durch die Krise gekommen wäre, da bleibt nur noch das Not-Aus. Weder Bübchen Jauch, noch der unbedarft schwafelnde „Rote Danie“ Cohn-Bendit kommen auf die Idee, diesem selbstgefälligen Victory-Banker vorzuhalten, dass auch die Deutsche Bank sauber den Bach runtergegangen wäre, wären nicht weltweit Abermilliarden aus Steuergeldern zur Rettung von Banken, Versicherungen und ganzen Staaten ins Finanzsystem gepumpt worden.

Hilflos gegen den Fernseher zu schimpfen ist nicht unbedingt mein Fall und bevor ich vor Wut platze, schalte ich um und schaue lieber dem organisierten Verbrechen in Göteborg bei der Arbeit zu.

Freitag, 28. September 2012

Der Beweis

Bibi Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, galt uns bis gestern als paranoider Kriegstreiber, weil wir einfach nicht glauben wollten, dass der Iran eine Atombombe bastelt, um Israel auszulöschen. Jetzt stehen wir mit unserem, vom Zentralrat der Juden als latent konstatierten, Antisemitismus (Ja doch, ich geb’s ja schon zu!) doch ziemlich beschämt da.

Bibi Netanjahu
Netanjahu präsentierte vor der UN-Vollversammlung eine streng geheime Bombenzeichnung, die den Entwicklungsstand des persischen Atomprogramms eindeutig darstellt. Die hochkomplexe, technische Zeichnung stammt aus der gleichen Geheimdienstquelle, die seinerzeit auch die Beweise für die Massenvernichtungswaffen des Iraks lieferte. Wer wollte da Seriosität und Glaubwürdigkeit bezweifeln und warum sollte, was gegen den Irak so reibungslos funktionierte, nicht auch gegen die Perser funktionieren? Gehen wir also davon aus, dass der Iran angegriffen wird, natürlich erst nach den Präsidentschaftswahlen in den USA.

Dienstag, 25. September 2012

Ehre, wem Ehre gebührt

KohlNatürlich, aber auch nur dem und dem Ex-Kanzler Kohl gebührt sie nun wirklich nicht. Da mag er noch so mitleiderregend im Rollstuhl sabbern. Dieser unsäglich selbstgefällige Fleischberg befindet sich nach wie vor im Stande des vorsätzlichen Rechtsbruchs und dass er dafür nicht belangt wird, muss als Anerkennung für seine höchst zufällige Rolle als „Kanzler der Einheit“ absolut reichen.

Überhaupt ist selbst dieser Einheitskanzler-Mythos recht fragwürdig, denn außer dass Kohl zufällig zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs des Ostblocks im Amt war, ist sein aktiver Beitrag zur Vereinigung doch eher marginal. Immer musste der König des Aussitzens zum Jagen getragen werden und seine Fehleinschätzungen - Gorbatschow = Goebbels, 10-Punkte-Plan – waren eher kontraproduktiv.

Wirklich schlimm ist aber Kohls Rolle bei der administrativen Durchführung der Wiedervereinigung. Der Bimbeskanzler hatte einzig den Machterhalt im Auge und dafür nutzen Kohl und seine Paladine Schäuble, Waigel, Krause uvam. die Naivität und Unerfahrenheit der Ostdeutschen schamlos aus. Mittels des dubiosen Konstrukts der Treuhand wurde die komplette DDR-Wirtschaft plattgemacht und alles , was dort irgendwie von Wert war, wurde im Ruck-Zuck-Verfahren windigsten Geschäftemachern aus dem Westen zugeschustert. Statt versprochener, blühender Landschaften entstanden entvölkerte Ödgebiete und Schuldenlasten, für deren Zinszahlungen ein Viertel des jährlichen Staatsetats aufgebracht werden muß. Die Gläubiger kennen wir natürlich nicht und weil Kohl von ihnen profitierte, wird er sie nicht nennen. Die Schweigepflicht, die Omerta, gereicht einem Mafiosi zur Ehre. Nun denn, CDU, Ehre wem Ehre gebührt.

Freitag, 14. September 2012

Fankultur - Kultur?

