Samstag, 21. August 2010

„Die Schönste, wo gibt“,...

...sei die deutsche Nationalhymne, begeisterte sich vor Jahren mal ein Bekannter beim Ertönen des Deutschlandliedes vor einem Fußballländerspiel. Meinetwegen, das ist Geschmackssache und es gibt ja auch Menschen, die lieben Heino mit seiner schwarzbraunen Haselnuss, wobei „schwarzbraun“ jetzt nicht ideologisch gemeint ist. Dem Gefühl von Peinlichkeit allerdings kann ich mich bei Heinos „Haselnuss“ nie, bei der Nationalhymne sehr oft nicht entziehen.

Bisher dachte ich immer, dass die mit affektiertem Pathos zelebrierten Nationalhymnen bei den TV-Boxveranstaltungen an Peinlichkeit nicht zu überbieten wären. Aber wegen der unzähligen „Weltverbände“ handelt es sich ja fast immer um „Weltmeisterschaftskämpfe“ und da mag man noch einen gewissen logischen, wenn auch zweifelhaften Sinn in diesem Hymnengedudel sehen.

Wenn aber bei einem stinknormalen Bundesligaspiel wie gestern Abend , Bayern gegen Wolfsburg, ein Hamburger Opernsänger eingeflogen wird, um im schwarzen Smoking das Deutschlandlied zu knödeln und die Fußballzuschauer zum Erheben von den Plätzen aufgefordert werden, dann erheben sich bei mir einzig die Nackenhaare. Die Frage, wer sich das ausgedacht hat, stelle ich hier nur rhetorisch. Ob derjenige unter Hirnerweichung leidet, ist nicht mal eine rhetorische Frage wert. Daran besteht nun wirklich kein Zweifel..

Freitag, 20. August 2010

Wie wir leben und was wir sind

W.BittnerDem Schriftsteller Wolfgang Bittner wurde kürzlich der „Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik“ verliehen. Seine Rede anlässlich dieser Preisverleihung ist für mich so nachvollziehbar, entspricht so sehr meinen eigenen Gedanken und Empfindungen, dass ich sie hier unbedingt zum Nachlesen empfehlen muss. Der Link führt zu den „Nachdenkseiten“, die Bittners Rede am 17.8. veröffentlichten und welche ich ebenfalls jedem kritischen Leser zum regelmäßigen Anklicken ans Herz lege.

Irakkrieg beendet – für die USA

Die USA zogen heute still und leise ihre Kampftruppen aus dem Irak ab.
Die Hinterlassenschaft nach mehr als 7 Jahren völkerrechtswidrigem Krieg ist wahrlich beeindruckend:

150 000 tote Iraker

4500 tote Amerikaner

Ein destabilisiertes Land ohne funktionsfähige Regierung und Sicherheitsorgane, in dem der Bürgerkrieg sich in durch die fortwährenden Terroranschläge manifestiert.

Die völlige Zerstörung des Vertrauens in die Integrität der USA, weltweit.


Ach ja, 50 000 US-Soldaten bleiben bis auf Weiteres im Irak. Das ist dann aber auch verständlich, denn die Ölförderanlagen und Pipelines im Irak müssen schließlich gesichert werden. Sonst wäre das ganze oben beschriebene Desaster doch völlig sinnlos gewesen.

Damit wir ihn auch nicht vergessen, hier noch einmal jener brave Mann, der dem widerwärtigsten Ekel unter allen US-Präsidenten die einzig passenden Argumente entgegenschleuderte:

Dienstag, 10. August 2010

Heute, Hochwasser und Brotpreis

In der südpolnischen Kleinstadt Bogatynia hat ein kleiner Nebenfluß der Neiße das halbe Städtchen zerstört und sieht man die Bilder der Zerstörung, der eingestürzten und weggespülten Häuser, so grenzt es schon an ein Wunder, dass die Bewohner mit dem Leben davonkamen. In den Heute-Nachrichten wurde gestern ausführlich darüber berichtet.

Die Trinkwasserversorgung sei beeinträchtigt, der Ort sei zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten gewesen und die Versorgungslage der 18 000 Einwohner sei schlecht, erklärte der Kommentar zum Filmbericht. So sei der Brotpreis inzwischen auf das fast sechsfache angestiegen. Das hat mich dann doch sehr irritiert. Hat der einzig verbliebene Bäcker im vom Hochwasser verschonten Teil der Stadt nun sofort den Brotpreis versechsfacht, weil der Konkurrenz nahe am Fluss die Backstuben davon geschwommen sind? Hat er also systemisch richtig gehandelt und seine Marktmacht gemäß den kapitalistischen Mechanismen von Angebot und Nachfrage sofort zur Gewinnmaximierung genutzt? Lebt er noch, oder liegt er jetzt in seinem Blute, totgeschlagen von wütenden, hungrigen Bogatynianern?

