Freitag, 25. November 2011

Er ist wieder da

Gutti as Jack

Wieso auch nicht? Da hatten und haben wir ganz andere Kaliber im Politgeschäft und richtig kriminell ist er ja nicht. Der Freiherr ist bloß ein eitler Gockel, der außer einem ausgeprägten Geltungsbedürfnis und gutsitzender Schmalzfrisur keine weiteren Talente vorzuweisen hat. Für einen normalen Beruf daher ungeeignet, bleibt letztlich zum Broterwerb nur die Profession des Schmierenkomödianten und da bietet einzig die politische Bühne ein weites Betätigungsfeld. Bedeutungsschwanger quasseln, ordentlich heucheln und konsequent leugnen, selbst wenn die Lüge offensichtlich ist, all diese Fertigkeiten beherrscht der Edelmann bekanntlich perfekt. Tänzelnd und federnd wird er in kürzester Zeit sein dankbares Publikum aufs Neue begeistern und auch für mich wird dann wieder der ein oder andere höhnische Blog-Beitrag abfallen.


PS: Natürlich ist mir aufgefallen, dass ich mit der o.a. „Schmalzfrisur“ nur ein Klischee bedient habe, denn genau diesem Markenzeichen hat der „ neue“ Baron ja jetzt abgeschworen und den äußerlichen Fettverbrauch sichtbar reduziert. Was er sich damals in die Haare schmierte, stopft er jetzt in sich hinein, wofür seine in gerade mal 9 Monaten angefutterten Pausbacken beredtes Zeugnis ablegen.

Donnerstag, 17. November 2011

Der Unterschied

NazisDa können die Innenminister von Bund und Ländern nun noch so triefäugig schockierte Betroffenheit heucheln, ihr völliges Versagen ist unverzeihlich und müsste den sofortigen Rücktritt nach sich ziehen. Sollte man meinen, aber das wird nicht geschehen, denn dass es einen Unterschied zwischen linkem und rechtem Terror gibt und damit auch in den Bekämpfungsstrategien, müssen wir einsehen.

Die RAF-Terroristen suchten sich ihre Opfer gezielt aus, gerne besonders widerwärtige Vertreter der Geldelite und deren Helfershelfer in Politik und Justiz. Um diesen Angriff auf die Mächtigen abzuwehren, fuhr der Staat alles auf, erließ Schnellschussgesetze, welche die Bürgerrechte bis heute einschränken und stellte alle Staatsbürger unter Generalverdacht. Die täglichen Personenkontrollen mit vorgehaltener Maschinenpistole an allen Ausfallstraßen der Städte sind noch in lebhafter Erinnerung. 34 Menschen fielen über die Jahre dem RAF-Terror zum Opfer, aber auch 27 Terroristen ließen ihr Leben. Der linke Terror ist das Böse schlechthin.

Mindestens genauso böse ist der islamistische Terror, der sich in Deutschland bisher zwar nur durch kaum nachvollziehbare Unfähigkeit bemerkbar machte. Ob Kofferbomber oder Sauerlandterror, jeder geplante Anschlag ging geradezu grotesk in die Hose, entweder weil man die Zünder vergessen hatte oder aber beim Chemikalienkauf gleich den Verwendungszweck signalisierte. Tolle Fahnungserfolge der Terrorbekämpfer konnten dennoch vermeldet werden und das Einverständnis der Bürger, sich noch intensiver überwachen zu lassen, stieg mit jedem dieser „Anschläge“. Die wichtigste, aufwendigste und erfolgreichste Terrorbekämpfung findet aber nach wie vor am Hindukusch statt und auch wenn die Bevölkerung das eher skeptisch beurteilt, es ist eine einzige Erfolgsgeschichte.