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Das Fragezeichen ist natürlich eine gezielte Provokation, denn wenn selbst die „3sat-Kulturzeit“ der Fankultur, insbesondere der Kultur der sogenannten „Ultras“ in den Fußballstadien, einen Beitrag widmet, dann erübrigt sich das Fragezeichen selbstredend. Mir bereitet diese Art „Kultur“ aber schon seit Jahren gewaltige Bauchschmerzen. Diese sogenannte Fankultur hat, zumindest in Deutschland, keine eigenen Ideen, diese „Kultur“ äfft nur nach. Outfit, Sprüche, Parolen, Liedgut und selbst Gesten – es ist alles nur geklaut, imitiert – nachgeäfft eben.

Vor Jahren zogen Horden englischer Hooligans durch Europa, demolierten regelmäßig die Kanalfähren und pöbelten und prügelten sich durch die Städte und Stadien. Nachahmer, you never walk alone, fanden sich sofort in der Bundesliga und in ganz Europa. Die Toten der Hysel-Katastrophe in Brüssel 1985 waren dann der vorläufige Höhepunkt. Danach wurden die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren und heute werden zu jedem Bundesligaspiel Hundertschaften von Polizei herangekarrt, um die latente Gewaltbereitschaft der „Fans“, oder wie es in den Medien heißt, der „Treuesten der Treuen“ im Zaume zu halten. Merkwürdigerweise schämen sich diese „Fans“ nicht, wenn sie von einem dichten Polizeikordon umringt, wie eine Viehherde vom Bahnhof zum Stadion geleitet werden. Nein, sie glauben auch noch, ihr Grölen von aggressiven Primitivparolen und besoffenes Rumproleten sei ein wichtiger Beitrag zur Leistungssteigerung der eigenen Mannschaft unten auf dem Rasen.
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In den letzten Jahren haben die Clubs mehr und mehr die Steuerung der „Fans“ übernommen. Die sogenannten „Choreos“, die Massenchoreographien nach dem Vorbild der Nazis oder Nordkoreas, sind ohne die Beteiligung der Clubs wohl kaum zu bewerkstelligen. Der echte „Ultra“ hält sich für wichtig, wenn er einen Pappkarton in die Luft halten darf oder ritualisierte Stammellyrik grölt. Das ist zwar völlig belangloser Quark, aber wenn’s den „Ultra“ ruhig stellt – sei’s drum. Dass die Clubs in Zusammenarbeit mit den Medien diese ziemlich kindische Bereitschaft zum Nachäffen als Geldmaschine nutzen, ist zwar moralisch fragwürdig, aber systemgerecht. Der echte "Fan" hat mittlerweile verinnerlicht, dass einzig der Erwerb des jährlich neu aufgelegten Mannschaftstrikots als Nachweis eiserner Treue dienen kann. Zwischenzeitlich muss er schon 2 erwerben, denn nur wer Heim- und Auswärtstrikot sein eigen nennt, kann als wahrer "Fan" gelten.

Natürlich ahnt selbst der dämlichste unter den „Fans“ im ein oder anderen lichten Moment, dass er von einer Fußballindustrie gnadenlos abgezockt wird und deshalb erwartet der "Fan" eine Gegenleistung. Aber Hustekuchen, er zahlt, er macht sich zum Deppen, er trommelt und grölt, er gibt alles und dennoch rennen seine Helden auf dem Rasen nicht schneller, schießen überall hin, nur nicht ins Tor und dümpeln ziemlich langweilig irgendwo in der Tabelle rum oder müssen gar absteigen. Da greint der "Ultra" dann entweder herzzerreißend in irgendeine TV- Kamera oder wird richtig wütend. Dann bedroht er auch schon mal den blöden Pezzoni vor dessen Wohnung oder bricht dem Kadlec, dem Drecksack, nächtens das Nasenbein. Nicht mal mit Pyrotechnik rumkokeln lässt man den „Ultra“ , wo doch jeder weiß, dass Kinder zu gern mit Feuer spielen. Manno!

So, das musste ich mal los werden und jetzt warte ich gespannt auf den morgigen Nachmittag. Da muss meine geliebte Werkself in Dortmund antreten und ich setze mich mit meinem neuen Bayer04-Auswärtstrikot vor den Laptop um die erwartbare Niederlage mit wilden Flüchen gegen diese undankbaren Rolfes, Schürrles oder Kieslings zu begleiten. Da hängt man sich voll rein, aber dieser arrogante Sauhaufen läuft einfach nicht schneller - Manno!

