Dienstag, 11. Dezember 2007

African Sky

Banal, meinetwegen, aber trotzdem ein großartiger Sonnenuntergang, aufgenommen vor einer Woche vom Balkon, nachdem ein Regenschauer durchgezogen war.

Blick nach Osten:

From Birdie Views to the East

Blick nach Westen:

From Birdie Views To The West


Und weil ich momentan einfach zu faul bin, mir Weiteres aus den Fingern zu saugen, hier dann nochmal ein wenig "Geschwätz von gestern".

Freitag, 7. Dezember 2007

Southcoast-Freitag im Advent.

Trüb ist der Tag, grau und zum Grübeln,st mikes im regen
es schüttet draußen wie aus Kübeln.
Eigentlich wollten wir zum Golf,
der Mario, Agnes, ich und Rolf.

Das allerdings könn’n wir vergessen,
sind auf ein Vollbad nicht versessen.
Dann macht zu allem Überfluß
auch noch die Stromversorgung Schluss.

Kein Licht, kein Fernsehn, kein PC,
die grauen Wolken in der Höh
sind dichter noch als wie zuvor...
„Apropo: Dichter,“ raunt’s ins Ohr,,pistols with reflex

„Geh, schnapp dir Bleistift und Papier!“
„Gute Idee!“ sag ich zu mir.
Schon saust der Stift, malt Vers und Reim,
noch immer ist kein Licht im Heim.

Jedoch, das stört mich weiter nicht
seh ich doch geistig schon das Licht
hell funkeln, lockend, just like Crystals,
das Neonlicht im Wald vom “Pistols”.
Da wird’s heut Abend lustig sein,
mit Musik, Frauen, Bier und Schwein.

Noch immer regnet’s ohne End.
Southcoast-Freitag im Advent.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Idols

Idols-logoDie in Deutschland vormals populäre Talentsuche-Show „Deutschland sucht den Superstar“ ist ein TV-Format, welches weltweit verbreitet ist. Hier in Südafrika läuft sie unter den Titel „Idols“ nun auch schon in der 4. Staffel und einen Kotzbrocken a la Bohlen haben sie hier, wie man hört , auch in der Jury. So weit, so schlecht.

Tender Mavundla at "Idols"Nun begab es sich Anfang des Jahres, dass eins der regionalen Pre-Castings hier an der Southcoast, in Margate, stattfand, am Beach , so als Sommerunterhaltung für die Holidaymaker, und Hunderte von Möchtegern-Sängern, Rappern usw., überwiegend schwarzer Hautfarbe, wetteiferten um einen Platz für die Finalrunden in den Studios in Johannesburg. Eine junge Frau aus dem Margate-Township Gamahlake machte das Rennen, was aber hier vor Ort niemand besonders beachtete.

Als dann im Laufe des Jahres diese junge Frau die wöchentlichen Ausscheidungs-Shows im TV überstand, begannen die lokalen Zuschauer, ich meine die Weißen hier, sich dafür zu interessieren. War es zuerst nur ein Randthema: „Have you seen that black bitch from Gamahlake on Sunday?“, so erhielt die Sängerin, als sie unter die letzten 10 landesweit kam, endlich auch einen Namen. Plötzlich kannte jeder Tender Mavundla und mit jeder weiteren Runde wurde aus der „Black Bitch“ aus Gamahlake „Tender“ aus Margate. Die lokale Presse druckte ganzseitige Fotos und Interviews und forderte jeden aufrechten southcoaster Lokalpatrioten auf, für Tender zu votieren.

Tender erreichte Platz 5 und schied letzte Woche aus. Sie wird , davon darf man getrost ausgehen, in Kürze vergessen sein und für die meisten Weißen dann wieder eine „Black Bitch“, wie gehabt. Im Süden nichts Neues.

Sonntag, 25. November 2007

Wie die Faust aufs Auge...

...zur heutigen Qualifikationsgruppenauslosung in Durban zur Fußball-WM 2010 in Südafrika passt die Nachricht, dass ein österreichischer Ex-Nationalspieler auf einem Golfplatz in Durban erschossen worden ist. Über die näheren Umstände sei noch nichts bekannt. Die Meldung wurde in allen Abendnachrichten sowie den sonntäglichen Sportsendungen verbreitet. Und dann wurden auch noch Oliver Bierhoff in seinem Hotel Pass und Handy geklaut, was als schon fast normale Nebensächlichkeit vermeldet wurde. Natürlich ist jetzt auch dem letzten Blauäugigen klar, wie gefährlich Südafrika ist.

