Montag, 26. September 2011

Mein Wochenende (an Stelle von diversen Re-mails)

Am Freitagabend ist business as usual und mittlerweile, nach fast 9 Jahren, würde sowohl mir, wie auch den einschlägigen Southcoastern was fehlen , würde man den Pflichttermin im Pistols nicht wahrnehmen. Partystimmung und Alkoholpegel sind fein aufeinander abgestimmt und Reflex, die Hausband, heizt ordentlich, so dass die Münchner Wiesn auch von mir nicht wirklich vermisst wird.

Der Samstagmorgen erscheint mir dank Brummschädel kurzzeitig etwas verschwommen, aber da das Tier, der Hund, die überaus lästige Olga so gar keine Ruhe gibt, bleibt mir nichts anderes, als aufzustehen und dem Vieh zu Willen zu sein. Also ab ins Auto und an den Strand in Ramsgate, wo sich das Tier dann in Sand wälzen, Katzen und Krabben umbringen und sich ansonsten mit anderen Hunden anlegen kann. Frau Blackconti traktiert in der Zwischenzeit ihr Ross und gegen Mittag finden wir uns alle wieder in St Mikes ein, denn nun muss ich mich auf den Samstagabend vorbereiten.

Vorbereiten dahingehend, dass ich am Nachmittag erst mal einen Internet-Livestream finden muss, weil am Abend das Bundesligaspiel meiner geliebten Leverkusener Werkself gegen den bajuwarischen Lieblingsgegner, den FC Bayern angesetzt ist. Ach bin ich aufgeregt, denn ich erwarte ein Schlachtfest. Seitens der Bayern, selbstverständlich, denn dass Leverkusen in München was erben könnte, ist ja gemäß Geheimvertrag auf ewig ausgeschlossen. Jedenfalls möchte ich mir das Gemetzel möglichst ohne dauernde Unterbrechungen und möglichst ohne arabischen oder chinesischen Kommentar zu Gemüte führen. Den Livestream habe ich gefunden und das Spiel kann man wie folgt beschreiben:

(Achtung! Jetzt folgt eine Spielbericht über ein Bundesligaspiel. Den darf jeder überspringen, dem mein Club oder Fußball überhaupt völlig schnurzpiepegal ist. Aber nach dem Kursiven wird weitergelesen - ok?)

Glück gehabt – nur 0 : 3

Bayern gegen Werkself, Samstagabend , das war wie Porsche gegen Gogomobil und der Porsche fuhr dabei noch mit angezogener Handbremse. Das Spiel war bereits nach 4 Minuten entschieden und das Schlimme war, dass man genau dies auch spürte. Ribery hatte den armen da Costa wie einen Schulbub stehen gelassen und präzise nach Innen gepasst. Müller, schnell und spritzig, schneller und spritziger jedenfalls als die gesamte Bayer-Abwehr, war zur Stelle - und das war’s dann. Als Kiessling sich 5 Minuten später bis vor Neuer durchgewuselt hatte, aber, weil er halt kein Robben ist, den Keeper nur anschoss, da war die einzige Torchance im gesamten Spiel für meine geliebte Werkself vertan. Bayern erstickte alle Leverkusener Angriffsversuche bereits im Mittelfeld, wobei auffiel, dass alle Spieler der Bayern in körperlich besserer Verfassung schienen. Jeder ballführende Spieler der Werkself wurde sofort von 2-3 Bayern attackiert und war dadurch kaum zu einem geordneten Spielaufbau nach vorn in der Lage. Bei Bayernangriffen dagegen stand dem Angreifer meist nur ein Leverkusener Verteidiger entgegen. Letztere lösten, das kann man positiv anmerken, diese Eins-zu -Eins-Situationen meist zu ihren Gunsten, aber das ist natürlich Hochrisiko und wenn die Bayern nicht bereits in der ersten Hälfte Ergebnisverwaltung betrieben hätten , – nein, ich mag’s mir gar nicht vorstellen. Das Van-Beuten-Tor war natürlich ein Glücksschuss, aber irgendwie auch typisch für die Werkself. Man stellt eine Mauer, klar, aber die ist dann löchrig wie ein Schweizer Käse und da trifft dann auch so ein Holzschnittfussballer wie der lange Belgier. Apropo Käse: Genau dies ist mein Urteil zur momentanen Verfassung meiner geliebten Werkself und ob das bis Mittwoch besser wird, da beschleichen mich doch ernsthafte Zweifel. Genk ist ja bestimmt nicht so eine Übermannschaft wie die Bayern, aber wenn die Belgier rennen und kämpfen – na, dann gute Nacht Marie. In Leverkusen, so scheint es jedenfalls, leidet der Trainer nicht am Burn-out-Syndrom. Robin Dutt wirkt auch nach den letzten Niederlagen recht entspannt. Zu entspannt, wie ich meine, denn die Mannschaft wirkt in diesem frühen Stadium der Saison schon verdammt abgewirtschaftet.


