Und sage jetzt keiner, das sei doch schon 3 Jahre her. Das ist die Wirklichkeit jenseits aller verlogenen Propaganda, im Irak, in Afghanistan, in Palästina, in Tschetschenien, in…
Die Bundeswehr MUSS sofort raus aus Afghanistan, sofort!
Splashy Fen ist der Name einer Farm am Fuße der Drakensberge und auf dem Farmgelände findet seit 21 Jahren über die Osterfeiertage ein Rock- und Pop-Festivalgleichen Namens statt. Ich weiß, ich weiß, ich bin für so was viel zu alt, aber da ich weder in Woodstock dabei war und auch den Schlamm von Fehmarn 1970 nur aus den Erzählungen meines jüngeren Bruders kenne, so wollte ich mir so ein Outdoor- Erlebnis wenigstens einmal im Leben gönnen. Der Wetterbericht sagte für die Region Underberg gutes Wetter voraus und so habe ich einen Schlafsack und warme Kleidung eingepackt und bin am Karfreitag Richtung Drakensberge aufgebrochen.
Das Festival lief schon seit Gründonnerstag und war, als ich am Freitagmittag eintraf, in vollem Gange, d.h. die riesige Farmwiese war, soweit das Auge reichte, mit Zelten und Autos belegt und ich fand für meinen Tazz nur einen Platz am unteren Ende des ansteigenden Areals. Auf ein Zelt hatte ich verzichtet, weil ich mir vorgenommen hatte, im Auto zu übernachten. Dadurch brauchte ich nach Ankunft nur die Autotüre zu schließen und konnte mich dann sofort an den Anstieg zu den großen Musikzelten oben am Hang machen. Ich betone hier den Anstieg, denn diese Wiese ist lang, geschätzt ca. 1km immer stetig bergan, die Sonne brannte nur so vom Himmel und ich habe diesen Weg am Freitag 4 x hin und zurück bewältigt. Das schlaucht, aber am oberen Ende wird man durch ein großes Bierzelt, Fressbuden aller Art, Kunsthandwerk- und Souvenirstände und natürlich ununterbrochene Rockmusik belohnt.
Ab 12 Uhr bis Mitternacht jeden Tages spielen auf 2 Bühnen ausschließlich südafrikanische Bands, deren Qualität und Professionalität sich mit fortschreitender Tageszeit steigert. Die Bands wechseln auf der kleinen Bühne halb- und auf der großen Bühne stündlich, 5 Tage ohne Wiederholung und nach Einbruch der Dunkelheit wird es in den Zelten richtig voll. Dann verändert sich die bei Sonnenschein gemütliche Campingplatzatmosphäre mit Musikbeschallung in die exstatische Begeisterung großer Rockkonzerte.
Ursprünglich wollte ich 2 Tage dort bleiben, aber meine großartige Idee, im Auto zu übernachten war letztlich doch nicht so toll. Gefroren habe ich nicht, aber so ein Liegesitz im Toyota Tazz ist nur bedingt bequem. Jedenfalls liegt ein Bein, welches man nicht richtig ausstrecken kann, wenn die Krümmung ungemütlich wird, auch bei Verlagerung aufs Armaturenbrett oder aufs Lenkrad nicht wesentlich komfortabler. So war ich dann froh, als die Morgendämmerung den nächsten Tag soweit erhellte, dass ich zur Rückfahrt aufbrechen konnte. Die in der frühen Morgenstunde durch Herbstnebel verzauberte Vorgebirgslandschaft ließ mich die Tortur der vergangenen Nacht rasch vergessen und schließlich freuten sich auch Frau Blackconti und Olga, als ihr Rockopa wieder wohlbehalten an der Küste eintraf.
Eugene Terre´Blanche ist tot.Gestern wurde er von zwei jungen, schwarzen Farmarbeitern auf seiner Farm erschlagen, dem Vernehmen nach wegen Lohnstreitigkeiten. Die mutmaßlichen Täter wurden schnell festgenommen und Mordanklage wurde erhoben.
