Mittwoch, 23. August 2006

Verschwörungstheorie

Verschwörungstheorien gibt es eigentlich zu allen medial ausgewalzten Ereignissen. Kennedymord, Marilyn Monroes Tod, Mondlandung usw., auf Web-Seiten, in Büchern und Filmen werden die tollsten Stories verbreitet. Jetzt will auch ich eine verbreiten,
die Kofferbomben – Theorie:

Am 12.7. 2006 entführte die Hisbollah 2 israelische Soldaten in den Libanon, worauf Israel mit der geballten Kraft seiner Armee antwortete und in wenigen Tagen die Infrastruktur des Libanon buchstäblich in Schutt und Asche bombte. Der Tod von unbeteiligten Zivilisten ließ sich dabei angeblich nicht vermeiden und wurde in Kauf genommen.

Dieses Vorgehen der israelischen Regierung wurde nach Meinungsumfragen von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht akzeptiert, ja, im Volk, nicht in der veröffentlichten Meinung, entstand eine antiisraelische Stimmung. Am 31.7 und 1.8 fand man dann plötzlich diese Sprengsätze in Dortmund und Koblenz und nach einigen Tagen sickerte dann durch, dass bei den Teilen auch ein Zettel mit arabischen Schriftzeichen gefunden worden war. Es rumorte auch schon, dass Spuren in den Libanon führen würden. Jetzt hat man einen Libanesen verhaftet, dem man nach Aussage der Bundesanwaltschaft die Platzierung einer Bombe nachweisen kann.

In allen Medien wird nun an erster Stelle berichtet, dass der Terror nun auch in Deutschland angekommen ist, was natürlich unter der Bevölkerung Angst erzeugt, Angst vor Arabern, hier im speziellen vor Libanesen, und in wenigen Tagen wird das Mitgefühl für die libanesischen Opfer dem Verständnis für das israelische Vorgehen weichen.

Sehr nützlich, denn lt. Deutschlandtrend war auch die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen gegen einen Einsatz der Bundeswehr im Nahostkonflikt, bis vor 3 Tagen, was sich vielleicht im Zuge der Terrorhysterie nun ändern wird.

Frage: Welches Interesse soll ein Libanese, dessen Bruder in der Auseinandersetzung mit Israel ums Leben kam, haben, in Deutschland Züge in die Luft zusprengen. Selbst der fanatischste Terrorist verfolgt doch ein, in seinen Augen, ehrenwertes Ziel. Was soll das hier sein – Deutschland gegen den Libanon aufbringen? Merkwürdig!

Ich mag jetzt nicht spekulieren, welcher Geheimdienst hinter diesen Fast-Anschlägen steckt, aber Zweifel an der offiziellen Darstellung habe ich gewaltig.

Montag, 21. August 2006

ARD – Morgenmagazin

Morgenstund führt Blech im Mund. Wie anders soll man folgende Statements zur Diskussion über Umfang und Sinn von Videoüberwachung vor dem Hintergrund der Bombenanschlagsversuche von Dortmund und Koblenz beurteilen?

Bundesinnenminister Schäuble ( pro ): „...und durch die Videoüberwachung wird doch niemand verletzt. Wenn jemand in die Öffentlichkeit geht, wird er doch auch ( von anderen ) gesehen.

MdB Ströbele ( contra ) : „…die Anschläge wären auch durch die Videoüberwachung nicht verhindert worden.“

Beide Aussagen sind in ihrer dummdreisten Schlichtheit exemplarisch für die öffentlichen Beiträge der Politiker zu komplexen Themen.

Donnerstag, 17. August 2006

Good News?

Die Deutsche Bahn AG hat in den ersten 6 Monaten dieses Jahres einen Gewinn von 940 Mio. Euro, vor Zinsen und Steuern, gemacht. Diese Erfolgsmeldung verliest der Nachrichtensprecher mit strahlendem Augenaufschlag und ich soll das wohl als gute Nachricht verstehen.
Begeisterung will aber bei mir so recht nicht aufkommen, besagt die Meldung doch auch, dass die Preise des Monopolisten Deutsche Bahn AG total überhöht sind und die Bahnkunden gnadenlos abgekocht werden.
MehdornJetzt ist die DB AG , laut Mehdorn, für den Börsengang gut aufgestellt. Da freut sich der Börsianer, verspricht doch die neue Aktie den Anteilseignern dann satte Gewinne.
Über die nächste Fahrpreiserhöhung freuen sich die Bahnkunden sicher weniger.