Um 20.15 Uhr war die Quälerei endlich beendet und falls mich jetzt jemand fragen sollte, warum ich mir diese erwartbare Selbstkasteiung denn antäte, so kann ich nur die Gegenfrage stellen: Ist denn die Reklameorgie der ARD-Sportschau nicht noch viel, viel grausamer?

Na gut, das 3sat-Festival mit Volker Pispers und Anderen im Anschluss an das deprimierende Spitzenspiel enthielt genügend Polemik um meine Wut auf meine geliebte? Werkself, auf die Bayern und dann natürlich auf Gott und die Welt schön am Köcheln zu halten.

Ach ja, Gott, bzw. dessen Stellvertreter. Wie hat er mir doch das Wochenende versüßt. Wohin man auch schaltete, überall nur dieses dünne Fistelstimmchen mit dem Pathostremolo und dem ignoranten Katholenblabla. Im Prinzip sind sie mir egal, diese salbungsvollen Kuttenträger, deren Heuchelei mit Händen zu greifen ist, aber wenn's so massiert daherkommt und mich ganztägig mit irrwitzigem Aberglauben attackiert, dann geht mir das ordentlich auf die Nerven. Ich weiß, ich weiß – so richtig orthodoxer Katholizismus ist momentan absolut In und besonders vormalig Linksorientierte wie der ehemalige Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek können ihr Bekenntnis zum Streng-Römisch-Katholischen nicht bei sich halten. Tagtäglich bezeugen sie ihr Glaubensglück in Büchern, Zeitungsartikeln und Talkshows und man kann nur hoffen, dass dieser Wahn dem übermäßigen Weihrauchschnüffeln geschuldet ist. Jedenfalls sollte dringend über ein Verbot dieser Modedroge nachgedacht werden.

Schrieb ich eben Talkshows? Aber ja doch, denn am Sonntagabend gab’s dann noch ein Highlight. Hatte mich Georg Schramm auf 3sat bis kurz vor 10 noch recht kurzweilig unterhalten, hat er mir nochmals die TV-Talkshows als öffentliche Bedürfnisanstalten mit angebauter Pissrinne erklärt, so gab’s dann bei Günther Jauch, den Namen muss man sich wirklich nicht merken, Anschauungsunterricht am lebenden Objekt. Merkel hatte die Haare schön und die runterhängen Lefzen hatte man ihr sauber weggeschminkt. „Oh ja“, so möchte man ausrufen, „Wie schön sie wieder aussieht.“ Das war aber auch das einzig interessante, denn die von Bübchen Jauch vorgetragenen Fragen, oder besser: Stichworte, waren von der gleichen Unbedarftheit, wie die Antworten der Kanzlerin. Nun war ja sicher nicht zu erwarten, dass Jauch sich selber abschießen würde, aber wie er dem Merkel jede Plattitüde ohne Nachhaken durchgehen liess, dass war schon bewundernswert. Allein die mit Merkelverve vorgetragene Forderung nach vertraglichen Sanktionen, bzw. Eingriffsmöglichkeiten bei unbotmäßigen Euroländern, wirft doch die Frage auf, wie diese denn im Ernstfall aussehen sollten. Eine militärische Lösung kann man doch wohl ausschließen.

Ja, und dann das unvermeidliche „Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt.“ Zumindest die Nachfrage, wer denn konkret damit gemeint sei, sollte doch auch so einem Weichspüler wie Jauch möglich sein. Selbst bei Jauchs „zum Verständnis“-Frage, wofür denn die nächste Milliarden –Tranche an die Griechen verwendet würde, war er am Merkel-Gefasel von „... gar kein richtiges Geld, sondern nur Garantien für günstigere Anleihen...“ gar nicht mehr interessiert und verlor sich in einem müden Witzchen. Hätte er auch nur einen Funken Ahnung von der Materie, dann hätte er der Merkel erklärt, dass die Milliarden zur Bedienung der fälligen Zinsen dienen und somit bei den Gläubigerbanken, Versicherungen usw. landen. Das ganze Gespräch der beiden mutete mich an, als unterhielten sich zwei Blinde über die Farbe, aber das Saalpublikum war begeistert und goutierte jede Selbstbeweihräucherung mit donnerndem Applaus.