Ich hatte Terre´Blanchehier schon mal vorgestellt, weil eine gewisse (äußerliche!) Ähnlichkeit mit mir nicht zu leugnen ist, was manchmal zu komischen Verwechselungen führte. Politisch war Terre´Blanche nur noch ein Fossil und die AWB (Afrikaner Weerstandsbeweging)nur noch eine bedeutungslose Vereinigung ewiggestriger Holzköpfe. Die politische Bedeutung wird sich wohl nicht ändern, aber da die AWB nun dazu aufruft, Terre´Blanche’s Tod zu rächen, kann es bald heiter werden in Südafrika.
Zwar mahnt Südafrikas Präsident Jacob Zuma dringend zur Ruhe, aber auf ein präsidiales Machtwort gegen den fortwährend mit einer merkwürdigen Gewaltrhetorik polemisierendenANC-Youth-Leader Julius Malema wartet man seit Monaten vergebens. Im Gegenteil, Malema singt öffentlich: „Kill the Boers (tötet die Buren)“ und Zuma verteidigt Malema gegen Proteste mit der Erklärung, das Lied sei Teil traditioneller schwarzafrikanischer Kultur.
Noch ist hier alles ruhig und die Stimmen, die zur Vernunft und gegen romantisierte Gewalt mahnen, sind weit in der Überzahl, bei Weißen und Schwarzen. Aber die Spannungen nehmen zu und Wetten auf eine positive Zukunft Südafrikas werden immer riskanter.
Ich hatte vorher schon rhetorisch gefragt, ob Exzellenz noch bei Sinnen sei. Er ist es offensichtlich nicht. Bischöfliche Gnaden Walter Mixa erinnert sich nicht mehr an seine früheren Heimkinder und das ist sogar anzunehmen. Wenn er aber daraus schließt, das demzufolge auch seine früheren Zöglinge sich nicht mehr an ihn erinnern würden, und so argumentiert er, so ist ihm wahrlich nicht mehr zu helfen.
Mein Konfirmationspastor, der mich zu Zeiten mit lockerer Hand Mores lehrte, hat sich schon nach 25 Jahren nicht mehr an mich erinnert. Ich aber vergesse den brutalen Kerl, hoffentlich hat ihn der Teufel geholt, bis heute nicht. Wie sollte also ein geprügeltes Heimkind sich eines solchen „Erziehers“ wie Stadtpfarrer Mixa , dessen Karriere es dann im Fernsehen verfolgen kann, nicht erinnern? Eine göttliche Logik, Hochwürden!
Ich kenne ihn nur aus den Medien, den Augsburger Bischof Walter Mixa, und meine Vorstellung von einem sehr unangenehmen, verknöcherten Zeitgenossen entspringt einzig der Darstellung ebendort. Da erscheint es nur logisch, dass sich jetzt ehemalige Heimzöglinge melden und sich an Mixa als Prügelpfarrer aus vergangenen Tagen erinnern, von den Medien genüsslich in allen Details verbreitet – Katholikenbashing hat z.Zt. Konjunktur.
Ich bezweifele diese Berichte nicht, denn welcher Jugendlich hätte vor 40 oder 50 Jahren keine Erfahrung mit körperlicher Gewaltanwendung von „Erziehern“ gemacht. Das war damals so was von normal und ich selbst habe Kindergärtnerinnen, Grundschul – und Gymnasiallehrer, evangelische Pfarrer und Lehrmeister erlebt, denen nicht nur regelmäßig "die Hand ausrutschte", sondern die vereinzelt auch eine gewisse Freude an sadistischer Quälerei kaum verhehlen konnten. Beschweren brauchte man sich da nicht, weder bei den Eltern noch sonst wo. Die Gesellschaft wusste von diesen Erziehungsmethoden und akzeptierte sie.
