Donnerstag, 26. Oktober 2006

Kein Grund zur Besorgnis

Libanoneinsatz BundesmarineVor 2 Tagen gab es einen Zwischenfall vor der libanesischen Küste, bei dem israelische Kampfflugzeuge, je nach Darstellung, Raketen-Täuschkörper oder Schüsse in unmittelbarer Nähe der Bundeswehrschiffe abgefeuert haben. Auf Grund von Kommunikationsproblemen, wie die israelische Seite beschwichtigt. Das alleine lässt schon aufhorchen, denn ich erinnere mich noch zu genau an die „Kommunikationsprobleme“, vor drei Monaten, mit dem UN-Posten im Libanon, der stundenlang bombardiert wurde bis fast alle tot waren. Mit Erleichterung las ich dann folgende Meldung bei tagesschau.de:
„Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, Verteidigungsminister Amir Peretz habe Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung in einem Telefonat versichert, dass die israelische Luftwaffe nicht die Absicht habe, in irgendeiner Art und Weise aggressiv gegen die deutsche Marine vorzugehen.“

Obwohl, was heißt eigentlich „ nicht die Absicht haben, aggressiv gegen ( die Bundesmarine) vorzugehen“? Das hört sich so an, als fehlte da noch ein Rest, etwa: „..aber kommt uns nicht in die Quere!“

Dass nicht die Absicht besteht mit der israelischen Luftwaffe aggressiv vorzugehen, glaube ich gerne, liefert doch die Bundesrepublik demnächst, zu einem erheblichen Teil finanziert vom deutschen Steuerzahler, zwei weitere hochmoderne U-Boote der Dolphin-Klasse an Israel, die doch viel effektiver wären beim Vorgehen gegen.... Nein? Auch mit diesen besteht keine Absicht...usw?

Ja, verbindlichsten Dank! Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.

Mittwoch, 25. Oktober 2006

La Paloma estupida…

...erscheint mir noch als freundliche Bezeichnung für die Taube, die nunmehr das zweite Jahr unseren Farnbaum im Garten zum idealen Nistplatz erkoren hat. Wie im Vorjahr bastelte der Vogel sein Nest wieder auf einen abgestorbenen Farnwedel, welcher als einziger braun und verdorrt von der ansonsten frisch und grün ragenden Pflanze ins Auge springt. Tagelang hockte der Vogel dann auf dem Nest, verließ es nur für kurze Zeit, höchstwahrscheinlich zur Nahrungssuche, und ignorierte alle unsere gutgemeinten Ratschläge , sich doch besser einen der grünen Zweige zur Erzeugung von Nachwuchs zu wählen.

blöde Taube

Natürlich kam es, wie im Vorjahr, auch diesmal wieder zum Desaster. Ein paar Windböen zausten heute den Farn und schon hing der tote Ast mit dem Nest schlapp vom Stamm. Zwei hübsche Taubeneier verließen ihr weiches Gelege im freien Fall und landeten , erstaunlicherweise heil und unversehrt, im Gras.

Mein Vorhaben, nun Miniaturspiegeleier zuzubereiten wurde von der Angetrauten mit dem Hinweis, dass angebrütete Eier nicht zum Verzehr geeignet seien, unterbunden.
Schade, lief mir doch schon das Wasser im Munde zusammen.

Nachtrag:

Heute morgen haben wir den trockenen Zweig entfernt. Kurze Zeit später war das Täubchen wieder da und suchte, aufgeregt und sicherlich ganz schön verzweifelt, nach seinem Gelege. Überraschend schnell allerdings wich die Verwirrung emsiger Geschäftigkeit, denn zur Zeit fliegt der Vogel den Farnstrauch im Minutentakt an, Gräser und Halme heranschaffend und werkelt bereits am neuen Nest. Da wir alle braunen Zweige entfernt haben, wird dem Projekt „Nachwuchs“ diesmal hoffentlich ein glücklicher Ausgang beschieden sein – es sei denn, die gerade übers Dach polternden Äffchen ziehen mal wieder marodierend durch die Gärten.

Sonntag, 22. Oktober 2006

Warum nur...

