Montag, 29. Januar 2007

Nachtstudio

Christiane zu SalmIn dieser ZDF- Gesprächsrunde in der späten Sonntagnacht unterhalten sich normalerweise ziemlich gebildete Menschen angenehm unaufgeregt über Zeitgeistphänomene und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. „100 Jahre Massenmedien – vom Radio zum Handy-TV“ lautete gestern das Thema und eine Gesprächsteilnehmerin war Christiane zu Salm, die dadurch bekannt wurde, dass sie den siechen Fernsehsender TM3 in den profitabelsten aller deutschen Privatkanäle, „9Live“, umwandelte. „9Live“ sendet aber, nach eigenemLOGO Bekunden von zu Salm, gar kein Fernsehprogramm, sondern macht Radio mit Bildern. Die Menschen wollten heute interaktiv das Programm mitgestalten, postulierte von Salm, und verkündete stolz, das monatlich 20 Millionen Zuseher bei „9Live“ anriefen, 20 Millionen verschiedene, wie zu Salm noch extra betont. Nun ist ja bekannt, dass besagter Sender eine reine Deppenabkochmaschine ist, bei der Anrufer für die Beantwortung so schwieriger Fragen wie: „Köln liegt a) am Nil, b) am Rhein, c) an der Wolga, oder d) am Mississippi?“, 100 Euro gewinnen können, wenn sie denn aus der vorgeschalteten Warteschleife zum Moderator vordringen, bzw. durchgestellt werden. Jede telefonische Einwahl in die Warteschleife kostet den Anrufer, ich weiß es jetzt nicht genau, 50 Ct oder gar 1 Euro. Das läppert sich bei 20 Mio. Anrufern im Monat.

Wolfgang HagenAnstatt aber nun das unseriöse Geschäft dieser TV-Schlampe Medienunternehmerin kritisch zu hinterfragen, erblödet sich Wolfgang Hagen vom Deutschlandradio Kultur nicht, freudig zu bekennen, dass auch er schon öfters bei „9Live“ angerufen hätte, worauf zu Salm ihm mit laszivstem Nuttenlächeln ein „ Danke Schön!“ zuhaucht.
„Danke schön.“ habe daraufhin auch ich gesagt und mir das weitere Geschwafel über Weblogs, Podcasts, WirelessLAN Hotspots usw. usf. einfach geschenkt. Danke schön!

Sonntag, 28. Januar 2007

Heinz – eine Liebesgeschichte

HeinzHeinz ist 72 Jahre alt, ist kerngesund, war zweimal verheiratet und wieder geschieden und hat zwei erwachsene Söhne, aus jeder Ehe einen. Heinz ist Deutscher und nach Ende des Krieges verschlug es ihn zuerst nach Nord- und ein paar Jahre später nach Südafrika, wo er als gelernter Schreiner unter den Apartheitsbedingungen ein angenehmes Leben führte. Heinz sieht, gemessen an seinem Alter, blendend aus, hat noch alle Zähne im Mund und schon vor Jahren sein lichter werdendes Haupthaar durch Implantate verdichten lassen. Heinz ist nach eigenem und fremdem Bekunden noch ein ganzer Mann und Heinz liebt die Frauen, wie auch die Frauen Heinz lieben – jedenfalls solange, bis sie merken, dass Heinz auch ein Riesenarschloch ist.

Heinz ist Rassist, selbstverständlich, was nichts ungewöhnliches ist hier unter den apartheitsverwöhnten Weißen, die in der Mehrheit die Schwarzen für dumm, faul, kriminell und überhaupt minderwertig erachten und, allerdings nur hinter vorgehaltener Hand, die Unfähigkeit der schwarzen Regierung bejammern und von den „good old days“ schwärmen. Heinz allerdings ist auch noch Nazi, hasst die Juden, hasst die Kommunisten, hasst die Kapitalisten und hängt in seinem Schlafzimmer ein Hitlerbild auf. Vor allem aber ist Heinz ein Nassauer, ein Schmarotzer, aber all das erkennt man natürlich erst nach und nach.

