Sonntag, 30. Juli 2006

Krieg im Nahen Osten

Jeden Tag neue, grauenvolle Bilder von Leichen, von verstümmelten Menschen, von feist grinsenden Politikern, mal mit , mal ohne Turban. Jeden Tag eine Berichterstattung, die nie richtig auf den Punkt kommt:

Es wird im Nahen Osten keinen Frieden geben, weil die Gründung des Staates Israel auf dem Unrecht der Vertreibung der Palästinenser fußt. Solange die palästinensischen Flüchtlinge nicht in ihre Heimat zurückkehren dürfen, werden Terroranschläge und Angriffe auf Israel nicht enden. Da können noch so viele UN-Resolutionen verfasst und Abkommen geschlossen werden, da kann Israels hochmoderne Armee noch so brutal gegen die Nachbarstaaten zuschlagen, der Hass wird mit jedem Bombenangriff größer, auf Israel und natürlich auch auf die Waffenlieferanten in Westeuropa und den USA.

Natürlich weiß ich, dass eine Rückkehr der arabischen Bevölkerung die Mehrheitsverhältnisse in Israel komplett verändern würde. Israel wäre dann nicht mehr der Staat der Juden, sondern ein arabischer Staat mit einem sehr bedeutenden jüdischen Bevölkerungsanteil. Nach heutigem israelischem Selbstverständnis natürlich unmöglich, aber meines Erachtens die einzige Chance, diesen, den Weltfrieden gefährdenden Konflikt zu lösen.

Sonntag, 23. Juli 2006

On The Beach

Eine Besonderheit unserer Küste hier sind die offiziellen, d.h. gesicherten Badestrände. Sie sind ausnahmslos in den Bereichen von Flussmündungen zu finden. Das bietet u.a. den Vorteil, dass man, getrennt nur durch die Sandbarriere, sowohl im Salzwasser des Indischen Ozeans, als auch im Süßwasser der Mündungslagunen schwimmen kann.
Jetzt im Winter allerdings ist das Flusswasser der Lagunen unangenehm kalt, wohingegen das Meer ganzjährig eine Wassertemperatur von 20 –22 Grad beibehält.

Southbroombeach - rechts das Meer , links die LaguneRamsgate BeachUvongobeach - über dem wasserfallSt Michaels Beach im Winter 06

Durch die Gezeiten wird in den Flussmündungen der Sand aus dem Meer hochgespült und Flußdurchbruch am Ramsgate Beachversperrt dann dem Fluss den Weg ins Meer. Der Wasserspiegel in den Lagunen steigt und nach einigen Wochen wird der Wasserdruck der Lagune so hoch, dass die Sandbarriere wieder durchbrochen wird. Innerhalb von Stunden leert sich die Lagune und der Kreislauf beginnt von vorn. Flußdurchbruch am St Mikes Beach nach starken Regenfällen. Der halbe Strand ist weggespült
Der gemütliche Strandspaziergang des einen Tages kann am nächsten Tag schon eine abenteuerliche Tour mit mehreren Flussdurchquerungen sein.

Croc- Warning at Southbroom BeachNur scheinbar abenteuerlich ist das seit einigen Tagen am Southbroom Beach auf gestellte Krokodilwarnschild. Irgendein Angler hat wieder mal ein kleines Krokodil in der Lagune gesichtet. Das kommt ab und zu vor, obwohl es in den südlich von Durban dem Meer zuströmenden Flüssen eigentlich keine Krokodile mehr gibt. In die Southbroomlagune aber geraten sie von Zeit zu Zeit durch die Riverbend Crocfarmnahegelegene Krokodilfarm. Raubvögel, insbesondere die hier häufig anzutreffenden FisheagleFischeagle ( Schreiseeadler ), greifen sich aus den Zuchtbecken der Farm hin und wieder Krokodilbabies, welche ihnen dann manchmal während des Fluges aus den Krallen entkommen und in die Lagune fallen. Hier haben die Viecher eine gute Überlebenschance und wachsen langsam heran. Etwa ab einer Länge von einem Meter werden diese dann eines Tages von einem der zahlreichen Angler gesichtet, worauf sich Ranger vom KZN-Parksboard unverzüglich auf die Jagd machen, die in der Größe noch völlig harmlosen Biester auch mit schöner Regelmäßigkeit erwischen und zur Farm zurückbringen. Wenn sie dann ausgewachsen sind, gelangen sie letzlich als Handtasche oder sündteure Schuhe in die entsprechenden Boutiquen in Europa. Also, keine Panik!