Sonntag, 13. August 2006

Zum Bundesligaauftakt

Also sprach Schalke 04 – Stürmer Halil Altintop nach dem, mit 1:1 vergurkten Saisonauftaktspiel zu Hause gegen Frankfurt:

„..natürlich haben wir uns das heute anders vorgestellt, aber die Saison ist noch lang und dann müssen wir nächste Woche in Aachen mit drei Punkten nachlegen und danach haben wir ein sehr gutes Spiel zu Hause gegen Bremen und mit sieben Punkten können wir sehr zufrieden sein.“

Halil AltintopKlar, Halil, hervorragend analysiert. Und wenn Sie die jeweils 3 Punkte aus den nächsten 33 Heim – und Auswärtsspielen hinzuzählen hat Schalke dann, hhmmm – ganz, ganz viele Punkte und ganz viel Zufriedenheit..
Zu blöde nur, dass selbst die nächsten zwei Spiele, also Aachen und Bremen, noch gespielt werden müssen.

Vielleicht ist es aber auch das Pfeifen im Wald, denn bei 120 Millionen Euro Verbindlichkeiten kreist doch der Pleitegeier über der Schalke-Arena - oder?

Samstag, 12. August 2006

Deep Sea Fishing

Wer zum Fischen raus aufs Meer will, muss früh aufstehen. Die Boote fahren mit boat launch early in the morningdem ersten Licht der aufgehenden Sonne los, je nach Jahreszeit zwischen Halbfünf und Halbsieben in der Frühe. Losfahren, das hört sich einfach an, ist allerdings an unserer Küste ein etwas komplizierteres Verfahren. Es gibt hier keine Marinas, sondern die Boote müssen über die flachauslaufenden Sandstrände mittels Trailern zu Wasser gebracht werden. Die Boote sind als Skiboote gebaut mit niedrigem Schwerpunkt und mit flachen Rümpfen ohne großen Tiefgang. Angetrieben werden sie von zwei starken, hochklappbaren Außenbordmotoren. Ein Traktor oder Geländewagen schiebt den Trailer samt Boot soweit ins Wasser, bis das Boot aufschwimmt. Da während des ganzen Vorgangs das Meer seine Tätigkeit nicht einstellt, Boat launchingsondern unbeirrt Brecher auf Brecher an den Strand rollt, wird jede Hand benötigt, das Boot festzuhalten und in die richtige Richtung zu bugsieren. Somit stehen alle Angler, mittlerweile mit Schwimmwesten gesichert, im Wasser und klettern nun in den schwankenden Kahn. Die erfahrendsten Leute schieben das Schiffchen soweit vorwärts, dass der Skipper die Motoren senkrecht stellen kann. Nun sind alle drin, nass und frierend, denn frühmorgens ist es jetzt im Winter ziemlich frisch, die Motoren werden gestartet und dann beginnt der Ritt durch die Brandung. Bei erfahrenen Skippern sieht das einfach aus, kann aber bei Fehlern zu fatalen Folgen führen ( einen harmlosen Unfall hatte ich hier schon einmal dokumentiert.).
through the breakers

Dann braust das Schiff hinaus auf die offene See. Allerdings ist auch dabei die Steuerkunst des Bootsführers sehr wichtig. Wer das erstemal mit so einer Nussschale auf dem offenen Meer unterwegs ist, wird ungläubig die riesigen Wellenberge bestaunen, die sich selbst bei anscheinend glatter See vor dem Boot auftürmen. Diese großen Wellen muss der Skipper immer in den richtigen Winkeln ansteuern um ein Kentern oder Eintauchen des Bootes in die Welle zu vermeiden.