Selborne Golf-EstateWie ich in der Heute-Sendung sehen konnte, handelt es sich bei dem Golfplatz um das Selborne-Golfestate, ca. 80 km südlich von Durban und ca. 40 km nördlich von uns. Selborne ist eines dieser hier sehr beliebten Golfanlagen, wo zwischen den einzelnen Fairways sehr teure Villen gebaut wurden und werden, die bei einer betuchten Klientel aus dem In- und Ausland reißenden Absatz finden, besonders auch, weil der Sicherheitsstandard besonders hoch ist. Diese Estates, und so auch Selborne, sind komplett eingezäunt, Ein –und Ausgänge werden Tag und Nacht bewacht und im Gelände selbst, besonders an abgelegenen Stellen der weitläufigen Anlagen sind ständig Wachmänner postiert.

Selborne GolfcourseIch kenne Selborne sehr gut, habe schon oft dort gespielt und Sicherheitsbedenken hatte ich dort noch nie, aber das heißt nun wirklich nichts, denn der Mord, Raubmord oder Totschlag, wie auch immer, ist eben da passiert und auch noch ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die gesamte Fußballwelt nach Südafrika schaut. Was nutzt es, wenn ich beteuere , dass ich in den fast 6 Jahren , die wir hier leben, von so einem Vorfall noch nie gehört, geschweige denn ihn selbst erlebt hätte ( Wie auch, dann wäre ich ja tot.).

Ich mag den Sepp Blatter nun wirklich nicht, aber in diesem Fall hat er recht: „ In Zürich wurde gestern eine Sechszehnjährige an einer Ampel erschossen.“ Ob’s stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber:“ Verbrechen passieren überall auf der Welt.“, so Blatter und so sehe ich das auch. Dass die ZDF-Sportreportage dies sofort mit äußerst besorgtem Unterton als „Runterspielen“ bezeichnet, deutet schon an, welche vorurteilsbeladene Berichterstattung zur WM 2010 zu erwarten ist.

Donnerstag, 22. November 2007

England geschockt

England Footblall LogoNachdem sich die englischen Fußballfans letzten Samstag noch im kollektiven Freudentaumel in den Armen lagen ob der 1 : 0 Niederlage der Russen gegen Israel, herrscht auf der Insel nun das blanke Entsetzen. Durch eine 2 : 3 Heimpleite gegen Kroatien wurde gestern Abend die schon so sicher geglaubte Teilnahme an der EURO 2008 verspielt und erstmals seit 24 Jahren hat sich kein einziger Verband der britischen Inseln für die Endrunde qualifiziert.
Noch gestern wurden mir hier in SA, wo, wenn überhaupt, die englische Premierleague als einzig interessante und natürlich beste Liga der Welt gilt, horrende Wetten auf eine Qualifikation der Engländer angeboten, die ich leider Gottes alle wegen vermeintlicher Chancenlosigkeit ausschlug. Nun, man kann nicht alles haben und meine klammheimlich händereibende Schadenfreude ist ja auch Lohn genug.
Dies kann ich hier völlig unbesorgt schreiben, da meine englischen Golfkumpels sowieso kein Deutsch verstehen und Babelfish einen evtl. hämischen Unterton kaum wiederzugeben vermag.

Für die nächste Qualifikation zur WM 2010 hier in Südafrika könnte dem englischen Teamchef vielleicht jenes Hilfsmittel hilfreich sein, welches ich als Geschwätz von gestern hier nochmals in Erinnerung bringe.

Mittwoch, 21. November 2007

Ziemlich unbemerkt,...

Firework...auch von mir selber, jährte sich gestern die Existenz dieses Blogs zum zweiten mal.
Keine Danksagungen, keine Lobeshymnen, keine Glückwunschtelegramme aus aller Welt, nicht mal ein gelangweiltes Gähnen – nichts, still ruht der See.
Und weil soviel Ignoranz einfach bestraft gehört, mache ich noch ein Weilchen weiter, allen „Buuh, aufhören!“- Rufen zum Trotz. Jetzt erst recht!

Und zur Erinnerung: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, d.h. von vor 2 Jahren!