Bedingt durch seine Scheidungen bezieht Heinz heute nur eine schmale Rente, teils aus Deutschland, teils aus der südafrikanischen Versicherungen. Man kann davon leben, aber wenig komfortabel. Also sinnt Heinz auf Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation und nutzt das ihm von der Natur gegebene Kapital. Er ist ein gutaussehender, rüstiger Rentner und es gibt viele alleinstehende Frauen, die sich wieder einen Partner wünschen. So eine Frau ist Marianne. Marianne, Mitte sechzig, lebt seit dem Tode ihres Mannes vor ein paar Jahren allein, in finanziell gesicherten Verhältnissen. Marianne begegnet Heinz zum erstenmal auf einer Grillparty, wo beide eingeladen sind. Heinz lebt zu diesem Zeitpunkt eigentlich auf den Seychellen, im Hause einer alleinstehenden Diplomatin. Er ist, wie er sagt, nur ein paar Tage auf Urlaub. Heinz wird Mariannes Interesse gespürt haben, jedenfalls fährt er ihr nach dem Ende der Party bis zu ihrer Wohnung nach, wird noch auf ein Glas oder einen Kaffee eingeladen und die beiden verbringen die Nacht zusammen.

Marianne ist verliebt und Heinz gibt ihr zu erkennen, dass er am liebsten sofort von den Seychellen zurück nach Südafrika kommen würde, das Verhältnis zur Tochter der Diplomatin sei nicht das beste, er aber nicht wüsste wohin, worauf ihm Marianne anbot, er könne ja bei ihr einziehen. Heinz fliegt zurück auf die Seychellen, packt seine Sachen in einen Container, verschifft diesen nach Südafrika und trifft selbst zwei Monate später wieder bei Marianne ein, freudigst erwartet.

Ab diesem Zeitpunkt lernen auch wir Heinz kennen. Ja, vom ersten Eindruck können wir die Schwärmerei von Marianne verstehen, ein attraktiver Mann – äußerlich. Nur, was redet der Mensch für einen Unsinn? Ein Plattitüden dreschender Aufschneider und Dummkopf. Mariannes Sohn, zur selben Zeit zu Besuch aus Deutschland, sagt seiner Mutter unverblümt, er halte den „Seychellen-Heinz“ für einen ganz windigen Heiratsschwindler, da er bemerkt habe, dass Heinz sich konsequent von Marianne aushalten lasse. Marianne hört die Worte, ahnt wohl auch ein wenig den Wahrheitsgehalt, verdrängt dies aber und genießt es, nicht mehr allein zu sein und wir Außenstehenden respektieren dies natürlich.

Marianne entschließt sich, ermuntert durch Heinz, ein Haus zu kaufen. Ein älteres Haus, etwas renovierungsbedürftig und Heinz kümmert sich um die Handwerker während Marianne die Rechnungen bezahlt. Nach einigen Wochen ist das neue Heim fertig und Heinz sitzt von nun an jeden Nachmittag vor dem Fernseher und verfolgt diese hochintelligenten Gerichtsplotten der diversen TV-Richter, wobei er Mariannes Zigaretten raucht und, bei ihm nicht passenden Entscheidungen, lauthals seinen Unmut gegen den Fernsehapparat brüllt.

Marianne gerät immer mehr in die Isolation, da die früher zahlreichen Besucher wegen dieses Heinz’ mehr und mehr fernbleiben und Marianne bei Einladungen durch die Blume gebeten wird, bitte ohne Heinz zu kommen. Nach ungefähr einem Jahr verblasst bei Marianne die rosarote Wolke und die Stimmung kippt. Heinz nervt nur noch und Marianne bittet Heinz, sich doch eine eigene Wohnung zu suchen, da sie keine Zukunft für diese Verbindung sieht. Da stößt sie bei Heinz erst mal auf taube Ohren. Er heuchelt zwar Verständnis, unternimmt aber gar nichts, monatelang. Marianne wird etwas drängender und Heinz fährt verstimmt zu einem seiner Söhne nach Johannesburg. Dort will er sich eine Wohnung suchen und bestätigt mehrfach telefonisch, dass er ausziehen werde.

