Mittwoch, 12. November 2008

Helge Schneider – ein Phänomen!

Helge SchneiderAuch nachdem ich den Wikipediaeintrag über Helge Schneider gelesen habe bin kein bisschen weiter, ich bin weiterhin ratlos. Endlos die Liste seiner „Werke“, seiner Plattenaufnahmen, seiner Bücher, Filme und Bühnenprogramme, deren Titel auch ich vom Hörensagen oder als Kurzschnipsel aus Reklametrailern kenne. Aber gerade diese Ausschnitte, oder gar der ein oder andere TV-Auftritt, lösen bei mir nur die Reaktion aus: „Neee – das gefällt mir nicht! Was soll denn daran witzig sein?“

Letzte Nacht sendete 3sat, wohl wegen des 11.11., Schneiders Film „Jazzclub“ , Untertitel: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, und nun wollte ich es wissen, wollte endlich den Schneider’schen Humor begreifen. 45 Minuten habe ich es ausgehalten und höchstwahrscheinlich hätte ich mir auch den ganzen Film angeschaut, wenn Helge Schneider anderthalb Stunden nur das getan hätte, was er wirklich kann, nämlich coolen Jazz auf dem Piano spielen. Aber Schneider wollte ja keinen Konzertfilm, sondern einen lustigen Spielfilm abliefern und so beendete ich dieses Kulturerlebnis mit der Fernbedienung, nachdem der Jazzband vom zahlungsunfähigen Kneipenwirt statt monetärer Gage eine Dose eingelegte Pflaumen angeboten wurde. Ha Ha – urkomisch! Aber vielleicht fehlt mir da der Draht, jedenfalls regt sich bei mir kein Lachmuskel. Ich find’s einfach nur doof.

In einer Kritik der letzten ZDF-Kabarettsendung „Neues aus der Anstalt“ las ich, wie urkomisch Helge Schneider’s Auftritt als fast wortloser Pianospieler gewesen sei. Witzig war der Sketch, stimmt, aber hauptsächlich wegen Georg Schramm als Sketchpartner, denn für Schneider hätte man auch jeden x-beliebigen Klavierspieler nehmen können.

Schneider ist ja schon ewig und 3 Tage im Geschäft und immer wieder findet man lobende Kritiken besonders in seriösen Feuilletons. Ich hege den Verdacht, dass auch die Kritiker Schneider nicht verstehen und gerade deshalb positiv über ihn schreiben – Hape Kerkelings „Hurrz“ ist ein gutes, sehr witziges! Beispiel.

Noch mal: Ich verstehe einfach nicht, was daran komisch sein soll, wenn sich jemand komisch anzieht, komisch spricht und sich „singende Herrentorte“ nennt. Im Ernst, kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Samstag, 8. November 2008

Obama-lama-lama-lama-ding-dong

Um den grauenhaften Obama-Hype in Deutschland wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, sorgt Thomas Gsella in der Titanic für nachstehende Klarstellung:

NO, WE CAN'T

Now that I’m the president
There’s one thing that I can’t stand:
The assumption that all blacks
Naturally have good sex!

Twenty-seven times a day!
This assumption ain’t okay.
That we’re downside very strong
And hilariously long

Never was and is not true:
That proves German CDU…
(They just aren’t awesome fuckers.
Most of them are only suckers (Trottel!)


Obama ist halt eine ehrliche Haut und dass er das politische Umfeld in Deutschland richtig einschätzt, davon zeugt allein der letzte Satz - äääh, von Thomas Gsella.

Montag, 3. November 2008

Aus für Ypsilanti

Der SPD ist wirklich nicht mehr zu helfen. Da bemüht sich eine starke Frau, nein, „eine machtgeile Emanze“, wieder eine einigermaßen nachvollziehbare Linie, evtl. auch eine Perspektive, in das Totalchaos einer mittlerweile völlig orientierungslosen Partei zu bringen und dann kommen plötzlich einige Provinzhinterbänkler daher und entdecken wenige Stunden vor der entscheidenden Abstimmung ihr Gewissen. Vorherige Zustimmung bei Probeabstimmungen hin oder her, nein, sie können diese linke Politik nicht mittragen und die Gewissensqualen werden durch die Leidensminen in alle Kameras demonstriert. Dass FRAPORT dieser Gewissensentscheidung nachgeholfen haben könnte, ist nur ein unzulässiger Verdacht von mir, aber ist er auch völlig absurd?
Der Koalitionsvertrag ist vom Tisch und die Antwort auf die klassische Frage: „Wem nützt das?“ lautet?---Eben.

Dienstag, 28. Oktober 2008

UN-SINN

Hans Werner SinnBei seinen arroganten Auftritten in ungezählten Talkshow’s, seinen zynischen Verteidigungen selbst übelster Auswüchse eines wildgewordenen Kapitalismus, konnte man schon einen ordentlichen Hass auf Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Ifo-Instituts, entwickeln. Empörung über seine meistens zynisch vorgetragenen Ausführungen zur dringenden Notwendigkeit von Niedrigstlöhnen zur Produktivitätssteigerung wäre allemal angebracht gewesen, aber darüber empörte sich, abgesehen von ein paar „linken Spinnern“, niemand.