Unter dieser Voraussetzung zeigt sich nun der Bischof Mixa in seiner ganzen Erbärmlichkeit.
Niemals, so lässt er seinen Sprecher voller Empörung erklären, habe er körperliche Gewalt gegen irgendjemanden angewendet und juristische Schritte gegen die „Verleumder“ würden nicht ausgeschlossen. Ja ist denn dieser Kirchenmann von Sinnen? Das glaubt ihm doch sowieso kein Mensch. Warum kann er sich nicht einfach entschuldigen, mit bedauerndem Hinweis, dass er auch nur ein Mensch im jeweiligen Zeitgeist war? Das würde, jedenfalls bei mir, Verständnis und Hochachtung auslösen. Stattdessen lügt dieser Mitraträger und alles was er nun auslöst, ist Verachtung.
Aus meiner Aversion gegen die Bayern, also den FC Bayern, habe ich ja noch nie ein Hehl gemacht und keine Verunglimpfung ist mir zu platt. Wenn aber der Ivica Olic in der letzten Sekunde des Spiels 4 verdutzt schauenden Abwehrspielern von ManU den Ball stibitzt und zum 2:1-Sieg einschießt, dann kommt auch bei mir Freude auf, gibt sich doch dieses Manchester United noch arroganter und aufgeblasener als die ansonsten schon unsäglichen Bayern. Das muss aber jetzt als Lob genügen und am Samstag gibt es, so will ich doch stark hoffen, die nächste Schlappe in der Bundesliga.
Wie sich in meinem letzten Beitrag schon andeutete, kann Westerwelle rumpöbeln oder auch nicht, kann der Euro absaufen oder nicht, kann Südafrika, Griechenland oder die ganze Welt zusammenbrechen: Mich interessiert momentan nur die Fußballbundsliga - nein, falsch - mich interessiert nur das Abschneiden meiner Werkself Bayer04 Leverkusen. Bis gestern Abend um 18.30 Uhr entsprach dieses Bekenntnis der Wahrheit, war allerdings spätestens um 20.15 nur noch Makulatur.
Da verfasse ich am Samstagmorgen eine glasklare Analyse der Schalker Pokalniederlage vom Mittwoch, voller Zuversicht und in der festen Überzeugung, dass die Niederlage meiner Leverkusener in Dortmund nur ein verzeihlicher Ausrutscher war, den die müden Schalker logischerweise am Abend büßen müssten. Ich schrieb also:
Ja,ja, Angst essen Seele auf. Die Frage: „Was wollten wir eigentlich?“ ist nach dem Pokalhalbfinale in diversen Schalke-Blogs gestellt worden. Zurecht, denn wenn man diese 120 Minuten Revue passieren lässt, so fiel vor allem auf, dass S04 nicht nur keinen einzigen vernünftigen Angriff zustande brachte, von Torchancen ganz zu schweigen, aber auch, trotz Mauertaktik, in der Abwehr keineswegs souverän wirkte.
Bayern spielte schlecht und hatte dennoch genügend Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Fazit: Nachdem ich diese beiden „Meisterschaftsanwärter“ gesehen habe, stieg meine Zuversicht hinsichtlich eines erfolgreichen Abschneidens meiner heißgeliebten Werkself gewaltig, heute Abend, aber auch für den Rest der Saison.
Meine Hoffnung auf Verlängerung im Pokalspiel ( wg. Kräfteverschleiß) hat sich erfüllt und jetzt muss Toni Kroos nur noch zeigen, dass er’s mindestens genau so gut kann wie der Robben. No fear, please!
So, und jetzt gehe ich Golfspielen.
Zum Golf sage ich jetzt nichts, das vergessen wir lieber gleich, denn wie soll man sich im Vorfeld eines so bedeutenden Fußballspiels konzentrieren? Wie auch immer, jedenfalls durfte ich ja wohl davon ausgehen, dass die Bayer04-Spieler meine obigen Ausführungen beherzigen würden und so hockte ich erwartungsfroh um 18.30 Uhr vor dem Bildschirm.