Mittwoch, 19. Juli 2006

Zidane, die ganze Wahrheit

Jeder erinnert sich noch an den verblüffenden Volltreffer von Zidane gegen Matarazzi im WM-Finale. Zur Erinnerung:

Zidane

Heute nun wurde mir aus undurchsichtiger Quelle nachstehendes sensationelle Bilddokument zugespielt, welches den Vorfall in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt:

Zidane2

Live hatte den Vorfall ja niemand gesehen. Selbst der Schiedsrichter nicht. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der ersten ( bekannten ) Version um eine plumpe Montage aus den Fälscherwerkstätten des Medienmoguls Berlusconi.

Falls der französische Fußballverband für das anstehende FIFA - Disziplinarverfahren Matarazzi / Zidane dieses sensationelle Bildmaterial benötigt, darf er sich hier gerne bedienen.

Nachtrag:
Jetzt bin ich total verwirrt. Hier gibt es noch ganz andere Versionen. Welche die richtige ist - keine Ahnung!

Zwischenzeitlich

Zwischenzeitlich hat es mir die Sprache verschlagen. Die WM ist vorbei und sofort danach werde ich wieder brutal mit den Realität konfrontiert. Die Hisbollah gibt keine Ruhe, kidnappt israelische Soldaten und, als hätten die Israelis nur darauf gewartet, schlagen diese mit aller Brutalität zurück. Verhältnismäßigkeit – was soll das sein?
Soll ich mich auf irgendeine Seite schlagen, Partei ergreifen? Nein , kann und will ich nicht. Das besorgt schon die Berichterstattung in den Medien.

Und die Touristen im Libanon, die sich jetzt so anklagend beschweren, sie würden nicht schnell genug in Sicherheit gebracht? Ja, was dachten die sich denn, als sie beim kurzfristigen Schnäppchenangebot zugriffen? Nichts höchstwahrscheinlich – und wahrscheinlich wissen die bis jetzt noch nicht genau, wo der Libanon auf der Landkarte zu finden ist.

Ich hatte auch keine Lust, das Präsidentenbarbecue einschließlich Bad in der handverlesenen Menge zu kommentieren. Was ich von dem unsäglichen Schmock Bush halte, habe ich hier schon mehrfach dargelegt. Und der Merkel sowieso.

Was gab’s noch? Ach ja, ein Highlight gab’s: Das dumme Gesicht des Mittelständlers Thomas Selter , als ihm Wowereit auf seine platten Politikerbeschimpfungen und die blöde Bemerkung, dass die Politiker immer nur das Geld der Steuerzahler ausgeben würden, ziemlich unverblümt antwortete, dass Unternehmer auch nicht immer große Leuchten seien und das deren Geld auch nicht durch eigener Hände Arbeit erworben sei.
Danke, Herr Wowereit, aber so, genau, musste das diesem aufgeblasenen Arsch gesagt werden.

So, jetzt hab ich mich ausgekotzt und vielleicht bin ich morgen in der Lage mal wieder was schön banales von hier zu berichten.

Donnerstag, 6. Juli 2006

Studentenprotest

Ich finde, das geht nun doch zu weit:

ausschnitt tagesschau.de vom 7.6.06

...lese ich bei Tageschau.de.

Heute wird aber auch für alles abkassiert. Für uns ’68-ziger war das Protestieren noch gebührenfrei und wir haben es oft und gern getan.
Oder verstehe ich da etwas falsch? Wollen die Studenten nur protestieren, wenn sie dafür eine ordentliche Gebühr erhalten? Das wäre dann allerdings ein gewaltiger Fortschritt.

Announcement

Hairymunster Productions proudly presents:

Hamish just born

created and directed by Rebecca and James Carlsen
Mother RebeccaFather James

First successful performance ( 3.04 kg’s ) at Margate Hospital
on Wednesday, the 5th of July 2006, 15.04 pm.


Hamish

What a wonderful boy! Congratulations!

Dienstag, 4. Juli 2006

Endlich...

....endlich mal wieder ein richtiges Fußballspiel, mit dem Versuch Tore zu schießen und dasitalienk3 bessere Team hat gewonnen. Zu blöde nur, dass ich gerade im Moment der Entscheidung, ich wollte mich schon auf's Elfmeterschießen vorbereiten, zum Pinkeln war. Gutes Spiel der Deutschen, Klassespiel der Italiener - Gratulation! Auf ein Neues in vier Jahren hier in sunny South Africa.