Der braune Terror ist dagegen wesentlich harmloser. Lebensgefährlich bis tödlich zwar für türkische Gemüsehändler und Dönerbudenbesitzer, für Asylbewerber und Zigeuner, aber für die Geld- und Machtmenschen ist er keine Bedrohung. Außerdem ist das ausländerfeindliche Gedankengut in weiten Teilen der Bevölkerung fest verankert und wird von bestimmten Massenmedien und Buchautoren noch befeuert. Warum also sollte man da den gleichen Fahndungsaufwand wie bei den Linksterroristen oder Islamisten betreiben? Wenn, je nach Statistik, seit 1990 zwischen 60 und 190 Todesopfer auf Grund rechter Gewalt zu verzeichnen sind, fast ausschließlich Dunkelhaar- und –häutige, wurden diese Leute immer von Einzeltätern erschlagen, erstochen oder erschossen. Wer denkt denn schon an Bandenterror, wenn über die Jahre immer mit der gleichen Waffe bundesweit verteilt Muslime umgebracht werden? Warum sollte jemand mal beim Verfassungsschutz nachfragen, bzw. warum sollte der Verfassungsschutz von sich aus Hinweise oder Auskunft geben? Selbstverständlich nicht, sind doch die angesoffenen Glatzenträger mit ihren feisten Brutalfressen, die mit ihrer nur schwach verkappten Nazisymbolik pöbelnd durch die Städte ziehen, zu 50% V-Leute des Verfassungsschutzes. Auf diese Vermutung kann man jedenfalls beim Betrachten vom TV-Bildern solcher Aufmärsche kommen. Zwischen all den asozialen Schlägervisagen sieht man immer wieder verpixelte Physiognomien und da liegt doch der Verdacht nahe, dass das V-Leute sind, die nicht erkannt werden sollen.

Wegen der vielen V-Leute kann man dieses Nazigeschwärl auch nicht verbieten, denn das würde die Arbeitslosenquote im Osten erhöhen. Da aber nun zwei Verfassungsschützer mit der Lizenz zum Töten ausgefallen sind, sind zwei Stellen neu zu besetzen. Die entsprechenden legal illegalen Papiere gibt es ja schon. Da muss man nur noch die Lichtbilder austauschen. Die müssen allerdings biometrisch sein.

Dienstag, 15. November 2011

Väterchen Franz II

Franz Josef Degenhardt

Meinem Alter gemäß ist es wohl unausweichlich, dass sich über Jahrzehnte persönlich oder nur allgemein vertraute Menschen in immer kürzeren Abständen in die Ewigkeit verabschieden. Eben erfuhr ich, dass Franz Josef Degenhardt heute verstorben ist.
Hier hatte ich vor 4 Jahren schon einmal an ihn erinnert. Den Text von „Deutscher Sonntag“ hatte ich seinerzeit als Beispiel von Degenhardts so beeindruckender Bildhaftigkeit seiner Verse vorgestellt. Jetzt können wir uns Väterchen Franz noch einmal anhören und ein wenig melancholisch werden oder auch traurig sein.

Franz Josef Degenhardt - Deutscher Sonntag by hukbeilhartz

Montag, 14. November 2011

So in etwa sieht es aus

Immer wieder werde ich gebeten, doch einmal näher zu erläutern, was denn an den, von mir unter dem Begriff „Pistols“ immer mal wieder angedeuteten Freitagabenden so Besonderes sei. Nun, eigentlich gibt’s da nix Außergewöhnliches. Ganz normale Menschen trinken gemütlich ihr Bier, unterhalten sich gepflegt und die 2-Mann-Band „Reflex“ (Gitarre und Laptop) unterlegt das Ganze dezent mit Popmusik der 70er und 80er des vorigen Jahrhunderts. Ab und An verirrt sich auch ein aktueller Pop-Hit in deren Repertoire und dann füllt sich die kleine Tanzfläche direkt vor der Band. Im Verlauf des Abends weicht der Bierkonsum dann langsam den kleinen, bunten Shootern, namentlich Rusty Horseshoe, Gunfire and Suitcase sind sehr beliebt, und da auch die Musiker mit den bunten Stimmungsaufhellern versorgt werden, spielen sie nun zwar nicht besser, aber dafür immer henmmungsloser und lauter. Das Publikum goutiert dies durch verstärkte Tanzwut und hier ist es nun an der Zeit ein beispielhaftes Filmdokument heranzuziehen, denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Die Aufnahmen entstanden nicht im „Pistols“, geben aber die hervorragende Stimmung kurz vor Mitternacht sehr authentisch wieder und ich kann mir gut vorstellen, dass der geneigte Leser hier sehr bedauert, da nicht mittun zu können:

Freitag, 11. November 2011

Urheberrechte sind zu beachten – in Echtzeit

my-cell1Selbstverständlich, aber warum eigentlich nur in Deutschland? Zumindest drängt sich mir diese Frage auf, seit ich bemerkt habe, dass von mir dilettantisch angefertigte und auf YouTube hochgeladene Videoclips zwar weltweit, aber nicht in Deutschland anzuschauen sind. Es sind nicht die Bilder, sondern die unterlegte Hintergrundmusik, die die GEMA auf den Plan ruft. Selbst bei ausgewählten Fragmenten mehr oder weniger gängiger Popmusik haut die GEMA umgehend eine Blockade rein. Da spielt es keine Rolle, ob ein Jahrzehnte alter Popsong oder ein aktueller Black-Eye- Peas – Hit als Sound benutzt wurde, ob man das Fragment von einer ganz normal käuflich erworbenen Platte oder von einem (illegalen?) Download kopiert hat. Und sei der Musikfetzen auch noch so kurz, die GEMA merkt’s und dann geht via YouTube nix mehr – nur in „Germany“, wohlgemerkt, ansonsten läuft’s weltweit problemlos.
Weltweit hört sich zwar großartig an, nutzt mir aber gar nichts, da sich für meinen Mist weltweit natürlich keine Sau interessiert ( abgesehen von Google in Mountain View!). Jetzt fällt auch noch das Massenpublikum in Deutschland aus und Schwermut möchte mich überkommen. Mein Gott, es ist ja alles so sinnlos! Genauso sinnfrei wie dieser Beitrag, den ich gerade in Echtzeit in den Laptop verfrachte. Was das bedeutet? Naja, ich schaue nebenbei auf die Uhr, denn da erscheint in wenigen Sekunden das lustigste Datum dieses Jahrhunderts …Jetzt!! 11.11.2011 11.11 Uhr
Für den Rheinländer ist das natürlich doppelt lustig, beginnt doch Schlag 11Uhr 11 auch die Karnevalssession. So, jetzt hurtig noch das Beweisfoto meines eben abgelichteten Cellphones ( ich weiß, uralt, aber ich will damit ja auch nur telefonieren) in den Rechner und fertig ist der, dem Datum angemessene Flachsinn.

Dies nur zur Erklärung, warum das Video unter meiner Perser-Atombomben-Polemik von gestern nicht funktioniert – in Deutschland. (und ich hatte mir soviel Mühe, gegeben, die Atombomben so richtig bombastisch und pathetisch untermalt krachen zu lassen. Aber vielleicht klappt’s bei einem anderen Video-Uploader? Ja, sollte ich mal ausprobieren…)

Eurokrise - Heute mal aus Schweizer Sicht

Der nachstehende Clip ist ein Auszug aus der Nachrichtensendung „10 vor 10“ des Schweizer Fernsehens SF vom gestern Abend. Ca. 3 Minuten widmet sich der Beitrag der griechischen Regierungsumbildung. Dann verkündet der EU-Vize Olli Rehn die demnächst anstehende Rezession im Euro-Raum und dann wird’s gruselig, denn der Wirtschaftshistoriker an der Uni Zürich, Tobias Straumann, sieht im Prinzip keine Rettung für den Euro mehr, wenn nicht die EZB umgehend alle Staatsanleihen unbegrenzt ankauft. Er entwirft ein Schreckensszenario und seine Mimik und Körperhaltung wirken so sorgenvoll und hoffnungslos, dass selbst der Moderatorin Angst und Bange wird. Bei Minute 4 geht’s los, in Schwyzer Deutsch zwar, aber recht gut verständlich:

10vor10 vom 10.11.2011

Aber Gott sei Dank haben wir ja noch den Professor mit der Fliege, den Präsidenten des Bayerischen Finanzzentrums, Dr. Wolfgang Gerke, und der wird in der SF-Sendung „ECO“ befragt. Er hält von Straumanns "einziger" Rettungsmöglichkeit gar nichts und erklärt heiter: „Das hätten die Banken gerne!“ Nein, die privaten Gläubiger müssen ensthaft beteiligt werden, Griechenland muss raus aus dem Euro-Verbund, weil sie mit dem Euro niemals mehr auf die Beine kämen und Italien ist stark genug, könnte sich letztendlich sogar selber konsolidieren. Schwierig und für viele schmerzhaft sei dieser Weg natürlich auch, vor allem, weil man viel zu lange gezaudert hätte. Nicht so sehr der Inhalt seiner Ausführungen, als vielmehr der heiter-gelassene Vortrag von Prof. Gerke bewirkt, dass sich meine, nach dem Straumann-Interview aufkommende Panik langsam wieder verflüchtigt und dem z.Zt. ganz normalen Dauerunbehagen weicht. Bitte sehr:

ECO vom 07.11.2011

Tja, irgendwie habe ich bei solchen Krisenbewältigungsszenarien mehr und mehr das Gefühl, es gäbe nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera und dass wir hier in Südafrika doch relativ weit vom Schuss sind, beruhigt mich nicht mal ansatzweise.

Donnerstag, 10. November 2011

Transparenz und Offenheit

Der Iran, wir wissen es, wird von irren Ayatollahs und von einem verrückten Ministerpräsidenten regiert und wenn diese es tatsächlich schafften, eine Atombombe zu bauen, dann gute Nacht Israel und überhaupt christliches Abendland. Soweit die gesicherten Fakten und wie brandgefährlich die Lage ist, erklären uns die Medien nicht nur seit Jahren, sondern seit 14 Tagen immer schriller jeden Tag. Israel scharrt ungeduldig mit den Hufen und kann die Angriffserlaubnis der USA kaum noch abwarten und die Amerikaner zeigen uns schon wieder die so sattsam bekannten „Beweise“. Mir geht es aber hier nicht um mein äußerst unangenehmes Deja Vu angesichts der verschwommenen Satellitenfotos von Blechkisten in der Wüste. Diese „Beweisführung“ kennen wir noch zu genau aus dem Vorfeld des Iraküberfalls.

„Willst du den Frieden erhalten, bereite den Krieg vor!“ Im Sinne des alten Tacitus kann man nur hoffen, dass die Perser die Atombombe in den nächsten Tagen fertig stellen und die Funktionsfähigkeit dann mit einem ordentlichen Rumms, möglichst oberirdisch oder zur Not auch unter der Erde, demonstrieren. Jede Kriegslüsternheit wäre mit einem Schlag gestoppt. Transparent und offen, wie gefordert, hätten die Perser gezeigt, dass sie sich wehren könnten und niemand, weder Israel noch die USA, würde einen Angriff wagen. Das persische Öl würde weiterhin den Persern gehören, was von den Amis zwar verständnislos, weil gegen die gottgewollte Weltordnung gerichtet, aber dennoch hilflos akzeptiert werden müsste.

Es hat ja schon etwas Lachhaftes, wenn ausgerechnet Israel und die USA Transparenz und Offenheit von den Persern fordern. Beide Staaten sind im Besitz von Atombomben und beide verweigern sich selbstverständlich jeglicher Kontrolle ihrer nuklearen Bewaffnung und Entwicklungen. Drücken wir also den Persern die Daumen, dass wir bald einem sauberen Atompilz in der iranischen Halbwüste applaudieren können. Ein Atompilz als Vademecum für Aggressoren? Sicher, eine seltsame Vorstellung, aber unbedingt notwendig.

Der blaue Planet from shepstone on Vimeo.