Der Rest ist bekannt und um 22.00 Uhr verfasste ich dann meine Kündigung als Bayer04 –Fan:
Das war’s dann ja wohl So hatte ich das eigentlich nicht gemeint, das mit „Angst“ und „Seele“, aber nach diesem traurigen, von Anfang an verzagten Auftritt meiner, normalerweise , heißgeliebten Werkself finde ich keine andere Erklärung: Angsthasenfussball ohne Leidenschaft, ohne Selbstbewusstsein und seelenlos.
Da liefern erst die Bayern mit ihrer Heimpleite gegen Stuttgart eine Steilvorlage, da hat man den unmittelbaren Konkurrenten, müde von einem langen Pokalfight, im eigenen Stadion auf dem Präsentierteller und dann ergibt man sich schon nach wenigen Minuten ins scheinbar Unvermeidliche. Kein Aufbäumen, kein ernsthafter Widerstand, nur Alibigekicke um die 90 Minuten rumzukriegen. Ne, Leute, das war einfach nur peinlich und da komme bloß keiner mit Verletzten und Ersatz und ähnlichen Ausreden. Man kann verlieren, keine Frage, aber das „wie“ macht dann den Unterschied und das „wie“ hinterlässt auch diesen schalen Geschmack tiefer Enttäuschung.
Im Ernst, wenn Heynckes es nicht kurzfristig schafft der Truppe das Kämpfen zu lehren, dann sind in ein paar Wochen selbst die Berechtigungsplätze für internationale Wettbewerbe futsch, was allerdings angesichts der heute dargebotenen Vorstellung fast wünschenswert wäre, da es uns die Peinlichkeit solcher Darbietungen auf internationaler Ebene ersparen würde. Einen Vorgeschmack hatte ich heute Abend. Voller Stolz hatte ich südafrikanische und englische Freunde animiert, uns das Spiel gemeinsam anzuschauen. Deren hämische Kommentare klingen mir jetzt noch in den Ohren.
Ja, der Frust sitzt tief, aber, schrieb ich weiter oben etwas von Kündigung usw? Das gilt natürlich nur bis zur nächsten Saison, oder evtl. sogar nur bis zum Heimspiel gegen die Bayern in 14 Tagen. Konsequenz ist nämlich eine der wichtigsten Eigenschaften jeden Fußballfans.
Endlich habe ich mal wieder eine Golfrunde absolviert, die mich nach dem letzten Loch nicht gänzlich frustriert zum Clubhaus zurückschleichen ließ. Für kurze Zeit schien sogar ein Platz auf dem Siegertreppchen in Bereich des Möglichen. Daraus wurde dann zwar nichts, was aber meiner guten Laune nicht abträglich war.
Und wie steigerte sich meine Stimmung, bis zur Euphorie, als ich, zu Hause angekommen, einen Blick auf die Bundesligaergebnisse warf: Frankfurt hat die Bayern 2 : 1 geschlagen! Ja, kann ein Samstagabend besser beginnen? Zumal dann in einer Stunde auch noch meine geliebte Werkself Bayer04 den Dortmunder Borussen im Westfalenstadion mal zeigen würde, wie Fußball richtig geht. Und ich kann das auch noch live im hiesigen TV verfolgen, denn der südafrikanische Bezahlsender „Supersport“ hat erstmalig einen Vertrag über 5 Jahre mit der DFL abgeschlossen und überträgt seit Anfang März sämtliche Spiele der Bundesliga live oder zeitversetzt als Aufzeichnung.