Meinen nächtlichen Frieden fand ich letztlich doch noch, denn im ZDF-Nachstudio saßen endlich mal ein paar gestandene Atheisten, die das ganze Papstgesülze der letzten Tage offen und intelligent konterkarierten. Mit der Gewissheit, dass es doch noch einige vernünftige Leute gibt, konnte ich danach beruhigt einschlafen...Gäähnn

Samstag, 17. September 2011

Was die UBS kann...

...können selbstverständlich andere Banken auch. Und da soll mir keiner erzählen, die verzockten 2 Milliarden Dollar seien ein bedauerlicher Einzelfall. Nichts, rein gar nichts, hat sich geändert seit dem Spekulationsdebakel vor 3 Jahren. Die Rettungsmilliarden, den Steuerzahlern wegen angeblicher Systemrelevanz ungefragt abgeknöpft, wurden wie selbstverständlich genommen. „To big to fail“ hieß es und die Horrorszenarien konnten gar nicht schaurig genug gemalt werden, ließe man auch nur eine dieser Zockerbuden kollabieren. Vom „fresh money“ zahlte man erst mal die allfälligen Boni an die glücklosen, aber unverändert tatendurstigen Geldjongleure, die sich dann unverzüglich ans Werk machten, die Steuermilliarden, wie gehabt, in private Taschen umzuleiten. Reinreden darf ihnen keiner, denn Mitsprache oder auch nur Information über die Verwendung der „Rettungsmilliarden“ wurde in den „Rettungsverträgen“ ausdrücklich ausgeschlossen. Leider, wie man uns mit treuherzigem Augenaufschlag erklärt: „Das Bankgeheimnis!“ und das verstehen wir selbstverständlich. Mittlerweile krachen die Staaten zusammen, weil die Bankenrettung die Staatsschulden in solche Höhen getrieben hat, dass die fälligen Zinsen nicht mehr bedient werden können. Die Gläubiger der Staaten sind, na wer schon? - Genau - die Banken. Eben noch mit Milliarden gerettet, verliehen sie dieses Geld dann wieder an die Staaten, die nun selber vor der Pleite stehen, weil sie die Zinsen nicht mehr bedienen können. Diese Quasi-Pleitestaaten müssen jetzt wieder mit Steuermitteln gerettet werden - nein falsch, die Banken müssen ihre Zinsen bekommen, welche sie dann wieder an die verschuldeten Staaten verleihen, gegen noch höhere Zinsen... usw., usf.. Ein tolles System und sowas von relevant!

Freitag, 16. September 2011

Der Zappelphilipp

"Ob der Philipp heute still zappel_philip_1r
wohl bei Tische sitzen will?"
Also sprach in ernstem Ton
der Papa zu seinem Sohn,
und die Mutter blickte stumm
auf dem ganzen Tisch herum.
Doch der Philipp hörte nicht,
was zu ihm der Vater spricht.
Er gaukelt
und schaukelt,
er trappelt
und zappelt
auf dem Stuhle hin und her.
"Philipp, das mißfällt mir sehr!"


zappel_philip_2r
Seht, ihr lieben Kinder, seht,
wie's dem Philipp weiter geht!
Oben steht es auf dem Bild.
Seht! er schaukelt gar zu wild,
bis der Stuhl nach hinten fällt.
Da ist nichts mehr, was ihn hält.
Nach dem Tischtuch greift er, schreit.
Doch was hilft's? Zu gleicher Zeit
fallen Teller Flasch und Brot.
Vater ist in großer Not,
und die Mutter blicket stumm
auf dem ganzen Tisch herum.


zappel_philip_3-r




Nun ist Philipp ganz versteckt,
und der Tisch ist abgedeckt.
Was der Vater essen wollt,
unten auf der Erde rollt.
Suppe, Brot und alle Bissen,
alles ist herabgerissen.
Suppenschüssel ist entzwei,
und die Eltern stehn dabei.
Beide sind gar zornig sehr,
haben nichts zu essen mehr.




Was der Philipp da abgeräumt hat, ist noch nicht ganz klar. Wenn’s am Ende die FDP, die Koalition, das Merkel nebst Kauder und schlussendlich er selbst wäre - nur zu, Philipp, nicht nachlassen. Auch nach der Berlin-Wahl schön weiterzappeln.