Sonntag, 18. November 2007

Immer wieder SPD

Spezln Kauder und Struck„Stimmen Sie doch einfach unserem Antrag auf Einführung eines Mindestlohns zu!“ meint Gregor Gysi zu Peter Struck, nachdem dieser „tief enttäuscht“ den „Wortbruch“ und die Ablehnung des Koalitionspartners CDU/CSU in dieser Frage bejammert.
Scheint eigentlich logisch, da doch die Einführung eines Mindestlohns so eine Herzensangelegenheit der SPD ist. „So einfach ist das ja nun nicht“, erläutert Peter Struck nun sogleich mit staatstragendem Timbre: „ Man stelle sich nur vor, die CDU/CSU würde in einer anderen Frage mit der FDP gegen uns stimmen.“, und kuschelt sich dabei an Volker Kauder, der dazu gönnerhaft grinst.

„Ja und, lass sie doch.“ möchte man Struck zurufen, „Eine Mehrheit ergibt das jedenfalls nicht.“

Aber das sagt keiner, auch nicht Plasberg, der Moderator. Der agiert nicht "hart aber fair", sondern eher hilflos und Volker Kauder grinst weiter schmierenkomödiantisch, denn auch ihm dürfte klar sein, dass das Eis der Koalition gerade für die Union arithmetisch/ theoretisch sehr brüchig ist. Praktisch natürlich nicht, da wird’s die SPD schon richten.

Eben erst lese ich bei tagesschau. de, dass Kurt Beck die Tarifautonomie durch die Lockführergewerkschaft (GDL) gefährdet sieht. Das ist nun wirklich erstaunlich, denn die Tarifautonomie ist im Grundgesetz §9 verankert, d.h. es bedürfte des unbedingten Willens der SPD, zusammen mit der Union dies zu ändern. Wieso übernimmt die SPD auch in diesem Fall wieder die Rolle des Buhmanns und die Union kann sich feixend zurücklehnen? Ich fass es nicht. Langsam ist die SPD nur noch peinlich.

Donnerstag, 15. November 2007

Kriminalität in Südafrika – wie ich sie sehe

Um es gleich vorweg zu sagen: Ja, die Kriminalität in Südafrika ist ein wirkliches Problem und sie bedingt bestimmte sicherheitsrelevante Verhaltensweisen im täglichen Leben. Das tut Kriminalität natürlich immer, selbst in wesentlich sichereren Ländern wie z.B. in Deutschland. Auch dort werden Türen nachts verriegelt und auch dort wird kaum eine Frau des Nachts allein durch z.B. den Englischen Garten in München gehen. Hier in Südafrika sind diese sicherheitsrelevanten Verhaltensweisen natürlich wesentlich ausgeprägter.

Jedem Südafrikabesucher fällt sofort auf, dass in „weißen“ Wohngebieten praktisch jedes Haus von einer hohen Mauer oder einem hohen Gitterzaun eingefriedet ist. Oben aufgesetzt meistens noch ein zusätzlicher Elektrozaun, welcher mit einer Sicherheitsfirma verlinkt ist, genauso wie das im Haus installierte Alarmsystem. Über sogenannte Panic-Buttons in den Räumen kann im Notfall die Vertrags-Security gerufen werden, deren Wachleute in polizeiähnlichen Fahrzeugen Tag und verstärkt während der Nacht in den Wohngebieten patroullieren. Für diese Sicherheitsleistungen wird üblicherweise ein Vertrag abgeschlossen und eine monatliche Gebühr fällig. Dieser Sicherheitsaufwand hat natürlich auch eine versicherungstechnische Begründung, denn dadurch verringern sich die Prämien der Hausrat- und KFZ- Kaskoversicherungen erheblich.

Das tägliche Leben hat sich nach dem Ende der Apartheid nicht wesentlich geändert, sieht man davon ab, dass die Innenstädte der Metropolen nun schwarz geworden sind.
Zu Apartheidzeiten durften die Schwarzen nur zum Arbeiten in die Innenstädte und Abends um neun spätestens ertönte eine Sirene zum Zeichen, dass die Schwarzen die Stadt nun zu verlassen hätten, ansonsten sie eingesperrt würden. Das ist Gott sei Dank passe`.