In den folgenden drei Monaten stellt Marianne schon einmal Heinz’ Sachen für den Umzug in einem separaten Raum zusammen. Eines Sonntagsnachmittags trifft er unangemeldet wieder ein und erklärt, dass er nicht ausziehen werde, er wohne hier und er hätte ein Anrecht darauf. Er hätte einen Rechtsanwalt befragt, sprach’s, und setzt sich zu Marianne und anwesenden Gästen ins Wohnzimmer. Auf die Vorhaltung, dies sei doch nicht sein Haus und er könne doch nicht einfach nach monatelanger Abwesenheit hereinplatzen und in die Privatsphäre anderer eindringen, steht er auf und geht, um nach etwa einer Stunde mit zwei Polizisten zu erscheinen. Diese bestätigen, dass Heinz im Recht ist. Er beruft sich auf das Squatter –Law, ein Gesetz in Südafrika, das es verbietet, Nichtsesshafte zu vertreiben, wenn sie einen Platz ( Land oder Gebäude) über einen gewissen Zeitraum besetzt hatten. Allerdings bestünde die Möglichkeit Ersatz anzubieten und den hat Marianne. Um Heinz aus dem Wohnzimmer zu bekommen, wird ihm die, bei fast allen älteren Häusern, vorhandene Gesindekammer angeboten. Als Heinz das entrüstet ablehnen will, machen ihm die Polizisten, die längst gemerkt haben, woher der Wind weht, klar, dass er das annehmen müsse.

Marianne schaltet einen Rechtsanwalt ein. Der bekommt gleich am nächsten Tag Arbeit, da Heinz sich per einstweiliger Verfügung Zugang zur Küche des Wohnhauses verschafft, was 3 Tage später wieder rückgängig gemacht wird. Nun darf Heinz nur noch im Hof vor seiner Kammer sitzen, muss seine eigenen Zigaretten rauchen und kann statt der Richterin Salesch nur noch die im Hof montierte Wäschespinne beschimpfen. Nach 4 Tagen gibt Heinz auf und zieht aus. Nach 4 Wochen erhält Marianne ein Anwaltsschreiben, in welchem Heinz ein viertel von Mariannes Haus fordert ( 250 000 Rand) für seine Bauleitungstätigkeit bei der Renovierung. Ein halbes Jahr später spricht ihm das Gericht 15 000 Rand zu. Anwalts- und Gerichtskosten für Marianne ca. 20 000 Rand. Heinz dürfte nicht viel weniger berappt haben.

Heinz lebt nun, so hört man, in Johannesburg. Versuche, in Deutschland Hartz IV zu erschleichen sind, wie zu vernehmen war, gescheitert. Ob er in Johannesburg wieder eine alleinstehende Frau gefunden hat, ist nicht bekannt, aber es ist anzunehmen.

Montag, 22. Januar 2007

Ist das lustig?

Die Betrachtung des nachstehenden Videoclips bedarf eines gefestigten Charakters, denn wer darüber lacht, beweist nur, dass es ihm an Mitgefühl für menschliches ( und tierisches) Unglück mangelt. Was daran komisch sein soll, verstehe wer will, obwohl...
Entschuldigung...kicher...Entschuldigung...

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Ich muss aber zugeben, dass der Bayern-Hoeness gestern Abend bei Christiansen noch viel komischer war. Da ich ahnte, dass das Geseiere nach den Anfangsdummbeuteleien noch gut eine Stunde so weitergehen würde, habe ich schnell auf den 2. Teil der Mankell-Verfilmung umgeschaltet. Das war sicher nicht so komisch, aber bestimmt viel interessanter.