Dienstag, 13. September 2011

Die unheimlich graue Eminenz

AsmussenOder: Da jetzt sowieso alles den Bach runtergeht, da sowieso keiner mehr durchblickt, da schicken sie halt den nach vorne, auf dessen segensreiches Wirken seit Menschengedenken keine Bundesregierung verzichten kann und der sich im Auslösen von Finanz- und Währungskrisen allerhöchste Meriten erworben hat. Jörg Asmussen wird nun EZB- Chefvolkswirt. Er wird Nachfolger von Jürgen Stark, der die EU-vertragswidrige Praxis der EZB, den Großbanken wertlose Staatsanleihen von Pleitestaaten zum vollen Preis und in Billionenhöhe abzukaufen, die EZB quasi zur größten europäischen Bad-Bank zu machen, nicht mehr verantworten wollte. Das ist für Asmussen kein Problem, hat er doch bis dato als beamteter Einflüsterer seine vorgesetzten Finanzminister, Eichel, Clement, Steinbrück und Schäuble, allesamt naturgemäß simple Politiker und finanz- und volkswirtschaftlich genauso ahnungslos wie Hinz und Kunz, bzw. wie Du und ich, dazu überredet, den Banken das Verhökern auch der irrsinnigsten und undurchsichtigsten Finanzprodukte zu erlauben.

Wikipedia gibt da nähere Auskunft und beschreibt Asmussens Leistungen wie folgt:

...Für den Koalitionsvertrag 2005 (CDU-SPD) setzte sich Asmussen unter anderem dafür ein, die Punkte des Abbaus „überflüssige[r] Regulierungen“ und den „Ausbau des Verbriefungsmarktes“ für den Finanzmarkt aufzunehmen.

Während seiner Zeit als Abteilungsleiter saß Asmussen als Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB, die im Sommer 2007 infolge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine Schieflage geraten war und zu deren Rettung die staatseigene Förderbank KfW Milliarden zur Verfügung stellen musste. Asmussen setzte sich dabei massiv dafür ein, die Papiere zu kaufen, die später die Krise der IKB auslösten.

Außerdem saß er als Vertreter des BMF auch im Verwaltungsrat der Bundesaanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Asmussen war des Weiteren Mitglied im Gesellschafterbeirat der Lobbyorganisation True Sale International GmbH (TSI), die sich für die Entwicklung des deutschen Asset Backed Securities-Marktes einsetzt.[ Probleme mit Asset Backed Securities sind eine der Hauptursachen der Finanzkrise ab 2007.

Mit seiner Ernennung zum beamteten Staatssekretär zum 1. Juli 2008 wurde er der jüngste Staatssekretär der Bundesregierung und löste Thomas Mirow ab. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hielt Asmussen im Amt und überließ ihm unter anderem die Verantwortung zur Politik gegenüber Griechenland während dessen Finanzkrise.

Jörg Asmussen sitzt derzeit im Lenkungsausschuss des Bankenrettungsfonds SoFFin, im Verwaltungsrat der Finanzaufsichtsbehörde Bafin und im „Wirtschaftsfonds Deutschland“, der ohne parlamentarische Kontrolle über Staatsbürgschaften für Unternehmen entscheidet.


Nun sind wir es ja schon gewohnt, dass unsere Bundesregierung sich mangels eigenem Sachverstand Gesetze und Vorschriften, Lösungsvorschläge und Handlungsabläufe von einschlägigen Lobbyisten in die Feder diktieren lässt. Wir wundern uns kaum noch, wenn die Spitzenbanker im Kanzleramt Geburtstag feiern oder an Gipfeltreffen der europäischen Regierungschefs wie selbstverständlich teilnehmen um ihre eigene Rettung zu organisieren. Wenn sich aber eine graue Eminenz wie Jörg Asmussen seit 12 Jahren wie eine Schleimspur durch alle Regierungen zieht, scheinbar unersetzlich, unermütlich an der Zerstörung der Gesellschaft arbeitend, dann ist etwas oberfaul im Staate. Jetzt ist er bei der EZB angekommen um die Inflation anzuheizen. Dass dieser bebrillte Klassenprimus Mitglied der SPD ist und, wie man hört, seit Jahr und Tag mit dem Fahrrad zu seinem destruktiven Tagwerk erscheint, macht ihn noch unheimlicher.