Montag, 3. Juli 2006

Robert Gernhardt

Robert GernhardtRobert Gernhardt ist tot. Seine merkwürdigen Gedichte, seine skurilen Zeichnungen, seine Bücher haben mich seit dem Erscheinen der ersten „Pardon“ (1962) und später der "Titanic" über die Jahre begleitet. Er war ein Multitalent ohne jede Eitelkeit und belehrende Attitüde. Seinen Humor, seine Gabe, die eigenen Schwächen und die seiner Mitmenschen in Verse, Prosa oder Bilder zu fassen, habe ich immer bewundert und genossen.

Das sagte er über sich selbst:

Ich mach mir nichts aus Marschmusik,
ich mach mir nichts aus Schach.
Die Marschmusik macht mir zuviel,
das Schach zu wenig Krach.


Und so sah er den Tod:

Ach, noch in der letzten Stunde
werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
rufe ich geschwind: Herein!

woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nie gemacht,
doch wir werd‘n das Kind schon schaukeln -
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach - und das ist ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen sie die jetzt zurück?
Gibt‘s die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall‘nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
- ach! Ich soll hier nichts mehr sagen?
geht in Ordnung! Bin schon still!

Sonntag, 2. Juli 2006

Nonstop Konsens

Soccer Queen „Sieh mal an“, dachte ich, als ich im neuesten SZ-Magazin den Artikel Nonstop Konsens las, „ jetzt haben die das auch schon bemerkt.“
So falsch, liebe Frau K., kann meine Einschätzung im Februar dann wohl nicht gewesen sein.
übrigens, der SZ-Artikel lässt sich hier direkt einfach nicht verlinken. Wen's interessiert: den Artikel findet man übers Heftarchiv in der Ausgabe 26 vom 30.6.06.

Freitag, 30. Juni 2006

Schöne Frauen

Endlich, endlich mal wieder ein sehenswerter Film in der ARD. Eben lief in der Reihe „Debüt im Ersten“ der Film „ Schöne Frauen“ und ich bin noch ganz gefangen von dem Streifen. Ein Film, auf den der Titel ausnahmsweise einmal wirklich zutrifft. Ein Frauenfilm, sicher, aber als Trainingseinheit bei der Ausbildung zum Frauenversteher, und das meine ich jetzt nicht ironisch, bestens geeignet.

Die Handlung ist rasch erzählt:

Szene aus Schöne FrauenFünf Schauspielerinnen, die dringend eine Rolle brauchen, begegnen sich im Warteraum zu einem Casting für einen TV-Serienkrimi, kommen zögerlich ins Gespräch und stellen fest, dass sie die zu besetzende Rolle eigentlich verabscheuen, sexistische „Männerkacke“ halt, und verlassen gemeinsam den Castingraum. Sie beschliessen spontan, in dieser Nacht zusammen zubleiben und fahren ans Meer, wo sie in einem , nur von zwei Sängerinnen bewohnten, Hotel übernachten. Als sie am nächsten Tag wieder zurückfahren, sind die fünf Frauen in Freundschaft verbunden.

Unter der Regie von Satyan Ramesh, der auch das Drehbuch geschrieben hat, bestechen die Darstellerinnen durch ihre Ausdruckskraft. Jede Geste, jeder Ton ist glaubhaft und die eindringliche Filmmusik (Queen bee) unterstützt hervorragend die Faszination dieses Films.
Mein Fazit: Nix für Aktionfans, aber unbedingt sehenswert.

Tief im Süden

afrikanische Impressionen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt:

hukbeilhartz@mweb.co.za

Aktuelle Beiträge

Offtopic
twoday schließt. Wie geht es denn hier weiter? Wäre...
Gregor Keuschnig - 4. Apr, 10:40
Der große Bruder, nicht...
Der große Bruder, nicht du, sondern der im Keller,...
dauersauer - 25. Aug, 13:16
Der Videobeweis
Gegen den Videobeweis ist ja prinzipiell nichts einzuwenden....
blackconti - 23. Aug, 21:08
so eine straßenschlacht...
so eine straßenschlacht ist besser als jedes fitnessprogramm.
bonanzaMARGOT - 1. Aug, 06:17
Ja, auf unsere Demonstranten...
Ja, auf unsere Demonstranten ist Verlass. Da staune...
dauersauer - 15. Jul, 20:47

Zufallsbild

FDP - auf wiedersehen

aktuelles Wetter

Suche

 

Status

Online seit 7174 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Apr, 10:40

Credits

vi knallgrau GmbH

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page

twoday.net AGB


bloggen
dies und jenes
Erinnerungen
erlebtes
Fussball
hier
lustig
Meinung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development