Sonntag, 6. November 2011

Verdacht

Wenn eine Bundesligamannschaft nach einer halben Stunde wegen eindeutiger Überlegenheit den Spielbetrieb komplett und kollektiv einstellt, von einem Moment zum nächsten, dann kann das doch kein Zufall sein. Dahinter muss eine Anweisung von höherer Stelle stecken. Mein Verdacht: Die höhere Stelle ist die Bayer AG-Konzernzentrale. Dort überwacht man kontinuierlich und in Echtzeit die Beliebtheit und die Umsatzzahlen der Bayer-Produkte, was ja heutzutage durch das Internet leicht zu bewerkstelligen ist.

Nach dem Leverkusener 2 : 0 tendierte die Beliebtheit von Aspirin in Hamburg gegen Null und sofort vibrierte das rote Mobiltelefon in Robin Dutts Hosentasche. Ein paar undurchschaubare Handzeichen und schon schaltete das komplette Team in den Rumpelmodus, schlich fortan nur noch über den Rasen und demonstrierte nun, übergangslos, ihr hinreichend bekanntes Fehlpassfestival. Da es bis zur Pause noch nicht zum HSV-Ausgleich langte, war noch ein wenig „Feintuning“ nötig, was mit der Einwechselung von Reinartz perfekt gelang. Reinartz, dessen Mimik und Körpersprache seit Monaten eindeutig erkennen lässt, dass er den Ball für seinen schlimmsten Feind hält, erledigte seine Aufgabe zuverlässig. Er sprengte auch noch die letzten Reste von Ordnung in der Abwehr und schon nach wenigen Minuten hatte der HSV zum 2 : 2 ausgeglichen.

Zufrieden registrierte man in der BayerAG-Zentrale die sofortige Normalisierung des Aspirinabsatzes im Raum Hamburg und nun durfte die Werkself wieder wie eine normale Bundesligamannschaft spielen. Siegen allerdings durfte sie nicht, denn wie anders als durch Anweisung von ganz oben wäre erklärlich, dass Schürrle in der 71. Minute den Ball nicht ins, sondern neben das Tor schiebt.

Eins muss man nach diesem Bayer04 – HSV-Spiel auf jeden Fall konstatieren: Bayer04 ist eine Spitzenmannschaft mit einem Spitzentrainer, denn nur ein Klasseteam mit einem Klassecoach kann Konzernvorgaben so punktgenau in Ergebnisse umsetzen.

Dienstag, 1. November 2011

Der Offenbarungseid

Ich weiß natürlich, dass die laienhafte und unmaßgebliche Meinung eines Bayer04-Anhängers aus Südafrika nicht sonderlich interessiert, aber da ich bereits vor 50 Jahren im Ullrich-Haberland-Stadion für Manglitz, Torner, Biskup oder Klimaschefski mein, von der Mutter genähtes, Bayer-Fähnchen schwang, kann ich nun nicht mehr an mich halten. Ich muss meinem Unmut Luft machen, sonst platze ich, und das "Tief im Süden"-Blog scheint mir ein geeigneter Ort, weil evtl. der ein oder andere Bayer04-Verantwortliche hier mal reinschaut. --Nein? Oh, bitte, lasst mir doch meine Illusionen. Also los:

Gewonnen – ja, aber Woche für Woche immer nur Fremdschämen macht einfach keinen Spaß mehr. Freiburg ist Tabellenletzter. Wohl zu Recht, weil die Breisgauer trotz spielerischer Überlegenheit, bei 25 zu 3 (nennenswerten) Torschüssen, bei 80% Ballbesitz dennoch kein Tor erzielten. Die Bayer-Elf allerdings leistete in diesem Spiel den Offenbarungseid. Ein glückliches Tor nach 2 Minuten und anschließend 90 Minuten lang bangen und hoffen, dass der Gegner, trotz besserer Spielanlage und ununterbrochenen Angriffsbemühungen, den Ball nicht im Tor unterbringt. So ein Grottengekicke, wie es die Werkself z.Zt. vorführt, hätte schon aus rein ästhetischen Gründen mit 2-3 Gegentoren geahndet werden müssen. Das Rumgestolpere am Ende auch noch zu gewinnen, ist einfach nur peinlich.