Sonntag, 4. September 2011

Also sprach...

Dr. Traudl Bünger...Dr. Traudl Bünger im „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens SF, dessen Wiederholung in 3sat ich gerade verfolge: „Großartig diese Sprache. Ich bin ja das erst Mal damit in Berührung gekommen und habe mir jetzt sofort seine Gesamtausgabe bestellt.“
Das ist bemerkenswert, ist Frau Dr. Bünger doch studierte Germanistin und lt Xing auch Dozentin an den Unis von Bonn und Bochum. So eine Aussage zu Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ macht dann doch stutzig. Gut, Frau Bünger ist erst 36 Jahre alt und der olle Kleist ist ja nun schon 200 Jahre tot, aber irgendwie fragt man sich doch ziemlich erschrocken, was man denn heutzutage in Germanistik so studiert.

Samstag, 3. September 2011

Geschafft!

Nein, keinesfalls geht es um Geschäfte. Wiederaufbau der Infrastruktur, Hilfe für die befreiten Libyer – einzig das liegt ihnen am Herzen. Freude schöner Götterfunke, endlich Demokratie, the wind of change, und – Geld ist doch genug da, lagert sogar schon im interessierten Ausland. Jetzt ist Zahltag und die Nato-Bomben waren teuer.

Libyenkonferenz Paris

Die Fledderer stehen in freudiger Erwartung, dicht gedrängt, das Ölkännchen noch verschämt hinter dem Rücken versteckend, das tumbe Merkel und das froschfressende Sackgesicht, das perfide Albion, der schmierige italienische Schlagersänger, natürlich die Vertreterin des Landes der Freien und Tapferen und allerlei sonstiges Politgelichter.

Sie alle haben noch vor kaum 6 Monaten dem libyschen Potentaten, diesem grausamen Menschenschlächter, diesem irren Terroristen, ihre buckelnde Aufwartung gemacht, haben seine „Schergen“ mit modernsten Waffen gerüstet und Verträge zur Abwehr afrikanischer Armutsflüchtlinge geschlossen. Na und? Kann man alles auch mit einer neuen Regierung machen. Leichter allerdings, denn diese Neuen tanzen nun nach einer neuen Pfeife, endlich, den, uns ach so vertrauten, Tanz ums ölige Kalb.

Das nächste Gruppenbild mit Damen erwarten wir aus - nein, nicht aus Damaskus. Syrien hat Pech, die haben kein Öl. Aber Teheran wäre doch ein lohnender Versammlungsort. Die Perser von ihren blutsaufenden, irren Ayatollahs zu befreien, sollte aufrechten Nato-Demokraten doch eine Herzensangelegenheit und jede kriegerische Anstrengungen wert sein.

Sonntag, 21. August 2011

Südafrika – dünn ist das Eis

Wieder einmal gibt es traurigen Anlass für einen Bericht hier von der Südküste. Zwei junge Männer verloren am letzten Wochenende ihr Leben. Der eine, KC Davey, war ein 17-jähriger weißer Schüler, den ein betrunkener Taxifahrer anfuhr. Der Taxifahrer flüchtete von der Unfallstelle und der Junge verstarb noch am Unfallort. Der andere Tote, Landile Mampuso (26), war schwarz und wurde letzten Sonntagnachmittag von drei weißen Rassisten (46, bzw. 33 Jahre alt) in Margate totgeschlagen.

Landile Mampuso war beim Margate Country Club als Handyman beschäftigt, sorgte für Ordnung in Duschen und Umkleideräumen, besserte als freundlicher Schuhputzer sein Einkommen auf und wir Golfer mochten ihn einfach. Folgt man der Berichterstattung in der hiesigen Lokalpresse, so gab es aus nichtigem Anlass einen Kneipenstreit. Landile flüchtete wohl nach draußen, wurde von den mutmaßlichen Totschlägern verfolgt, eingeholt und dann so brutal geschlagen und getreten, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen ( Schädel-, Kieferbruch uvm.) erlag.
Die beiden Todesfälle haben nun eigentlich nichts miteinander zu tun, aber dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit – über beide Fälle berichtete die hiesige Lokalpresse am letzten Donnerstag. Und diese Berichterstattung wirft ein Schlaglicht auf die Fragilität der hiesigen Gesellschaft in der Post-Apartheid-Zeit.
SC Fever1SC Fever2SC Fever3SC Fever4
Über den Tod des weißen Jungen berichtet die Lokalzeitung mit Bild auf der 1. Seite, prominent mit Kondolenzadressen und Bildern auf der ganzen Seite 3. Den Bericht über Landile Mampusos schreckliches Ende findet man kurz angedeutet auf Seite 1 und dann ziemlich versteckt auf Seite 6. Gut möglich, dass sich die Redaktion Sorgen gemacht hat wegen eventueller Reaktionen der schwarzen Bevölkerung, ist doch der rassistische Hintergrund dieses Totschlags offensichtlich. Nicht umsonst etwa die Aufforderung, Ruhe zu bewahren, durch den Sprecher der Distriktverwaltung, denn da z.Zt. auch noch die Kommunalarbeiter streiken und weil Streiks hier immer von recht aggressiven Ritualen begleitet sind, fürchtet man wohl, dass dieser Totschlag ein Funke an einem sowieso latent explosiven Gemenge sein könnte. Diese Befürchtung teile ich allerdings nicht.