Nun aber ist die öffentliche Empörung plötzlich riesengroß, weil Sinn zur Verteidigung der, wegen des Finanzdebakels gescholtenen Finanzmanager einen Vergleich mit Juden während der Finanzkrise 1929 gezogen hat. Was aber hat Sinn im Tagesspiegelinterview gesagt?:

„In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager. Als Volkswirt sehe ich stattdessen falsche Anreize und fehlende Regeln. Schauen Sie sich den Straßenverkehr in Indien an. Die Leute fahren links, rechts, auf dem Bürgersteig, das ist abenteuerlich. Der Verkehr kommt deswegen immer wieder ins Stocken. Sind daran die „Manager“ an den Steuerrädern schuld oder fehlende Verkehrsregeln?“

An diesem Vergleich ist einiges ziemlich dämlich. So kann Sinn doch wohl nicht im Ernst annehmen, dass es in Indien keine Verkehrsregeln gäbe. Die gibt es selbstverständlich, aber die „Manager“ hinter den Steuerrädern halten sich nicht daran und der einzige Systemfehler ist, dass nicht ausreichend kontrolliert und sanktioniert wird. Ansonsten will Sinn ja bloß ausdrücken, typisch für ihn, aber nicht anders zu erwarten, dass für ihn heute die Finanzmanager fälschlicherweise zu Sündenböcken gemacht werden, wie seinerzeit fälschlicherweise die Juden.

Auf den Umkehrschluss, und der liegt ja wohl der allgemeinen Empörung zugrunde, dass, wenn also heute die Finanzmanager als verantwortlich für das Desaster angesehen werden, zwangsläufig auch die Juden für das Debakel in der Weimarer Republik verantwortlich gewesen sein dürften, muss man erst mal kommen. Nun, der Zentralrat der Juden kommt darauf und er kommt auch reflexartig gleich mit dem ganz dicken Hammer: Holocaust und KZ!

Mein Fazit: Hans-Werner Sinn sieht nicht nur doof aus,... Die Empörer sind es nicht minder.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Kaum sind sie davon gekommen,...

...die „Börsianer“, da feiern sie schon wieder, brennen „Kursfeuerwerke“ ab und streichen Gewinnmitnahmen ein. Vor Stunden noch auf den Dächern der Bankpaläste stehend, den finalen Sprung unausweichlich vor Augen und Rettung ausgerechnet von denen erflehend, die sie normalerweise nur zum Melken oder Aussaugen brauchen, eilen sie sofort nach der rettenden Finanzspritze wieder aufs "Parkett" und lassen die Champagnerkorken knallen. Das System kann weitermachen, kann weiter „Produkte“ - was für ein dreister Euphemismus für bedrucktes Papier bar jeglicher Substanz – „entwickeln“ und verhökern, die die Weltwirtschaft am Ende kollabieren lassen und der gemeine Bürger und Steuerzahler, der dieses ganze widerliche Geschmeiß alimentiert, muss weiterhin tagtägliche über alle Medien der gequirlten Kacke jener „Finanzexperten“, „Wirtschaftsweisen“ und pickeligen BWL-Yuppies lauschen, Expertisen, deren Aussagen die Ersteller wohl selbst nicht begreifen und deren Halbwertzeit von der Lebensdauer einer Eintagsfliege weit übertroffen wird.
Ach, hätte man sie doch springen lassen! Die dumpf-klaschenden Aufschläge in den Straßenschluchten der Bankenviertel wären sicher Musik für sensible Ohren.

Freitag, 10. Oktober 2008

„Kleinvieh macht auch Mist“

...meint der Beamte der mobilen Zollfahndung Hagen und verweist gestern in der ZDF-Reportage stolz auf die Jahresmenge von 1000 bis 1200 Stangen Zigaretten, die bei der Jagd auf Zigarettenschmuggler beschlagnahmt werden. Ausführlich wurde vorgeführt, wie gewitzte Zollbeamte mit geschultem Auge polnische Autos am Kennzeichen erkennen und anhalten. Der erfahrene Zollfahnder, so erfährt man, weiß, dass in solchen Fahrzeugen polnische Wanderarbeiter auf dem Wege zum Ernteeinsatz sind und dass diese Menschen, weil arm, nicht nur jede Menge polnischer Lebensmittel sonder auch polnische Zigaretten mitführen. 200 Zigaretten sind laut Einfuhrbestimmung erlaubt, aber da die für die Dauer des Arbeitseinsatzes nicht reichen, nimmt der gemeine Wanderarbeiter halt eine Stange mehr mit und die versteckt er irgendwo im Fahrzeug, wo sie von den hervorragend ausgebildeten Zollfahndern dann gefunden werden, da die alle Tricks kennen.