Die weiße Minderheit besitzt große Häuser in bevorzugten Wohngegenden, die Schwarzen leben nach wie vor in bestimmten Townships oder in Städten neben der Stadt. Verbessert hat sich dort allerdings mittlerweile die Infrastruktur. Inzwischen sind die meisten Häuser und Hütten in den Townships an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Allerdings entwickelt sich inzwischen mehr und mehr eine schwarze Mittelschicht und ein schwarzer Nachbar in einer „weißen“ Wohngegend ist nichts ungewöhnliches mehr und wird problemlos akzeptiert.

Im Normalfall ist der Weiße oder der Inder der Chef, lenkt vorne den Pick-Up und kutschiert hinten auf der offenen Ladefläche 10 Schwarze zu einer Arbeitsstelle, die er dann gelangweilt beaufsichtigt, ein Bild, welches man überall im Lande antrifft. Die Arbeitslosenrate liegt, trotz boomender Wirtschaft, immer noch bei ca. 35 %, d.h. Arbeitskräfte, besonders ungelernte Hilfsarbeiter, gibt’s im Überfluss und billig sind sie obendrein. Fast täglich wird man von jemandem mit der Frage nach einem Job konfrontiert.

Zurück zur Kriminalität. Während die sich die weiße Minderheit in ihren Wohngebieten mit einigem Aufwand gegen Einbruchs- und Diebstahlsdelikte schützt, was bis auf Ausnahmen auch weitgehend gelingt, z.B. auch durch das Halten großer, gefährlicher Hunde, ist die Gewaltkriminalität Mord, Totschlag, Vergewaltigung usw. hauptsächlich ein Problem innerhalb der schwarzen Bevölkerungsmehrheit. Armut, Stammesfeindschaften, Alkohol – und Drogenexzesse, Beziehungsprobleme, Aberglauben, Bildungsferne, beengte Wohnverhältnisse, Entwurzelung, illegale Einwanderung, kurz, Probleme haufenweise und leider viel zu oft scheint Gewalt die Problemlösung. Natürlich gibt es auch organisierte Kriminalität, Gangsterbanden, die, schwerbewaffnet, Banken, Geldtransporter, Spielcasinos oder Supermärkte überfallen. Trifft die Polizei rechtzeitig ein, kommt es regelmäßig zu heftigen Schießereien bei denen fast immer Tote auf beiden Seiten zu beklagen sind, manchmal auch Unbeteiligte, die unglücklicherweise ins Kreuzfeuer gerieten.

Das alles ist schlimm, sicher, aber ich persönlich erfahre von solchen Vorkommnissen auch immer nur aus den Medien, wie eigentlich alle, mit denen ich hier zu tun habe. Mit Vorliebe werden hier von Weißen wahre Schauergeschichten kolportiert, vom Hörensagen und man bemerkt sofort den rassistischen Hintergrund. Dies mag ja gegenüber Touristen manchmal gut gemeint sein, um ein gewisses sicherheitsbewusstes Verhalten zu schärfen, aber ganz sicher sind es auch diese Kolportagen, die dann im Ausland wiederum, nochmals kolportiert, zum Image des hochgefährlichen Südafrika beitragen.

Nein, gefährlich ist Südafrika nicht. Die Kriminalitätsrate ist hoch, keine Frage, und sie ist erheblich höher als in z.B. Deutschland, aber die Kriminalitätsrate ist auch eine statistische Größe. Immer noch ist hier die Wahrscheinlichkeit bei einem Verkehrsunfall zu Schaden zu kommen erheblich höher, als einem Gewaltdelikt zum Opfer zu fallen.

Südafrika ist ein wunderbares Land, nicht nur landschaftlich und vom Klima. Hier leben auch jede Menge freundlicher Menschen aller Hautfarben sehr tolerant und friedlich zusammen. Selbst die hartgesottensten Rassisten werden langsam nachdenklich, angesichts der friedlichen Entwicklung hier und mit der Prosperität der Wirtschaft und zunehmender Bildung steht zu hoffen, dass auch die Kriminalität langsam eingedämmt wird.

PS: Wir leben hier an der Lower Southcoast und unsere Gegend gilt versicherungstechnisch als „Low Crime Area“. Es könnte sein, dass mir Kenner der Verhältnisse in Johannesburg nun Naivität vorwerfen. Dass es in Johannesburg bestimmte Gegenden gibt, wohin man als Weißer besser nicht allein geht, ist mir schon bekannt, aber wann auch immer ich mich in Jo’burg aufhielt, nie hatte ich Probleme. Trotzdem gebe ich gerne zu, dass ich mich dort nicht besonders auskenne.

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