Vielleicht kam aber auch ein Bäcker mit seinem Brotwagen aus Zittau, weil Bogatynia zeitweilig nur von der deutschen Seite erreichbar war und bot sein Brot zu normalen deutschen Preisen an, die möglicherweise sechsmal höher sind als polnische? Ich weiß es nicht, aber das hörte sich dann weniger dramatisch an und dass diese Brotpreisversechsfachungsnachricht einzig zur Dramatisierung diente, ist wohl offensichtlich. Ach ja, Nachrichten Heute!

Montag, 9. August 2010

Sommer- bzw. Winterloch

Was soll man erzählen, wenn so gar nichts los ist und einzig die Wintersonne seit Monaten unbeirrt scheint? Besser nichts, außer dass wir ganz friedlich vor uns hin altern.
Nachdem das nun geklärt ist, hier noch ein paar Bildchen von der Fauna innerhalb und außerhalb des Hauses.

Nächtliche Jagdszene ( Gecko vs. Riesenmotte):

Gecko vs. RiesenmotteGecko vs. Riesenmotte

Hadida-Ibis (der typische Schreihals hier):

Hadida

Bluemonkeys :

Bluemonkeys

Mittwoch, 28. Juli 2010

Grosse BILD.de –Aktion

So was kriege ich hier ja normalerweise gar nicht mit und als ich davon hörte, dass es eine Aufforderung der Bild-Zeitung gäbe, Grußbotschaften an die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu senden, hielt ich das für einen schlechten Scherz. Falsch gedacht, das gibt es wirklich und es gibt bereits jede Menge Grüße, nachzulesen bei Bild.de. Na, das sind wir doch schon wieder einen Schritt weiter und eine schöne Tradition lebt wieder auf. So was hatten wir doch vor ca. 70 Jahren schon mal?

Dass 98.7% der Grußschreiber den Afghanistaneinsatz positiv sehen und die Soldaten als Helden verehren, wundert mich nicht. Die Grußbotschaften sind allerdings in auffällig korrektem Deutsch verfasst, orthographisch und grammatikalisch nix auszusetzen. Das wundert mich dann doch, schätzte ich die Kenntnisse der Regeln der deutschen Sprache in Wort und besonders in Schrift beim gemeinen Bild-Leser als eher rudimentär ein. Aber vielleicht ist mein Verdacht, die veröffentlichten Grüße würden den kranken Hirnen von Bild.de-Volontären entspringen, völlig falsch. da ja auch ich zu einer authentischen Grußbotschaft animiert wurde:

Liebe Jungs und Mädels im Feld in Afghanistan,

danke, dass ihr so einen tollen Job macht. Irgendwer muss ja dem Muselmann endlich mal die Harke zeigen, weil, sonst jault ja in Deutschland bald nur noch der Imam vom Minarett. Und wenn ihr den zottelbärtigen Taliban gleich vor Ort abserviert, dann kann der sich hier bei uns nicht mehr in die Luft sprengen. Super. Macht sie fertig!


Noch ist sie auf Bild.de nicht freigeschaltet. Warum nicht?- Keine Ahnung!

Nachtrag: Jetzt bin ich wirklich gerührt. Die Blöd.de hat meinen doch wohl offensichtlich saudämlichen "Gruß" tatsächlich veröffentlicht. Ich fass es nicht!

Sonntag, 25. Juli 2010

Klassentreffen

Klassentreffen LEV 24.07.2010

Klassentreffen sind immer wieder eine schöne Gelegenheit festzustellen, wie der Zahn der Zeit nagt und wie sehr sich die ehemaligen Mitschüler verändert haben, wohingegen man selbst ja ganz der bzw. die Alte geblieben ist. Nun sind Klassentreffen im allgemeinen ja nicht so selten und dass sie Erwähnung in der lokalen Presse finden, ist eher ungewöhnlich. Ein Klassentreffen 50 Jahre nach Schulabschluss ist da schon etwas Besonderes und wenn es sich um eine reine Mädchenklasse handelt, so ist der Aufwand, die ehemaligen Schülerinnen aufzuspüren, schon erheblich, haben sich doch die Namen der Mädchen in den meisten Fällen durch Heirat geändert.

Frau Blackconti war bis zum Abschluss vor 50 Jahren Schülerin einer solchen Mädchenklasse in Leverkusen und trotz Namensänderung, diversen Umzügen und letztlich Auswanderung erreichte sie ein Einladungsschreiben der Organisatoren, die man für ihre beharrliche Spürarbeit gar nicht genug preisen kann. Da eine direkte Teilnahme Frau Blackcontis wegen der Entfernung verständlicherweise kaum möglich war, wurde kurzerhand das Internet via Skype-Telefonie bemüht. Mittels Mikrofon und Webcam war Frau Blackconti dann zumindest virtuell auch in Leverkusen. Weil dies wohl dann doch etwas Ungewöhnlches war, war das dem Leverkusener Anzeiger, einer Regionalausgabe des Kölner Stadtanzeigers, eine kleinen Bericht wert und den kann man hier anklicken.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Steffen Seibert

Steffen seibertSteffen Seibert ist nicht nur ein Name, sondern auch ein ganzer Satz. Diese Erkenntnis hatte der Kabarettist Jochen Malmsheimer schon vor einiger Zeit und da konnte er noch nicht ahnen, dass dieser Satz den neuen Job des ZDF-Moderators als Regierungssprecher so präzise beschreiben würde. Eine erste Kostprobe gab Seibert anlässlich seiner Berufung:

"Ich nehme diese Aufgabe gerne an, weil ich überzeugt bin, dass die Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel die richtigen Schwerpunkte setzt, um unserem Land in diesen schwierigen Jahren eine gute Zukunft zu sichern."