Söder
...kann ich meine Emotionen nicht in den Griff bekommen? Ich weiß doch , dass die Generalsekretäre der Parteien nur Sprechautomaten sind, deren Aufgabe es ist, durch Absonderung völlig hirnrissigen Blödsinns ein Wir-Gefühl bei der besonders unbedarften Parteiklientel zu befördern.
Erzeugt schon das Erscheinen der Herren Heil, Profalla oder Niebel auf dem Bildschirm bei mir schwerstes Unbehagen, so habe ich bei Auftritten des ewig grinsenden Backpfeifengesichts Söder von der CSU immer das unbändige Verlangen, ihm Selbige zu verabreichen und das blödquasselnde Maul zu stopfen.
Wunschdenken, klar, aber allein die Vorstellung....., und schon geht es mir besser.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Der amerikanische Freund

Gerade wurde im Bundestag über die dringende Notwendigkeit verstärkter Abrüstungsbemühungen vor dem Hintergrund des nordkoreanischen Atombombentests sowie der iranischen Nuklearbestrebungen diskutiert, da lese ich auf Tagesschau.de folgenden Beitrag:

Tagesschau.de vom 18.10.06

Super!
Es widerstrebt mir, aber angesichts solcher Meldungen kann ich ein gewisses Verständnis für die Nuklearrüstungsbestrebungen der „Schurkenstaaten“ nicht verhehlen,
denn eins scheint momentan klar: Nur wer Nuklearwaffen besitzt, wir seitens der USA nicht angegriffen.

Sonntag, 15. Oktober 2006

Tiefer Fall

Drei Wochen Urlaub sind vergangen wie im Fluge und schon ist der Sohn wieder in Deutschland. Der Abschied fällt jedes Jahr schwer, sehen wir uns doch höchstwahrscheinlich erst übers Jahr wieder. Aber Weihnachten kommt ja die Tochter mit dem Schwiegersohn und bis dahin ist’s ja nicht mehr weit.
Den tiefen Sturz des Sohnes über die Felskante der Oribi-Schlucht hat Frau Blackconti sicher mehr mitgenommen als ihr Kind, wie man an der Geräuschkulisse unschwer erkennen kann. Wen’s also interessiert, kann sich den Sturz hier anschauen jan-jump (wmv, 1,312 KB). Die Qualität ist nicht besonders, aber im Full-Screen-Modus kann man schon ganz gut erkennen, frei nach Wolfgang Ambros ( Der Watzmann ) „ ..und mit voller Wucht – haut’s den Buam in die Schlucht..“
 jan freier fallunterm wasserfallunterm waserfall2

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Tag der deutschen Einheit,

ein „Tag der Freude“, wie die Kanzlerin es formuliert, für allewir-sind-ein-volk Deutschen und ich habe an diesem Tag, wie jedes Jahr eher böse, nachtragende Gedanken. Natürlich habe auch ich mich gefreut im November 89, als die Mauer fiel, als sich die Menschen aus Ost- und Westberlin jubelnd in den Armen lagen, nichtahnend, dass von Stund an macht- und geldgeiler Kapitalismus die Unerfahrenheit und Naivität der Bevölkerung in West und Ost schamlos ausnutzen würde.
Heute abend hörte ich in den Tagesthemen in einem Kommentar von einem gewissen Florian Kühn wieder einmal so einen Satz, den ich so einem Kerl gerne ins verheuchelte Maul zurückschieben würde:

...natürlich wurden bei der Vereinigung der beiden Teile auch Fehler gemacht. Wie anders auch, angesichts der übermächtigen Aufgabe, die ja nicht vorher zu erproben war.

Das Wort „Fehler“ in diesem Zusammenhang ist geradezu ein Euphemismus. Ein Fehler ist nach meinem Sprachverständnis etwas, was aus Unkenntnis, Unachtsamkeit oder sonstigen nicht gewollten Umständen passiert. Die wichtigen Entscheidungen im Einheitsprozess, z.B. der 1 : 1 Geldumtausch, die sofortige Abschaffung aller Handelsbeschränkungen, sind gegen den Rat wichtiger Fachleute ganz bewußt zum kur051004_Deutsche_Einheit_Waigel_190zfristigen Zwecke der Machterhaltung oder aus Geldgier getroffen worden. Die Argumentation der damalig Verantwortlichen war oftmals so populistisch und verlogen, die Denunziation der Gegner ( Lafontaine) so schamlos. Vor wenigen Monaten meinte der damalige Finanzminister Waigel in einem Feature zur Lage der Nation heute in freimütiger Offenheit: „ Damals wurde gelogen, dass sich die Balken bogen!“ In diesem Fernsehbericht wurde die wirtschaftlich schwierige Lage der heutigen Bundesrepublik auch den Langzeitwirkungen jener bewusst getroffenen Entscheidungen zugeschrieben.

