Dienstag, 20. März 2007

Nicht überraschend,...

...sondern seit Tagen angekündigt trifft eine Springflut heute und morgen unsere Küste. Dies ist an sich nichts besonderes, eine Springflut gibt es jeden Monat einmal, doch diesmal kommt es knüppeldick. Erdschwerpunkt, Mond und Sonne befinden sich nämlich in einer perfekten Linie und die vereinten Gravitationskräfte der Himmelskörper ziehen das Wasser des Ozeans weit höher als beim normalen Gezeitenverlauf. Schwappt das Wasser dann zurück, gerät auch die Flut an den Küsten wesentlich höher als das normale Hochwasser. Die momentane Konstellation stellt sich nur alle achtzehn Jahre ein. Unglücklicherweise kommt diesmal noch ein starker Südwestwind hinzu und alles zusammen hat zur Folge, dass sich haushohe Wellen auftürmen und gegen die Küste rennen.

Orange Rock

Die bisher angefallenen Schäden sind erheblich. Alle Badestrände sind total überspült und ob die Aufräumarbeiten bis zu den Osterferien erledigt werden können, ist fraglich.
Die riesigen Brecher haben in St Michaels den Poolbereich demoliert, die Betontreppen zum Strand weggefegt und die Holidayflats des St Michaels Sands Hotels unterspült und zum Abriss freigegeben, wobei sich bei letzterem mein Mitgefühl in Grenzen hält, sind doch diese Flats illegal, d.h. unter Nichtbeachtung des vorgeschriebenen Mindestabstands vom der Allzeithochwasserlinie errichtet worden. Mit ein wenig Schmiergeld geht das hier immer noch zu leicht.

st mikes1st mikes 2st mikes 3st mikes 4st mikes hotel 2

Am Uvongo Beach wurde der Parkplatz überflutet und die Begrenzungsmauern zerlegt. Wie weit der Anglersteg die Wucht der darüber rollenden Brecher überstanden hat, weiß ich jetzt noch nicht, aber was ich sah lässt mich Böses ahnen. Die Polizei und die Feuerwehr haben alle Straßen in Ufernähe abgesperrt, weil die Brecher bis auf diese Straßen krachen. Auch alteingesessene Southcoaster haben nach eigener Aussage das Meer noch nie so hoch gesehen.

uvongo 1uvongo normaluvongo parking areauvongo steg normaluvongo steg

Das Wimpy am Margate Beach, so hörte ich, ist schwer beschädigt. Näheres weiß ich nicht.

Das so fantastisch am Marina Beach gelegene Restaurant „Mariners“ wurde überflutet. Wie stark die Beschädigungen sind und ob es wieder hergerichtet werden kann, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen.

Über Schäden in Ramsgate ist mir momentan nichts bekannt. Es ist aber zu vermuten, dass dort erhebliche Zerstörungen angerichtet wurden, weil in Ramsgate besonders viel illegal erstellte Gebäude sehr nah ans Wasser gebaut wurden.

Dies ist nur ein vorläufiger Stand der Dinge, denn die höchste Flut wird in 2 Stunden, um 4.30 Uhr, erwartet. Dann ist es zwar noch dunkle Nacht, aber Frau Blackconti und ich werden dann am Strand sein, denn dass Naturschauspiel ist schon gewaltig.

Dienstag, 13. März 2007

Blödes Gefühl

Morgens um 8 Uhr klopft der Nachbar an und ich taumle schlaftrunken aus dem Bett an die Haustür. Ich hätte im eine unverständliche SMS geschickt, um 6 Uhr morgens.
Ne, da hab ich tief und fest geschlafen und außerdem hängt mein Cell-Phone am Charger, oben auf dem Schreibtisch... moment, hää – wo ist es?

Es ist nicht da, wo es sein müsste. Ok, rufe ich halt mal meine Nummer an, dann wird es schon irgendwo im Hause klingeln. Es klingelt nicht, aber dafür meldet sich eine fremde Stimme, eine schwarze Stimme in radebrechendem Englisch. Die Stimme gibt mir zu verstehen, dass er mein Handy vor kurzem von jemand anderem gekauft hätte und er bietet es mir für 400 Rand zum Rückkauf an. Er nennt mir einen Treffpunkt in der Nähe.