Donnerstag, 11. August 2011

Entrümpelung

Ja, die Zeiten sind schlecht und für Hohn und Spott, ja auch für bösartige Bemerkungen gibt es täglich hinreichende Anlässe. Heute jedoch ist das Wetter hier einfach großartig und der nahende Frühling lässt sein blaues Band bereits jetzt lieblich flattern. Außerdem hat sich die Kaufkraft unserer Rente in der letzten Woche um fast 10% erhöht, weil der EURO merkwürdigerweise genau jetzt zum RAND täglich an Wert gewinnt. Das muss natürlich nicht so bleiben, aber momentan freut uns das ungemein und da wir so froh gestimmt gibt's hier jetzt ein paar olle Videos, von denen ich hoffe, dass sie noch nicht zu ausgelutscht sind.

Also, zuerst mal das Britisch Okulele Orchestra:



Und wer's etwas poppiger mag - hier kommt der erstaunliche Howard Wong:



Und nun zum Schluß noch etwas für die feixende Phantasie. Wir stellen uns vvor , wir wären das Ross und von hinten käme der Ackermann (wahlweise jeder andere Unsympath ganz nach Belieben) und wolle uns treiben:



Ich entschuldige mich bei allen, die diese Clips schon kannten, aber irgendwann musste ich meine Olle-Videoclips-Kiste ja mal entrümpeln und jetzt ist auch erstmal wieder Ruhe.

Crisis! - What crisis?

Es sei die schlimmste Krise seit dem 2. Weltkrieg, meint der EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und kauft nun im großen Stil italienische und spanische Staatsanleihen, um den Staatsbankrott dieser Länder zu verhindern. Im Klartext heißt das, dass die EZB die Notenpresse angeworfen hat, was natürlich den Euro weiter schwächt und jeder zusätzliche Euro-Schein ein Schritt in Richtung Inflation ist. Dieses Vorgehen widerspricht zwar allen hehren Grundsätzen bei der Einführung des Euro und der Installation der EZB, scheint aber die Bundeskanzlerin nicht weiter zu beunruhigen. Erstens hat sie Urlaub und zweitens hat sie als Diplom-Physikerin mit FDJ-Background von Finanz- und Wirtschaftsfragen sowieso keine Ahnung. Wenn es etwas zu sagen gibt, so überlässt sie das einem Fachmann.

Also tritt vor die versammelte Presse - Täterätaa – der Bundeswirtschaftsminister Dr. med. Phillip Rösler. Der schaut mit bübchenhaftem Dackelblick in die Kameras, spitzt den Mund zur Schnute und fordert einen EU-Stabilitätspakt, mit Schuldenbremse, Sanktionsmöglichkeiten und allem Pi-Pa-Po, und das werde er im September seinen EU-Kollegen erklären. Zwar ist dieser Vorschlag ein alter Hut und schon mehrfach gescheitert, weil kein Staat in der EU die eigene Finanzhoheit aufgeben und an die EU abtreten wird, zwar brennt in Europa langsam die Hütte, im wahrsten Sinne des Wortes, aber Rösler leiert seinen Text gut auswendig gelernt und fehlerfrei in die Mikrofone. Sehr Vertrauen erweckend und lieb Vaterland mag ja dann ruhig sein.

Bleibt nur noch zu klären: Wo steckt eigentlich dieser ausgewiesene Finanz- und Wirtschaftsfachmann von der SPD, der Kanzlerkandidat in spe, Peer Steinbrück? Abgetaucht , weil auch mit dem Latein am Ende?

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