Wie müssen sich die Westdeutschen Wirtschaftsbosse die Hände gerieben haben, als am 1. Juli 1990 fünfundzwanzig ( staatliche) Milliarden DM von West nach Ost gekarrt wurden, welche höchstens 2 Tage später wieder auf westdeutschen Privatkonten gelandet waren. Die Ostdeutschen hatten danach Videorecorder, Pornofilme, Beate Uhse Aufblaspuppen und schrottreife Gebrauchtwagen, sinnlose Versicherungsverträge oder ein Sonnenstudio im 50 – Seelenkuhdorf, allerdings auch: kein Geld mehr auf dem Sparbuch und vor allem – keinen Arbeitsplatz, da ihre gesamte ökonomische Basis sofort kollabierte.

Wer erinnert sich noch daran, dass damals die Einführung der D-Mark mit der Abwanderung der DDR-Bevölkerung begründet wurde? Tag für Tag wurden die Zahlen in den Nachrichten veröffentlicht. Diese Veröffentlichung wurde sofort nach Einführung der DM beendet. Natürlich ging die Abwanderung, jetzt sogar verschärft, weiter, da sich die nunmehr arbeitslosen Ostdeutschen in Westdeutschland nach einem Job umschauten, mit dem Resultat, dass heute ganze Landstriche im Osten entvölkert sind.

Alles nur Fehler? Nein, Habgier und Machtgeilheit.

Noch eine Bemerkung zum zweiten Teil des Kühn-Kommentars. Er meint so lapidar, dass so was wie die Wiedervereinigung ja nicht geprobt werden konnte. Ich erinnere mich, dass es bis zur Einheit ein sogenanntes Innerdeutsches Ministerium gab, welches Jahr für Jahr zum 17. Juni gebetsmühlenartig dazu aufrief, der Brüder und Schwestern in der Ostzone, später: in der DDR, zu gedenken, Kerzen in die Fenster zu stellen und „macht das Tor auf“ zu plakatieren. Ein Ministerium! Mit Hunderten von Beamten! Ich dachte immer, dass diese dort fortlaufende Planspiele betreiben, Studien für den Fall, dass die DDR dieser Macht-das-Tor-auf-Floskel plötzlich nachkommen würde. Da war Nichts in den Schubladen, rein gar nichts, wie mir damals vom einem MdB eingestanden wurde. Ist doch schön zu wissen, dass ein ganzes Ministerium 40 Jahre nur fürs Kerzen-in-die-Fenster-stellen zuständig war.

So, jetzt ist der 3. Oktober vorbei und jetzt kann ich mich auch wieder über die Wiedervereinigung freuen – aber nicht über das WIE.

Dienstag, 26. September 2006

Oribi Gorge...

...ist ein beeindruckender Canyon, den der Umzinkulu River nur ca. 10 km vor der Küste im Laufe der Jahrmillionen in die grüne Hügellandschaft gefräst hat. Ein Besuch ist immer lohnend, denn hier findet der Besucher neben einer bizarren Berglandschaft höchst aufregende Abwechselung vom Sonne- Sand- und Meertourismus.

Das Oribi Hotel ist der Ausgangspunkt für die Wild 5, d.h. hier kann sich, wer mag, von einer Felskante am Bungeeseil 100 m in die Tiefe stürzen oder von der steil aufragenden Felswand neben dem Wasserfall abseilen.
oribi jumporibi jump 2Oribi-Jump11oribi jump - da gehts runteroribi slide - seilbahn über die schlucht - schon eher was für mich

Bei den angebotenen Whitewater-Rafting- Touren auf dem Umzinkulu sind Adrenalinschübe garantiert, was ich aus eigener Erfahrung versichern kann. Wasserscheu darf man da nicht oribi raftingsein, weil die Schlauchboote die Stromschnellen manchmal auch kopfüber passieren. Dank der gutenoribi rafting auf dem umzimkulu Ausrüstung, Schutzhelm, Schwimmweste und Protektoren sind obligatorisch, übersteht man die felsigen Passagen auch schwimmend recht ordentlich. Des weiteren sind Mountainbike – und Horsebacktrails im Angebot. Die Tourguides sind sicherheitsbewusst, sachkundig, erfahren und überaus freundlich und hilfsbereit.