Freitag, 19. Januar 2007

Wunder der Technik

skype1Manchmal habe ich ja eine etwas lange Leitung. Was andere schon seit Monaten nutzen und mir dringend zur Kostenreduzierung empfahlen, habe ich erst jetzt installiert:
Das Internettelefonieprogramm „Skype“. Was für eine wunderbare Erfindung. Heute habe ich fast eine Stunde mit meinem Bruder in Deutschland telefoniert, oder sagt man skypiert?, absolut störungsfrei und in weitaus besserer Qualität als über das Festnetz der TelkomSA. Die Stimme meines 10 000 km entfernten Bruders klang über den Kopfhörer absolut natürlich, keine Störgeräusche, kein Haken, kein Nachhall störte unsere Plauderei und das allerbeste, es kostet keinen Cent, nichts, niente..., abgesehen von den Internetkosten, aber die habe ich ja sowieso. Für wesentlich geringere Kosten als üblich kann man über Skype auch in andere Telefonnetze anrufen. Dazu muss man bei Skype ein Konto anlegen und mindestens 10 Euro Guthaben kaufen. Das lässt sich alles problemlos bewerkstelligen und wenn das viele machen, dann sieht die internationale Telkom-Mafia bald ganz alt aus – hoffe ich jedenfalls.

Dienstag, 16. Januar 2007

Nochmal: Söder (CSU)

Die momentane Stoiber-bleibt-oder-geht-Diskussion ist vielleicht für die Medien ein dankbares Thema. Wichtig ist es allerdings nicht, da es völlig egal ist, ob Stoiber noch ein paar Monate im Amt bleibt oder kurzfristig abtritt. Zur Landtagswahl 2008 wird die CSU einen anderen Kandidaten aufbieten und die Wahl wieder haushoch gewinnen. Stoiber ist doch schon seit seinem Berlinrückzieher "a lame duck" und gehört bereits heute zu den erledigten Fällen.
SöderDa beobachte ich mit weitaus größerem Interesse die politische Karriere meines CSU-Lieblingspolitikers Dr. Markus Söder und wer dieses Portrait aus der Süddeutschen Zeitung vom Januar 2005 gelesen hat, wird vielleicht verstehen, warum ich diesem Prototyp eines machtgeilen Karrieristen so von Herzen zugetan bin. Typen wie Söder sind es, welche die politische Kultur in Deutschland prägen bzw. mehr und mehr zur Unkultur verkommen lassen.

Sonntag, 14. Januar 2007

Namibia

los geht's -ab in die WüsteDies war nun unsere dritte Tour durch dieses ungewöhnliche, bizarre, trockene, weite und dünn besiedelte Land und es wird, so uns das Alter keinen Strich durch die Rechnung macht, nicht unser letzter Besuch gewesen sein, denn Namibia macht süchtig. Nicht, dass wir dort permanent leben wollten. Dazu muss man wohl speziell konditioniert sein, d.h. man muss es mögen, entweder als Farmer den nächsten Nachbarn erst in zwanzig oder dreißig Kilometer Entfernung anzutreffen, oder in ziemlich spießigen Kleinstädten alles ganz genau über jeden Einwohner zu wissen oder zu erfahren. Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 2 Mio. Einwohner, d.h. während in Deutschland 226 Einwohner auf den Quadratkilometer kommen, sind es in Namibia nur 2,4 Menschen/qkm. Da allein die Hauptstadt Windhoek ca. 250 000 Einwohner zählt und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Namibias im wasserreicheren Norden des Landes, also oberhalb der Etoshapfanne, angesiedelt ist, kann man sich gut vorstellen, dass man über Hunderte von Kilometern kaum einen Menschen antrifft. Und doch ist das Land touristisch voll erschlossen und selbst an den entlegensten und unwirtlichsten Ecken findet der Reisende eine Gästefarm, einen Caravanpark oder eine Lodge. Bis auf wenige Tage im Jahr, hauptsächlich zwischen Weihnachten und Neujahr, sind Quartierreservierungen nicht notwendig. Wo immer man hinkommt, wird man freundlich empfangen, sind Rat oder Hilfe , falls benötigt, selbstverständlich und überall zu erhalten.
Da Namibia bis 1915 eine deutsche Kolonie war (Deutsch-Südwestafrika), wird von vielen Menschen die deutsche Sprache verstanden, bzw. noch fließend gesprochen. Der deutsche kulturelle Einfluss ist an vielen Stellen noch bemerkbar, jedoch ist der Lebensstil des modernen Namibia mittlerweile mehr durch den südafrikanischen Einfluss geprägt ( Namibia, oder wie es bis 1990 hieß South-West-Afrika, war von 1920 bis zur Unabhängigkeit 1990 südafrikanisches Mandatsgebiet).
Wer genaueres über Namibia wissen möchte findet hier und hier bei Wikipedia detaillierte Informationen und auch eine Namibia-Landkarte.