Dortmund – Leverkusen ist ein Topspiel und Bayer04 spielt die Dortmunder in der 1. Halbzeit an die Wand. Dass noch kein Tor gefallen ist, was soll’s – ist nur eine Frage der Zeit und so schalte ich in der Halbzeitpause mal um zur ARD-Sportschau, um mich an der Bayernniederlage in Frankfurt zu weiden. Welch ein Genuss, die belämmerten Gesichter der Bayern zu sehen, als sie kurz vor Spielende die Quittung für ihren Grottenkick erhielten.
So, genug hämisch gefreut und nun schalte ich erwartungsfroh zurück ins Westfalenstadion, wo die 2. Halbzeit schon seit ca. 15 Minuten läuft.- - - Es dauerte ein wenig, bis ich im Insert der laufenden Begegnung den momentanen Spielstand finde und - schlagartig ist meine schadenfrohe Euphorie verflogen und macht tiefster Depression Platz. Ungläubig und mit offenem Mund sprachlos lese ich dort: Dortmund 2 – Leverkusen 0. Von meiner geliebten Werkself ist nichts mehr zu sehen, außer ein paar ziemlich uninspiriert kickende Rothemden. Es ist zwar noch eine halbe Stunde zu spielen, aber, das spürt ein echter Schönwetterfan wie ich sofort, da geht nichts mehr und tatsächlich langt es ja dann auch nur noch zu einem weiteren Gegentor.
3 : 0 für Dortmund und der designierte Nationaltorwart Adler sieht auch dabei eher merkwürdig aus. Nach dem absolut souveränen Auftritt der Werkself in der 1. Halbzeit blieb nur noch Kopfschütteln. Ach ja, ich sagte es ja schon eingangs: Es hätte gestern so ein schöner Tag sein können.
PS: Dass heute auch Schalke nicht gewinnen konnte und sich somit in der Tabelle kaum etwas verändert hat, stimmt mich nicht fröhlicher. Es wird am Ende wohl wieder für die Bayern reichen. Will das Grauen denn niemals enden?
Nachdem ich nun schon aus Deutschland aufgefordert werde, zum freitäglichen Kneipenbesuch ( Pistols) wegen Raubüberfallgefahr eine Waffe mitzunehmen und dennoch „viel Spaß“ zu haben, so will ich denn endlich auch hier meiner Berichterstatterpflicht nachzukommen, so sehr es mir auch widerstrebt.
Es ist ja leider wahr: Südafrika schafft auf dem Gebiet der Kriminalität Jahr für Jahr einen Spitzenplatz auf der Weltrangliste und die nicht zu übersehenden Sicherheitsvorkehrungen an jedem Gebäude, hohe Mauern, Elektrozäune, Fenstergitter, Wachmänner usw., wirken auf ausländische Besucher anfangs sehr befremdlich und belegen durch ihre Präsenz ihre Notwendigkeit. In früheren Beiträgen habe ich die Kriminalität hier nicht geleugnet, aber auch immer relativiert, sie zur statistischen Wahrheit erklärt, von er wir hier an der Southcoast nur marginal tangiert werden.
Prinzipiell sehe ich das immer noch so, aber wenn dann plötzlich eine Gang, schwerbewaffnet mit Schnellfeuergewehren, die hiesigen Kneipen abklappert und sowohl die Wirte um die Kassen, als auch die zufällig anwesenden Gäste um ihre Geldbeutel, Uhren, Schmuck und Cellphones erleichtert, dann erschüttert das zumindest das subjektive Sicherheitsgefühl. Innerhalb von 2 Wochen tauchten die Gangster so gegen 22.00 Uhr bei 7 populären Bars und Restaurants auf, bei zweien sogar zweimal, und verschwanden nach getaner Arbeit mit dem Auto eines Gastes. Ich war da zwar nie anwesend, glücklicher Zufall, aber ich kenne einige der Opfer und deren Berichte ließen den Schrecken ahnen, der einen befällt, wenn man in den Lauf einer AK47 schaut. Da sich alle, Gäste und Wirte, aber auch die Gangster, umsichtig verhielten, wurde Gott sei Dank niemand verletzt.