Endlich sind die angesteuerten Fanggründe einige Kilometer vor der Küste erreicht, der Fishfinder, ein Echolot, zeigt an, dass unter dem Boot Fischschwärme vorbeiziehen. Die Motoren werden gestoppt und die mittlerweile vorbereiteten Angeln ausgeworfen. Und nun beginnt für die Ahnungslosen das Martyrium. Wer keinen robusten Magen hat, wird jetzt in kürzester Zeit seekrank und fängt nach wenigen Minuten an zu kotzen. Sobald das Boot steht oder mit der Strömung treibt, gerät der Gleichgewichtssinn durch das fortwährende Auf und ab, das Schaukeln und Schlingern des Schiffchens so aus den Fugen, dass der Magen rebelliert. Teilweise helfen dagegen Tabletten oder am Ohrläppchen befestigte Pflaster. Sobald das Boot fährt, hört die Übelkeit meistens wieder auf.

Da die Boote normalerweise bis mittags draußen bleiben, kann man sich lebhaft vorstellen, dass die von Seekrankheit betroffenen sich nichts sehnlicher wünschen, als niemals geboren worden zu sein, bzw. endlich wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Das Fischen selber muss man mögen. Ich persönlich langweile mich dabei, bin einfach  Awesome  with Blue Marlinnicht geduldig genug. Zu lange dauert es, bis man überhaupt mal etwas fängt und das „alter Mann und das Meer“- Erlebnis, d.h. so einen riesigen Marlin oder Sailfisch zu erwischen, kommt hier zwar ab und zu vor, sechs Richtige im Lotto allerdings ebenfalls.

Sechs Stunden auf einer schaukelnden Nussschale sind lang. Die mitgenommenen Biervorräte und Lunchpakete sind ausreichend bemessen, was kein Wunder ist, da die armen Gestalten, die, grün-gelb im Gesicht, fortwährend über die Reling speien, keinenwhale Schluck und keinen Bissen anrühren. Sie haben auch kaum noch einen Blick für die neugierigen Delphine, die fast immer in der Nähe der Boote zu beobachten sind. Ebenfalls Humpbackhäufig sind um diese Jahreszeit ( Juni bis November) Wale anzutreffen, Glatt- und Buckelwale, die auf dem Wege aus den antarktischen Gewässern nach den Küsten vor Mozambique sind, wo sie die Jungen zur Welt bringen

Endlich geht’s zurück. Die Landung am Strand ist für Neulinge nochmals eine Erfahrung von Entsetzen und Erleichterung. Der Skipper wartet mit der Landung, bis er eine passende Welle gefunden hat, setzt das Boot hinter diese, passt die Geschwindigkeit dem auflaufenden Brecher an und jagt das Schiff dann mit voller Geschwindigkeit auf den Strand. Da die unerfahrenen Passagiere nun einen abrupten Aufprall an Land erwarten, ist das erleichterte Aufstöhnen nach der sanft aufgleitenden Landung nur zu verständlich.

An Land haben die Ankömmlinge dann einen seltsam schwankenden Gang und auf die Frage, wie’s denn so war, lautet die Antwort fast immer: „ Anstrengend!“ – „Und, machst du es noch mal?“ – „ Ooch, nöö!“Das gilt natürlich nicht für Enthusiasten. Davon gibt’s hier jede Menge und die würden am liebsten gleich wieder rausfahren. Ich gehöre nicht dazu..

Dienstag, 8. August 2006

Genau heute...

...vor zwei Jahren hast Du Dich für immer vom Hof gemacht. Und immer noch ist das Gefühl von Entsetzen, Hilflosigkeit, Wut und Schuld so gegenwärtig wie damals, als die Meldungen aus Deutschland über die rapide Verschlechterung Deines Zustandes nach der OP eintrafen. Noch am Morgen des OP-Tages haben wir am Telefon geblödelt und mit Entsetzen Scherz getrieben. Neue Herzklappe, na und, reine Routine, braucht doch fast jeder. Drei Tage später hast Du den Löffel abgegeben.

Norbert 2004

Gestern haben wir uns mal wieder eins Deiner Shakycam – Videos reingezogen, die Du in Deinem "Sound Lab Olching" ( Bild ebenda!) mit Deinem ureigenen Witz und deiner unprätentiösen Kreativität zusammengebastelt hast. Wie schmerzlich wird dann die Lücke bewusst, die Du hinterlassen hast. Und jetzt hoffen wir mal, dass wir uns, so das mit der christlichen Lehre stimmt, später wiedersehen.
Dass ich „später“ sagte und nicht „ so schnell wie möglich“, wirst Du mir nachsehen!