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, beim Suchtfaktor Namibia. Namibia, das ist zum einen die Namib-Wüste, die älteste Wüste der Welt mit den höchsten Sanddünen, teilweise über 300 m hoch und bei Seisriem im Sossusvlei zu besichtigen und, allerdings nur an der dafür freigegeben Düne 45, zu besteigen;

Sossusvlei Lodge- im Hintergrund das Naukluftgebirge in der letzten AbendsonneSossusvlei Lodge - Dämmerungim Vlei mit Bushcampernan der Düne 45. d.h. bei Kilometer 45diese ist nur ca 200 m hoch - es gibt höhereBlick von der Düne ins Vlei- nach 65 km ist Ende, dann kommt nur noch Sand - bis an den Atlantik. Nur noch 60 km -schön breiter Strand, oder?

das ist die fast bedrohlich wirkende Fels- und Steinwüste am Kuiseb-Canyon;

unglaublich - mit dem Fahrrad durch die Wüste - es herrschen fast 40 Gradwir passieren den südlichen Wendkreis am Kuiseb- CanyonMondlandschaft - hier gibts nix mehrDoch, im ausgetrockneten Flussbett des Kuiseb wächst noch wasStrauße - trifft man überall in den kargen Gebieten

das sind die merkwürdigen Städtchen Walvisbay, Swakopmund und Hentiesbay, an der Atlantikküste gelegen und ringsum von den Sandbergen der Wüste umgeben;

Namib -TransitDas Waschbrett der Gravelroad wird geglättetKüstenstraße zwischen Walvisbay und Swakopmund - die Sonne kann den Küstennebel kaum durchdringen. Es ist empfindlich kalt, obwohl 5 km weiter im Inland,.d.h. in der Wüste 40 grad herrschenFlamingos in den Salzgewinnungsbecken bei SwakopmundGolfplatz in Hentiesbay - nur dei Abschläge und die Grüns haben Gras - schönes Spiel!

das Cap Cross an der Skelettküste mit seiner permanenten Robbenkolonie, wo
ca. 300 000 Seebären dicht gedrängt leben, gebären und sterben, wobei das Bellen,
Blöken und Määähen der Tiere zusammen mit dem Grollen der anrollenden Atlantikbrecher eine unglaubliche Geräuschkulisse abgibt, nur noch übertroffen vom bestialischen Gestank nach faulendem Fisch, Tierkot und Verwesung, der dem Besucher bereits auf dem etwas entfernteren Parkplatz entgegenweht;

Robbenkolonie Cap Cross - den Geruch muss man sich denkenMutter und Kind - die Mütter erkennen iher Jungen an dem speziellen Ruf - und es rufen tausende gleichzeitig!

das ist die grandiose Steppenlandschaft des Damaralandes mit dem Brandberg ( über 2500 m hoch) und seinen über 50 000 Jahre alten Buschmann-Felsmalereien;

bizarres DamaralandDas Brandbergmassivanotherone bites the dusttypisches Eselsgefährtirgendwo im Damaraland

das ist die Etoshapfanne, ein Salzsee von 129 km Länge und 50 km Breite, der von einem mehr als doppelt so großen Wildreservat umgeben ist, in welchem fast alle großen und kleinen Wildtiere Afrikas beheimatet sind ( ausgenommen Nilpferd und Krokodil - wie auch, gibt es doch keinen Fluss dort);