Währenddessen überlege ich krampfhaft, wieso mein Cell-Phone nicht hier im Haus ist. Habe ich es am Tag vorher geladen und dann gestern irgendwo verloren? Wäre ja nicht das erstemal. Wo war ich gestern? Nein – eigentlich nicht möglich.

mobil-info-handy-verlust1Langsam schwant es mir und auch Frau Blackconti äußert einen Verdacht: Da war letzte Nacht jemand im Haus. Spurensuche – und tatsächlich, ein Gartentörchen, sonst immer verschlossen, steht offen, Kletterspuren, abgerissene Rankenzweige und ein ausgehängtes Kippfenster – eindeutig, da war jemand auf dem Vordach. Der arme Kerl muss sehr viel Angst gehabt haben, denn sonst hätte er nicht nur das mit einem langen Arm zu erreichende Telefon mitgehen lassen.

Mein Handy habe ich nicht wiederbekommen. Am genannten Treffpunkt waren eine Menge Leute, Tagelöhner, die dort immer stehen und ihre Arbeitskraft anbieten - für ein paar Tage oder ein paar Stunden, aber niemand wusste etwas, bzw. niemand gab sich zu erkennen, auch nicht auf meine Nachfrage und auch mein vertrautes Handysignal konnte ich, obwohl angewählt, nicht vernehmen.

Den Verlust des Telefons kann ich verschmerzen, aber unser Sicherheitsgefühl ist natürlich etwas angeknackst. Also werden wir wieder, wie in den ersten Zeiten unseres Aufenthalts hier, jeden Abend kontrollieren, ob alle Fenster ordentlich verschlossen sind und, als wichtigstes, unsere Alarmanlage wieder aktivieren. Nun muss ich also wieder ein großes Hinweisschild an die Innenseite der Schlafzimmertür pappen, „Alarm ausschalten!“, weil sonst morgen früh die Sirene losjault, wenn einer von uns die Schlafzimmertüre öffnet und 2 Minuten später ein Securtity –Mann vor der Türe steht.
Irgendwie ein blödes Gefühl.

Donnerstag, 8. März 2007

Mist!! Zu früh gefreut...

Bayern piss off...habe ich mich gestern Abend. Da gibt der slowakische Schiedsrichter erst einen unberechtigten Elfmeter für die Spanier, wofür ich ihn nur in den höchsten Tönen preisen konnte, und versagt ihnen dann kurz vor Schluss das Ausgleichstor zum 2 : 2 , obwohl das Handspiel kaum zu erkennen war. Das war wenig souverän vom Lubos Michel! Es müsste doch auch bis zu ihm durchgedrungen sein, dass Fußball erst durch Bayern-Niederlagen zum Genuss wird, besonders durch unverdiente. Seine inkonsequente, unverständliche Entscheidung brachte mich und Millionen von Fußballfreunden weltweit um das Erlebnis eines, mit hochrotem Kopf, lamentierden, tobenden Uli Hoeness. Wie hätte ich das Gefühl der Schadenfreude ausgekostet!
Reines Wunschdenken, leider. Stattdessen nun wieder das jährliche Grau in Grau. Bayern verliert in der CL spätestens im Finale und wird zum hunderstenmal in Folge Deutscher Meister. Wie langweilig!