Donnerstag, 3. August 2006

Auch das geht

RTL und MTV steigen ins verschlüsselte TV ein. Schon ab 2007 wollen die beiden Sendergruppen den Empfang ihrer, über den ASTRA-Satelliten abgestrahlten Programme verschlüsseln und gegen Gebühr zugänglich machen.
Schwer vorstellbar: Bezahlen, um sich massiver TV-Werbung auszusetzen!
Aber anscheinend gibt es genügend Volldebile, die sich nur zu gerne in dieser Gülle aus Schrottprogramm und Werbemüll suhlen und bereit sind, dafür auch noch eine Extragebühr zu entrichten. Die Manager der Medienkonzerne sind sich da wohl sicher und bisher lagen sie ja mit der Einschätzung ihrer Klientel immer richtig, wie der Erfolg der privaten TV-Anbieter zeigt.
Es wäre zum Lachen, wenn’s nicht so traurig wäre.

Dienstag, 1. August 2006

“Money, Money, Money....

…it’s so funny!” denke ich, wenn ich hier in SA eine Rechnung via Banküberweisung bezahlen darf. Das geht dann folgendermaßen:
Zu bezahlen ist eine Rechnung über, sagen wir mal – 3000 Rand. Auf der Rechung findet man alle Bankdetails, also Name der Bank, Bankleitzahl und Kontonummer. Soweit ganz normal. Nun begebe ich mich zu meiner kontoführenden Bank und - hebe den fraglichen Betrag ab – in bar! Dazu ist ein Formular auszufüllen und ein Identitätsnachweis zu erbringen. Nachdem der Bankschaltermensch dann alles in seinen Computer getippt, hat haut er noch mindestens drei Stempel auf diverse Papiere, holt dann einen Packen gebündelter 100-Rand-Noten aus einem Kasten und füttert damit eine Banknotenzählmaschine, welche munter los rattert.
one hundred RandDazu muss man wissen, dass die 100-Rand-Note ( z.Zt. ca. 43 Euro ) der gebräuchlichste Geldschein ist. Höherwertig ist nur der 200-Rand-Schein, welcher aber nur in geringen Stückzahlen im Umlauf und kaum verbreitet ist.
Die maschinell gezählten Scheine werden mir jetzt noch einmal vorgezählt und mit einem Gummi zu einem Päckchen verbunden, welches ich mir in die Tasche stopfe. Hinter mir steht die Schlange der wartenden Bankkunden und schaut zu. Ich verlasse die Bank durch die doppeltürige Sicherheitsschleuse, grüße noch den, mit einer Maschinenpistole bewehrten Wachmann vor der Bank und begebe mich, fortwährend sichernde Blicke nach allen Seiten werfend, zur nächsten, etwa 300 Meter entfernten Bank, welche das Konto meines Rechnungsstellers führt. Hier beginnt dann die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge, Formular ausfüllen, PC, Stempel Geldzählen usw. Nein, ausweisen muss ich mich jetzt nicht.
fifty RandEin unglaublich umständlicher Prozess. Eine Giroüberweisung von Konto zu Konto ist über die Bankfilialen nicht möglich. Selbst die Überweisung auf ein anderes Konto der gleichen Bank findet nur auf oben beschriebenem Wege statt, wobei allerdings, das muss ich zugeben, nur die beiden Formulare erstellt werden müssen. Die Geldscheine selbst bleiben dabei unberührt.

Das alles mutet fast steinzeitlich an und ist auch nicht zu verstehen, denn jede Überweisung, wohin auch immer, kann ich von meinem PC via Internet Banking mit ein paar Mausklicks tätigen.

Übrigens, Umtausch von Fremdwährung, z.B. Euro in Rand, löst an den Bankschaltern ebenfalls hektische Betriebsamkeit und Formularbearbeitung aus.Als Tourist holt man
sich Bargeld am einfachsten ( und billigsten!) mittels der guten alten EC-Karte ( MAESTRO- Zeichen muss drauf sein!) aus den selbst in den entlegensten Winkeln des Landes aufgestellten Geldautomaten ( ATM’s), problemlos und ohne umständlichen Papierkram.

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