Etosha-Gate bei Okaukuejoam WasserlochOryxantilope - Namibias Wappentieram WasserlochOkaukuejoirgendwo in EtoshaBlick in die Etosha-Pfanne

das ist der größte gefundene Meteorit der Erde, ein Eisenklotz von 50 Tonnen Gewicht;

notwendige WarnungHoba-Meteorit, soll vor ca. 80 000 Jahren aufgeschlagen sein. Ganz schön eisenhaltig, die Luft , damals...

das ist der aus der Ebene steilaufragende Waterberg mit seiner, bedingt durch die isolierte Lage, ganz speziellen Flora und Fauna oben auf dem Plateau, sowie seiner für Deutsche so traurigen Berühmtheit durch die „Schlacht am Waterberg“( 1904), als ein Generalleutnant von Trotha zur Kolonialzeit den Herero-Aufstand dadurch beendete, dass er erst die meuternden Einheimischen dank überlegener Waffentechnik niedermetzelte und dann die Überlebenden samt Frauen und Kindern in die naheliegende Kalahari trieb, ohne Wasser und Nahrung, dann die Wüste abriegelte, sodass Tausende verhungert und verdurstet sind. Der Völkermord gelang nur deshalb nicht zu hundert Prozent, weil die damalige Reichsregierung in Berlin auf Grund internationaler Proteste den sauberen General zurückpfiff. Angesichts dieser bedrückenden Historie ist es geradezu bewunderswert, wie liebevoll im ganzen Land die Zeugnisse der deutschen Kolonialzeit gehegt und gepflegt werden.

Der Waterberg - weithin sichtbarganz schön anstrengend, da hoch zukletternerstaunlich -solche Tafeln findet man an vielen Stellen

Namibia, das ist auch Windhoek, die kleine, saubere Hauptstadt mit der Independence Avenue ( früher: Kaiserstraße) und den gleichen Banken und Geschäften wie in jeder größeren Stadt Südafrikas, mit den Regierungsgebäuden und Botschaften und mit der gleichen Aufteilung wie fast alle Städte in Südafrika, den modernen Teil mit ca. 80 000 meist wohlhabenden und überwiegend weißen Bewohnern und dem etwas abseits gelegenen Township Katutura mit ca. 170 000 armen, ausnahmslos schwarzen Menschen.

Windhoek - Independence AvenueHererofrau in traditioneller Kleidungüberall nur freundliche Gesichter

Natürlich ist Namibia noch viel mehr: Der ganze Süden, fast menschenleeres, unfruchtbares Halbwüstengebiet, die Lüderitzbucht mit ihren versandeten Geisterstädtchen, das von der de-Beer-Group kontrollierte Diamantensperrgebiet der südlichen Namib, der Fish-River-Canyon, nach dem Grand-Canyon in den USA der zweitgrößte Flusscanyon der Welt, oder der Bevölkerungsreichste Teil des Landes im Norden unterhalb der angolanischen Grenze am Okavango-Fluss, aber diese Teile haben wir noch nicht bereist und deshalb kann ich dazu auch nichts weiter berichten.

Antonow in Windhoek

Und dann, zum Abschied von Namibia, gab es noch etwas besonderes: Auf dem kleinen Flughafen in Windhoek konnten wir eine russische Antonow bestaunen. Das größte Flugzeug der Welt - echt gigantisch!

Samstag, 13. Januar 2007

Die Wüste lebt,

das können wir bestätigen. Mehr aus Namibia gibt es in den nächsten Tagen.
Namib-Wüste

Montag, 1. Januar 2007

In die Wüste schicken...

Namib über Google earth...lassen wir uns ab morgen zusammen mit unseren Kindern und wenn wir dann schon einmal in Namibia sind, fahren wir gleich noch ein Stück nach Norden in den Ethosha-Nationalpark. Das nachts von Flutlichtscheinwerfern erleuchtete Wasserloch im Okaukuejo-Camp gilt als einer der besten Tierbeobachtungsspots in Afrika. Wir werden Mitte Januar wieder zurück sein und bis dahin muss Blogdorf leider auf meine wahnsinnig spannenden Beiträge verzichten. - Hat da jemand „ Gott sei Dank!“ gesagt?
Nun, das will ich jetzt mal überhört haben.
Ein gutes 2007 und bis bald.

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