Mittwoch, 12. September 2012

Eurokratie heute

An manchen Tagen kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da lausche ich am Morgen meinem Lieblingssender, „Langeweile 207“ (so interpretierten unsere Kinder die Kennung LW 207 des Deutschlandfunks am Display des Autoradios) und erfahre vom CDU-„Vordenker“ Karl Lamers, dass den Urteilen des Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bisher eine falsche, weil national-zentrierte, Gesinnung zu Grunde lag. Ausgerechnet am BVG dürfe die Überwindung der Europa-Krise nicht scheitern. Überhaupt sei es völlig unangemessen, dass jeder Depp, Lamers sagt natürlich nur „jeder“, in Karlsruhe klagen dürfe und natürlich begrüßt er die Ansicht des Ex-Außenministers Genscher, der In einer Kolumne für den „Tagesspiegel“ den Klägern gegen den ESM Missbrauch des Klagerechts vorwirft. Genscher wörtlich:

In der Euro-Frage nach Karlsruhe zu gehen, ist ein Missbrauch des Rechts. Die deutsche Verfassung beinhaltet die Pflicht, die europäische Integration zu befördern.“

Und im weiteren Verlauf zetert Genscher:

„Die Versuche, sich durch die Hintertür über die Anrufung des Bundesverfassungsgerichts die Möglichkeit einer Korrektur der Entscheidungen der Parlamente zu eröffnen, kann bei missbräuchlicher Wahrnehmung zu einem Verstoß gegen das Demokratiegebot führen. Wir verfügen über handlungsfähige Gesetzgebungsorgane und in Europa gibt es das Europäische Parlament. Zu den Aufgaben des Bundesverfassungsgerichts gehört es auch, die Funktionsfähigkeit der Verfassungsorgane zu wahren. Das gilt natürlich gegenüber dem Versuch, das Recht auf Anrufung des Bundesverfassungsgerichts zu missbrauchen, um den europäischen Einigungsprozess in Deutschland und von Deutschland aus in Europa zu erschweren oder gar zum Stillstand zu bringen.“

Aha, wenn also diese großartigen, handlungsfähigen Gesetzgebungsorgane verfassungswidrige Gesetze beschließen, was ja erfahrungsgemäß nicht ganz auszuschließen ist, da eigentlich jedem Gesetz der derzeitig handelnden Gesetzgebungsorgane vom BVG Verfassungswidrigkeit bescheinigt wurde, so ist also die Anrufung des BVG zur Überprüfung dieser zunehmend zweifelhafteren Gesetze ein Missbrauch des Rechtsweges? OH Verzeihung, man lernt nie aus!

Auch heute entsprach das ESM-Gesetz, wen wundert’s, nicht dem Buchstaben und Geist des Grundgesetzes. Mittlerweile aber haben die Finanzakrobaten in Berlin, Brüssel, London und New York unsere Grundrechte soweit ausgehöhlt, dass selbst die Richter in Karlsruhe die Macht des Faktischen akzeptieren müssen. Erwartungsgemäß hat das BVG das ESM-Machwerk durchgewinkt, hat zur Gesichtswahrung ein paar Grenzlinien benannt, und die Bundesregierung bedankt sich, wie üblich, für die Klarstellung.

Natürlich werden auch diese Grenzlinien in Kürze überschritten werden – überschritten werden müssen - wegen, wir kennen das nun schon bis zum Erbrechen, wegen Alternativlosigkeit, weil ein ESM mit eingebauter Höchstgrenze die Spekulation natürlich wieder anheizt. Dann wird wieder aufgestockt, dann wird Gauweiler wieder dagegen klagen und Karlsruhe wird immer mehr zur Lachnummer.