Natürlich verändert so eine Überfallserie das Gästeverhalten. Wenn sie nicht ganz wegblieben, die Wirte haben die Umsatzeinbußen sofort gespürt, so nahm doch jeder zu einem Restaurant- oder Kneipenbesuch nur noch das notwendigste mit. Kein Schmuck, keine Uhr, keine Geldbörse, kein Handy, einzig eine Kreditkarte und etwas Bargeld lose in der Tasche. Zwischenzeitlich hat sich die Lage wieder entspannt, denn die Polizei hatte eine Spezialeinheit eingesetzt und war erfolgreich. Die Bande wurde vor ein paar Tagen verhaftet.
Ob es sich um die gleichen Gangster handelt, die am 6. März das Pokerturnier im Hyatt-Hotel in Berlin überfallen haben, will die hiesige Polizei weder bestätigen noch dementieren.
Ich schicke es gleich voraus: Ich habe von ökonomischen Zusammenhängen keine Ahnung. Dies vorausgesetzt schwadroniere ich jetzt mal so vor mich hin, aus dem Bauch.
Griechenland hat exorbitante Staatsschulden und steht angeblich kurz vor dem Bankrott. Aber, wo ein Schuldner ist, ist auch ein (oder mehrere) Gläubiger. Wer sind diese, will sagen: Wer hat so viele Milliarden übrig, um sie Griechenland zu leihen? Gegen Zinsen, versteht sich. Ich bin’s nicht und ich kenne auch niemanden in meinem erweiterten Umfeld. Griechenland muss jetzt sparen und das bedeutet für die Masse der Griechen, dass nun alles teurer wird , wegen Steuererhöhungen, gleichzeitig aber Löhne, Gehälter und Renten gekürzt oder mindestens eingefroren werden.
Warum? Ich nehme mal an, um die Zinsen für die geliehenen Gelder bezahlen zu können und evtl. die Kredite zu tilgen. Im Klartext: Damit diejenigen, wer auch immer, die soviel Kapital übrig hatten, um es für möglicht hohe Zinsen an Griechenland zu verleihen, ihren Überfluss auch mit Gewinn zurück erhalten, müssen nun die einfachen Leute in Griechenland, die sowieso schon nicht besonders begütert sind, mit noch weniger auskommen. Dass dies für den sozialen Frieden nicht gerade förderlich ist, kann man ja jetzt schon erleben.
Was passierte denn, wenn Griechenland sich einfach weigerte zu zahlen? Mit Sicherheit würde denen niemand mehr was leihen und Sie könnten immer nur soviel Waren importieren wie sie ausführen. Eine ausgeglichene Handelsbilanz wäre aber doch ideal.
Gäbe es dann einen Krieg, denn wie anders will man bei einem zahlungsunwilligen Staat Gelder eintreiben? Und wer wäre der Angreifer? Die Spekulanten in aller Welt doch wohl nicht, es sei denn sie hätten Einfluss auf die Politik, könnten die Armeen in irgendeiner Weise in Bewegung setzen. Das wird im Falle Griechenland sicher nicht passieren. Also kann man den Griechen nur raten, nichts mehr zu bezahlen. Staatsbankrott – na und? Wen stört’s außer den Spekulanten und wenn die ihre sowieso überflüssigen Milliarden los sind, geht es allen besser. Spekulantenrisiko! – So what?
Einige Politiker aus CDU- und FDP-Fraktion würden auch griechische Inseln als Bezahlung akzeptieren, z.B. für die beliebten deutschen Waffenlieferungen. Der Vorschlag, bzw. die Forderung dieser Bundestagsabgeordneten wirft schon Fragen nach deren geistiger Gesundheit auf. Für die gelieferten Waffen hätten die Griechen bestimmt eine gute Verwendung, wenn die neuen „Inselbesitzer“ mit ihren Umzugskartons und Deutschlandfähnchen in der Ägäis anrücken.