Sonntag, 4. März 2007

Mondfinsternis – nostalgisch

Die totale Mondfinsternis in der letzten Nacht konnten wir hier auf der südlichen Halbkugel ebenfalls verfolgen. Leider bei uns nur, bis der Mond vom Kernschatten zu dreiviertel verdunkelt war. Dann zog ein Gewitter auf und das weitere Geschehen war hinter Wolken verschwunden. Das Gewitter kam uns aber gerade recht, denn zum einen brachte es endlich die seit Tagen ersehnte Abkühlung und zum zweiten konnte ich endlich den unbequemen Kopfstand beenden.
Sollte der letzte Satz nun gewisse Fragen aufwerfen ( Kopfstand??), so will ich das gerne erläutern:
Der Mond, von hier aus normal beobachtet, steht nämlich auf dem Kopf, wirkt fremd, und der Mann im Mond, der aus dem Bechstein-Märchen, mit dem Holzbündel auf dem Rücken und seit Kindesbeinen vertraut, wird nur erkennbar, wenn man ihn mit dem Kopf nach unten betrachtet.
Nun wird mir das mit dem Kopfstand niemand glauben und das ist auch richtig so, aber gemacht habe ich das schon, wenn auch nicht letzte Nacht und es ist erstaunlich wie vertraut der Mond auf seiner Bahn dann wieder aussieht.
Mond von der Südhalbkugel betrachtetMond von der Hordhalbkugel betrachtet

Freitag, 2. März 2007

Die Macht des Schicksals

Judd BenellackWie rasch der Tod den Menschen antreten kann, erfuhr ich gestern aus dem hiesigen Wochenblättchen „South Coast Fever“. Unter dem Titel: „No one could save him“ wurde berichtet, dass am letzten Samstag Judd Benellack, ein 20-jähriger Architekturstudent und aktiver Rettungsschwimmer beim Umzimkulu Tube Race ums Leben kam.

Bei dieser alljährlich stattfindenden Veranstaltung lassen sich die Teilnehmer auf aufgeblasenen LKW-Schläuchen ungefähr 10 km auf dem Umzimkulu-Fluß bis zur Mündung in Port Shepstone treiben und wer zuerst ankommt hat gewonnen. Das Anlegen von Schwimmwesten ist für alle Teilnehmer Pflicht. Der Umzimkulu hat auf diesen letztenview from lepard rock Kilometern vor der Mündung nur ganz wenige und ungefährliche Stromschnellen, fließt ruhig und träge und führt z.Zt. nur wenig Wasser, sodass manche Bereiche sogar zu Fuß überwunden werden müssen – kurz, das ganze ist eher eine ungefährliche Spassveranstaltung und der Sieg ohne wirkliche Bedeutung.

Umzimkulu Tube Race 07 from SC FeverViele Teilnehmer binden ihre Schläuche zu einer Art Floß zusammen und genießen die Fahrt als Team. So auch Judd Benellack, der mit seinem Bruder und sechs Freunden an der Veranstaltung teilnahm. Üblicherweise haben die Teilnehmer auch Getränke mit an Bord, d.h. irgendwie an den Schläuchen oder am Körper befestigt, denn die Sonne brennt und die Fahrt dauert doch 2-3 Stunden. Und so eine Getränkeflasche ( Glas!) wurde Judd zum Verhängnis.


sc fever 1.3.07Wie berichtet wurde, wollte Judd seinem aus dem Floß gefallenen Bruder wieder hineinhelfen, lief ein paar Meter im gerade mal knietiefen Wasser, rutschte aus und schlug hin. Dabei ging wohl die an seinem Körper befestigte Glasflasche zu Bruch und die Scherben durchtrennten eine Arterie im Nackenbereich. Seine Freunde versuchten die blutspritzende Wunde mit den Händen zu verschließen, ja, es waren auch sofort einige Ärzte zur Stelle, jedoch ohne medizinische Ausrüstung, da sie ebenfalls Teilnehmer an dem Tube Race waren. Auch sie konnten nichts tun und 10 Minuten später war Judd tot, verblutet.

Ich kannte Judd, vom Ansehen, denn er war, meist an den Wochenenden, oft am Uvongo – oder auch St. Michaels Beach als Lifesaver eingesetzt. Er hat vielen Menschen das Leben gerettet und wurde mehrfach für seinen Mut ausgezeichnet, denn das Zurückholen leichtsinniger Badegäste aus den starken Strömungen des Indischen Ozeans ist immer mit einem hohen Risiko verbunden. Umso tragischer empfinde ich die Ironie des Schicksals, dass dieser junge Mann im knietiefen Wasser des Umzimkulu sein Leben verlor.