Ein paar Kilometer weiter, am westlichen Ende des Canyons wurde vor 2 Jahren ein Kleines Wildreservat, Lake Eland, benannt nach dem angrenzenden Stausee, eingerichtet. In dem hügeligen Gelände sind verschiedene Antilopenarten, sowie Gnus, Zebras und Giraffen zu beobachten. Eine besondere Attraktion befindet sich am Ende des Reservats, Eagles Nest, eine Aussichtsplattform, die mehrere Meter einarmig über den Abgrund kragt und eine schwankende Hängebrücke, welche eine tiefe Schlucht überspannt. Höhenangst sollte man nicht haben und wenn, wie bei unserem letzten Besuch, der Wind
ordentlich pfeift, steigt auch hier der Adrenalinspiegel ganz gewaltig.
lake eland giraffensuspension brigde and eagles nest eagles nestlake eland mesuspension bridge 2

Nach dem Besuch des Wildreservats bietet sich ein Bad in einem der Naturpools an, welche die seitlichen Zuflüsse des Umzinkulu zwischen den Felsbrocken ausgebildet haben. Sie sind erstaunlich tief und hier zu schwimmen ein wahrer Genuss.
oribi - natur pooloribi pool2

view from lepard rockZum Abschluss lepard rockder Tagestour ist ein Stop am Lepard Rock ein Muss. In dem kleinen Cafe gibt’s einfache Gerichte und Getränke zu günstigen Preisen und hier ist der richtige Punkt für ein Erinnerungsfoto. Der Stand auf dem scheinbar so zerbrechlichen, überhängenden Felsen mit seiner großartigen Aussicht auf den tief unten in der Sonne glitzernden Fluss und das gegenüber liegende Plateau ist unvergesslich.

Sonntag, 24. September 2006

Linksverkehr

Wie in fast allen Staaten, die in den Kolonialzeiten einmal unter der Herrschaft des britischen Empire's standen, findet man auch hier in Südafrika Hinterlassenschaften der englischen Kultur. Die Sprache selbstverständlich, die Essgewohnheiten, die sprichwörtliche Kochkunst :-), separate Kalt- und Warmwasserhähne, Bier ohne Schaum, das Glas randvoll bis zum Überlaufen, und natürlich – den Linksverkehr.
Letzterer bereitet dem mitteleuropäischen Touristen, die meisten mieten einen Leihwagen, anfänglich ein paar Umstellungsprobleme. Rechtsabbiegen z.B., oder der Kreisverkehr ( linksrum!), ist aber für geübte Autofahrer kein wirkliches Problem.

Landschaft in der Transkei

Wirklich gefährlich, und darauf will ich hinaus, ist für die meisten Mitteleuropäer das einfache Überqueren einer Straße als Fußgänger. Der sichernde erste Blick nach links ist in rechtsverkehrgewohnten Hirnen so tief verwurzelt, dass es einer erheblichen Zeit bedarf, dies umzustellen. Die vielen Male, die ich schon Besucher zurückgerissen habe, weil sie losstiefelten, eine vermeintlich freie Fahrbahn zu passieren, obwohl von der „falschen“ Seite ein Fahrzeug ungebremst heranbrauste, kann ich nicht mehr zählen. Allerdings auch nicht die unzähligen Male, an denen die Angetraute mich zurückgehalten hat.
Deshalb hier noch einmal für alle mitteleuropäischen RSA-Besucher in spe zum Mitsingen:
Vor dem Überqueren einer Fahrbahn: Erst nach rechts, dann nach links schauen!

Tief im Süden

afrikanische Impressionen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt:

hukbeilhartz@mweb.co.za

Aktuelle Beiträge

Offtopic
twoday schließt. Wie geht es denn hier weiter? Wäre...
Gregor Keuschnig - 4. Apr, 10:40
Der große Bruder, nicht...
Der große Bruder, nicht du, sondern der im Keller,...
dauersauer - 25. Aug, 13:16
Der Videobeweis
Gegen den Videobeweis ist ja prinzipiell nichts einzuwenden....
blackconti - 23. Aug, 21:08
so eine straßenschlacht...
so eine straßenschlacht ist besser als jedes fitnessprogramm.
bonanzaMARGOT - 1. Aug, 06:17
Ja, auf unsere Demonstranten...
Ja, auf unsere Demonstranten ist Verlass. Da staune...
dauersauer - 15. Jul, 20:47

Zufallsbild

warthog

aktuelles Wetter

Suche

 

Status

Online seit 7173 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Apr, 10:40

Credits

vi knallgrau GmbH

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page

twoday.net AGB


bloggen
dies und jenes
Erinnerungen
erlebtes
Fussball
hier
lustig
Meinung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development