Die Werkself als Team, aber auch die meisten Bayer-Spieler, sind momentan von allen guten Geistern verlassen. Technische Basisfähigkeiten wie Ballannahme geraten mittlerweile bei fast jedem Spieler zum Experiment mit ungewissem Ausgang, meist zur Lachnummer, und selbst, wenn dieses Problem einmal bewältigt wurde, so folgt dann postwendend ein Fehlpass, der nur noch fassungsloses Kopfschütteln auslöst. Spielaufbau und Angriffsbemühungen finden im „System“ der Werkself nicht mehr statt. Aber wie sollte auch, wenn die Sicherheitsphilosophie gebietet, im Zweifel, d.h. eigentlich immer, rückwärts zu spielen? So werden selbst zaghafteste Angriffsversuche vor dem gegnerischen Strafraum abgebrochen und mit 2-3 Rückpässen landet der Ball wieder beim eigenen Torhüter, der dann notgedrungen den Ball nach vorne drischt - zu 99% zum Gegner. Super, ein tolles System, welches auch noch im Rückwärtsspielen durch himmelschreiende Fehlpässe Torchancen kreiert – für den Gegner, selbstverständlich. Das so einem Fehlpass folgende, hektische Gegrätsche um den eigenen Strafraum, das planlose Gebolze - nur weg mit dem Ball – sieht dann zwar sehr lustig, aber kaum noch nach Bundesliga-Fußball aus.


„Ein schmutziger Sieg.“ so benannten es die Bayer-Verantwortlichen. Sicher, diese Spiele gibt es und solche Siege braucht man auch, wenn man am Ende erfolgreich sein will, aber solche Spiele sollten eine Ausnahme darstellen. In Leverkusen aber ist das mittlerweile die Normalität. Seit Wochen spielt die Werkself absolut unansehnlich, ja geradezu lächerlich schlecht. Da kann auch die ein oder andere Einzelleistung, z.B. das Derdiyok-Tor-des-Jahres, nicht drüber hinweg täuschen. Die unglücklichen Freiburger waren ja geradezu eine Augenweide in Sachen Spielaufbau, Passgenauigkeit und Laufbereitschaft, verglichen mit der behäbig trabenden Spielverweigerung der Werkself.


Das müsste eigentlich auch dem Sportdirektor Völler, aufgefallen sein, aber der redet bei Sky das Desaster auch noch schön, fabuliert was von „... auf diesem Level..“ und „...Qualität...“ wo genau davon bei der Werkself aber so gar nichts mehr zu sehen ist. Nach jedem Spiel der letzten Wochen denkt man, dass es schlimmer nicht ginge, aber – falsch gedacht – es geht, wie gegen den Tabellenletzten mit Entsetzen zu bestaunen war.


Robin Hood - ääh- Dutt leitet jetzt seit ca. 4 Monaten das Training und er hat ganze Arbeit geleistet. Er hat die Mannschaft ordentlich verunsichert und den Spielern akribisch irgendwann mal zweifellos vorhandenes Potential und techischen Fertigkeiten ausgetrieben. Noch nicht 100%-ig, denn sonst wären die Tore nach herausragenden Einzelleistungen ( Derdiok, Sam, Schürle) vermieden worden. Aber bereits in Freiburg war auch von Einzelleistungen nichts mehr zu sehen. Man sieht, es geht voran.


Übrigens, die hier in Südafrika teilweise live übertragenen Bayer04-Spiele habe ich noch vor wenigen Wochen meinen hiesigen Freunden als Programmtipp ans Herz gelegt. Das hat mir dann, verständlicherweise, nur noch Hohn und Spott eingetragen. Heute empfehle die Übertragungen immer noch, aber nicht an Fußballenthusiasten, sondern an Freunde lustiger Stolper-Clips - Hoppala!

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