Ach ja, wenn man länger darüber nachdenkt, so sollte man zur Vermeidung jedweden Risikos sein Bett nicht mehr verlassen. Aber – dann erschlägt einen vielleicht der an der Decke surrende Ventilator.
Es ist immer noch so heiß hier – also, raus an den Strand und ab ins Wasser...

Mittwoch, 28. Februar 2007

Ziemlich verzweifelt...

Hintze...versuche ich seit Tagen der brütenden Hitze zu trotzen und mal wieder einen Anlass zu finden, die Grabesruhe aus dem tiefen Süden zu beenden. Und siehe da, pünktlich zum 1. April liefert mir die Tagesschau soeben den entsprechenden Scherz:

„ Peter Hintze wird seitens der Bundesregierung zum Koordinator für Luft – und Raumfahrt bestellt!“

Der Pastor Peter Hintze, noch sattsam bekannt durch seine unsäglich-unbedarften Auftritte als Kohlgetreuer und Generalsekretär der CDU, nun als Koordinator einer Hochtechnologie. Ein herrlicher Aprilscherz!
Wie bitte? Morgen ist erst Märzanfang - von wegenAprilscherz? Und Politgenie Hintze ist, Wunder gibt es immer wieder, momentan Staatsekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie?

Oh, mein Gott, dann ist das ernstgemeint.

Auf der anderen Seite, wenn man’s recht bedenkt, ist die Besetzung nur konsequent, kann doch Pastor Hintze die Probleme bei EADS - Airbus evtl. gesundbeten. Dafür jedenfalls ist er ausgewiesener Fachmann.

Freitag, 16. Februar 2007

Mahnungen...

...erhalte ich momentan fast täglich. Was ist los, nix Neues auf der Blackconti-Seite? Stimmt, aber hier ist Sommer, es ist warm und Sonne, Sand und Meer sind z.Zt. interessanter, als unmaßgebliche Meinungen zu Gott und der Welt zu verfassen. Sobald sich die Lust am Schreiben wieder eingestellt hat melde ich mich sofort. Bis dahin schreib ich nix, weil ich nix zu erzählen habe – und das ist wohl auch besser so.

Montag, 5. Februar 2007

Mysterium

SilbereisenEigentlich weiß ich gar nicht, wieso ich ihn kenne, denn zu Sendungen wie dem Musikantenstadl und den diversen Festen der Volksmusik müsste man mich prügeln. Dennoch ist mir der Mann, bzw. das Männlein ein Begriff. Florian Silbereisen nennt er sich und allein der Name zwingt mich zu sofortiger Flucht. Einen untalentierteren, linkischeren und peinlicheren Omis-Liebling-Darsteller wird man wohl auf der ganzen Welt keinen zweiten finden und das will in diesem Metier, wo die Verlogenheit fröhliche Urständ feiert, etwas heißen. Glaubte ich bisher, Karl Moik sei der Gipfel der Peinlichkeit, so übertrifft ihn Silbereisen um Längen. Jetzt frage mich bloß keiner, woher ich Karl Moik kenne. Auch das weiß ich nicht, denn auch seine Gruselsendungen mied ich wie der Teufel das Weihwasser.
Wie komme ich jetzt auf dieses Thema? Ach ja, im Online-Angebot der SZ fand ich einen Essay in Bildern, welcher das Mysterium zu erklären sucht. Allein die Fotos lohnen schon einen Klick ( siehe obiges Beispiel).
Eins aber bleibt nach wie vor rätselhaft. Irgendjemand bei der ARD muss diesen grauenhaften Untoten doch ausgesucht und vorgeschlagen, andere dann zustimmend abgenickt haben? Was haben diese Leute sich nur dabei gedacht? Das ist nun wirklich ein Mysterium.

Programmtip: ARD heute 20.15 Uhr

Hier habe ich vor einiger Zeit mal über ein Naturphänomen berichtet, welches sich (fast) jedes Jahr im Juni hier vor unserer Küste ereignet, der Sardine-Run. Was ich nur dürftig mit Worten und ein paar Bildchen beschreiben konnte, ist heute in einem eindrucksvollen Naturfilm zu betrachten, jedenfalls deuten die ARD-Trailer dies an.
Wen’s interessiert: 20.15 Uhr ARD
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