Es sind nicht die Kläger, die, wie Genscher jammert, durch die Hintertüre etwas erreichen wollen, es ist die Riesenkoalition in Berlin, die die Offenheit scheut und ihre Vorhaben durch die Hintertüre durchboxt. Das ganze unwürdige Geschachere, Gewürge und Gezerre wird erst enden, wenn endlich ehrlich Stellung bezogen wird. Merkels „Stirbt der Euro, stirbt Europa!“ ist so unglaublich dämlicher Quatsch, dass es schon wehtut. Wenn sie aber sagen würde - „Wir wollen um des Friedens willen ein vereinigtes Europa, auch mit einer einheitlichen Währung, und deshalb brauchen wir einen Länderfinanzausgleich - deshalb brauchen wir Eurobonds!“ - das wäre ehrlich, denn de facto sind ja der ESM und die EZB-Ankäufe schon kaschierte Eurobonds. Ehrlichkeit? Lacht da jemand höhnisch? Ehrlichkeit von einem Schäuble, einem Söder, einem Niebel, einem Steinbrück usw.? Stimmt, ist wohl ein wenig zu viel verlangt!

Freitag, 31. August 2012

Watten Fall von Dreistigkeit

Oh, du wunderbare Privatisierungswelt. Mit den abgeschalteten Schrottmeilern „Brunsbüttel“ und „Krümmel“ lässt sich kein Profit mehr machen. Das ist blöd, aber wohl nicht mehr zu ändern. Da sich die strahlenden Dinger nun nicht einfach in Luft auflösen, sondern aufwendig zurückgebaut werden müssen, bleibt ein gewisses Risiko, für das der Betreiber, die schwedische Vattenfall AB und der schwedische Staat in der Haftung stünde. Das ist auch blöd, lässt sich aber leicht ändern. Die Vattenfall Europe AG wird einfach in die Vattenfall GmbH umgewandelt. Diese gehört jetzt noch immer zu 100 % den Schweden, aber die Haftung sind sie mit einem Federstrich los, denn nun ist die Haftung der Gesellschaft halt beschränkt und die unbegrenzte Haftung liegt nun beim deutschen Steuerzahler, der ja sowieso schon für den Rückbau der Meiler und die Endlagerung des Atommülls aufkommen muss. Atomstrom ist ja sooo günstig!

„Vattenfall will schlankere und einfachere Strukturen schaffen und dadurch Abläufe verbessern und Kosten senken“ heuchelt Vattenfall zur Begründung der Umwandlung und man sollte bei solcher Dreistigkeit doch eigentlich einen empörten Protest der Bundesregierung erwarten. Aber von dort hört man nichts, weil die, und darauf kann Vattenfall sich verlassen, genau wie die Haftung, beschränkt ist.

Aber was rege ich mich auf? Es ist doch mittlerweile völlig normal, dass z.B. ein Energiekonzern wie EON drei Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr 2012 meldet und im gleichen Atemzug den Abbau von 6000 Mitarbeitern ankündigt. Fröhlich erklärt man, dass der Gewinn hauptsächlich dem Gasgeschäft entsprang. Dass man gesunkene Einkaufspreise als Preiserhöhungen an die Endkunden verkaufte, sagt man natürlich nicht. Na und? Es herrscht Ruhe im Land. Auch dann, wenn sinkende Strompreise an der Strombörse auf wunderbare Weise in Preiserhöhungen für die Endkunden umgewandelt werden. Was sind schon lächerliche 3 ergaunerte Milliarden, gegen ein Haftungsrisiko für Schadenersatz bei Schlamperei und Missmanagement im Netzausbau? Peanuts, genau, und deshalb übernimmt die Allgemeinheit die Haftung. Es herrscht weiterhin Ruhe im Land.

Ach, man möchte gar nicht mehr aufhören sich aufzuregen, z.B. über die sogenannten Experten der sogenannten Troika, die den armen Griechen Sparmassnahmen bis zur Auszehrung aufzwingen und, ganz wichtig, die Privatisierung von Eisenbahnnetz, Flughäfen, Seehäfen und ganzen Landstrichen auf griechischen Inseln einfordern. So wird die alte CDU/CSU-Forderung – „Die Griechen sollen ihre Inseln verkaufen“ - endlich doch noch Wirklichkeit und das z.Zt. etwas unsichere Geld der Internationale der Steuerhinterzieher (IDS) ist in sicheren Sachwerten gerettet. Aber was rege ich mich auf? Ist doch alles prima und es herrscht Ruhe im Land.

Tief im Süden

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