Die Reportage belegte eindrucksvoll die Fahndungserfolge in 3 Fällen. Bei jedem gestoppten Fahrzeug präsentierten die eifrigen Beamten der ZDF-Kamera mit sichtlichem Stolz etwa doppelt so viele Zigarettenstangen wie die Anzahl der Fahrzeuginsassen, also bei 5 Insassen ungefähr 10 Stangen, d.h. 5 zuviel, die dann, weil nicht deklariert, eingezogen wurden und für die wegen Steuerhinterziehung auf der Stelle ein Bußgeld von 28,-- Euro je Stange erhoben wurde. Bei der oben genannten Jahresmenge von 1200 Stangen und ca. 30,-- Euro Bußgeld je Stange ergibt das für den Fiskus eine schöne Einnahme von ca. 36.000,-- Euro im Jahr. Super!

In der Reportage waren 3 Beamte im Einsatz, täglich auf der Straße, wie sie enthusiastisch erzählten. Man darf annehmen dass jeder dieser Beamten geschätzt 50.000 Euro im Jahr kostet, plus Fahrzeug und Sonstiges. Und wieder bewahrheitet sich die Weisheit deutscher Sprichwörter: „Kleinvieh macht auch Mist.“

PS: Großvieh natürlich noch mehr, wie wir angesichts der momentan locker hin und her geschobenen Milliarden und Billionen erleben dürfen. Ein Unterschied fällt allerdings auf: Die polnischen Wanderarbeiter und die Zollfahnder waren bildlich fassbar, im Gesicht etwas verfremdet, aber reale handelnde Personen. Die Gangster, die die Trillionen verzockten und verzocken bleiben merkwürdig verschwommen, eigentlich unsichtbar, nicht festzunageln und wird doch der Eine oder Andere verantwortlich gemacht, so trägt er schwer - an seinen Abfindungsmillionen.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Trust in me

Vertrauen - wir müssen einfach wieder vertrauen! Erstaunlicherweise fordern uns gerade die dazu auf , die sich selber gegenseitig keinen Millimeter über den Weg trauen. Warum bloß fällt mir zu „Vertrauen“ im aktuellen Fall immer nur dieses hübsche Beispiel ein?

Dienstag, 7. Oktober 2008

Kaum ist man mal aus dem Haus...

...tanzen die Mäuse. Unglaublich, wie sich die Welt verändert, nur weil ich mal für gut 2 Wochen abwesend war. Zuerst verabschiedet sich der südafrikanische Präsident und mit ihm die halbe Regierungsmannschaft und dann renoviert Frau Blackconti in meiner Abwesenheit auch noch das Haus, sodass mir heute bei meiner Heimkehr vom neuen Glanz der Hütte die Augen tränten. Aber das nur nebenbei, denn wichtiger scheint mir, dass durch meine Anwesenheit in Bayern die Vormachtstellung der CSU sowie des FC Bayern dermaßen erschüttert wurden, was ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt hätte.
Die Verantwortung für den Zusammenbruch des Weltwirtschaftssystems, mit dem nach der Garantieerklärung der Kanzlerin für die Spareinlagen ja nun gerechnet werden muss, lehne ich allerdings ab.
Oktoberfest 08 Hofbräuzelt
Da ja das Geld nun bald nichts mehr wert sein wird, so bin ich doch froh, wenigstens einen kleinen Teil in den geldgierigen Rachen der Wiesnwirte geworfen zu haben. Namentlich sei hier die Hühnerbraterei Ammer erwähnt, bei der ein Wiesnhendl für lumpige 16,90 Euro serviert wurde zzgl. 5,20 Euro für 2 Knödl mit Sauce und weitere 5,20 Euro für ein Schälchen Blaukraut, was insgesamt wohl als Schnäppchen angesehen werden muss, angesichts der zu erwartenden Inflation. Überhaupt funktionierte die Wiesnmaschine wieder wie geschmiert und nach 2 Mass stand auch ich nebst Bruder, Schwester, Kindern und Freunden auf den Bänken, bereit zum „Prosit der Gemütlichkeit – eins, zwei, gsuffa“ und auf Verbrüderung aus mit all den angesoffen-fröhlichen Menschen aus aller Herren Länder.

OktoberfestBierzelt innenOktoberfest 08Oktoberfest LoopingOktoberfest Kettenkarussell hoch

Und natürlich gehört zu einem zünftigen Wiesnbummel eine abschließende Fahrt mit einem der rasanten Highspeed-, Turn-around- oder Spin-over-Fahrgeschäfte, bei denen das Ticket für schlappe 5-8 Euro zu erwerben ist. Als besonders empfehlenswert erwies sich in diesem Jahr das ca. 80 m hohe Kettenkarussell. Bei regnerisch-kalter Witterung erlebt man in dieser Höhe den Fahrtwind recht eisig und ein einsetzender Schneeregen kann nicht verwundern. Leider erwies sich der „Schnee“ nach der Landung als Mageninhalt eines anderen Fahrgastes, aber da man sich ja sowieso auf dem Heimweg befand tat das der guten Laune keinen Abbruch.

So, jetzt bin ich wieder hier in SA angekommen, zwar gesundheitlich etwas angeschlagen ( eine mitgebrachte Erkältung ist bei dem kühlen Herbstwetter in D kaum zu kurieren), aber voll von Erinnerungen an liebe Menschen und für die durchweg freundliche Aufnahme möchte ich mich hier noch einmal herzlich bedanken. Ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten mal hier in SA an der Southcoast.

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