Super, selten so gelacht! Auf diesen Satz muss man bei dieser Regierung erst mal kommen. Nomen est Omen lautet eine alte Volksweisheit und hier trifft sie punktgenau: Steffen seibert und wer wollte Malmsheimer da widersprechen?

Montag, 12. Juli 2010

Das war’s...

Spain -Netherlands 1-0 Iniesta...und nun können wir uns alle wieder dem normalen Leben widmen. Spanien hat verdient gewonnen. Sie spielten nicht den schönsten, aber den effektivsten Fußball. Das Endspiel war ein ziemliches Gewürge und eigentlich hatte ich von den Holländern etwas mehr erwartet, mehr spielerische Klasse, aber die mannschaftliche Geschlossenheit der Spanier gab auch in diesem Spiel den Ausschlag und erstickte holländische Ansätze bis auf wenige Momente im Keim. Ähnlich wie gegen Deutschland schien es nur immer eine Frage der Zeit bis zum spanischen Torerfolg. Kurz vor Ende der Verlängerung war es ja dann soweit und Iniesta, der beste Spanier, klärte mit seinem Tor die Verhältnisse und bewahrte die Holländer vor der Peinlichkeit einer Zufallsweltmeisterschaft durch Elfmeterschiessen. Dass dem Tor ein klares Abseits voraus ging, ja sicher, passt zu den Schiedsrichterleistungen, wird aber kaum zur Legendenbildung reichen.

Diego Forlan - Wow!! Diego Forlan wurde zum besten Spieler des WM-Turniers gewählt. Völlig zu recht, denn der blondgelockte Uruguayer war nicht nur DIE eindrucksvolle Führungsfigur in seiner Mannschaft, nein, er verzückte auch fußballdesinteressierte Frauen dergestalt, dass diese das nächste Spiel der Uruguayer kaum erwarten konnten. Die spitzen Schreie einiger Damen bei seinem Lattenkracher in der letzten Sekunde des Spiels gegen Deutschland ließen jedenfalls auf massive erotische Phantasien schließen.

Was bleibt für Südafrika? Nun, die Welt kennt jetzt unseren Präsidenten, Jacob Zuma, der sich gerade der Vaterschaft seines 20. Kindes erfreut, mit 4 Frauen verheiratet ist und sich anschickt in Kürze die 5. zu ehelichen. Geschmack hat er, soviel steht für mich fest, denn als ihm das Merkel nach einem Tor gegen Argentinien glückselig um den Hals fallen wollte, da zuckte er, zwar diplomatisch fein, aber doch merklich angewidert zurück.

Die WM-Städte wurden renoviert, d.h. recht ordentlich aufgeräumt, die Schlaglöcher wurden beseitigt und die Straßenlaternen erhielten neue Glühlampen. In den Städten fahren jetzt plötzlich moderne Omibusse und die sollen auch weiterhin im regelmäßigen Linienverkehr eingesetzt werden. Höchstwahrscheinlich aber nur so lange, bis die Einschüsse die Karosserien so durchlöchert haben, dass sie sich nur noch als Sieb verwenden lassen. Die Taxiunternehmer werden das schon richten, weil die Polizei nach der WM kaum in der Lage sein wird, jeden Bus mit einer Eskorte zu schützen.

Die neuen Stadien sind wohl weltweit das Beste, was man sich z.Zt. vorstellen kann, aber wie und wofür die, besonders in den kleinen WM-Städten, in der Zukunft dienen sollen, das steht noch in den Sternen. Die WM wurde reibungslos und ordentlich abgewickelt und die im Vorfeld so oft beschworene Kriminalität Südafrikas ( Uli Hoeness!) hielt sich merklich bedeckt. Von ernsthaften Vorfällen ist mir nichts bekannt.

Ob die Nation durch die WM enger zusammen gewachsen ist, glaube ich eher nicht, aber es ist ja schon als Fortschritt zu bewerten, dass sich selbst eingefleischte Rugby- oder Cricket-Afrikaaner der Faszination dieses oder jenes Fußballspiels nicht entziehen konnten. Rund um die Stadien herrschte durchweg eine ausgelassene, immer friedlich-freundliche Atmosphäre und alles in allem glaube ich, dass Südafrika nun zwar ein paar Schulden mehr, aber auch einen gehörigen Imagegewinn zu verzeichnen hat.
Vuvuzela für Deutschland
Ja, und dann bleibt da noch die Vuvuzela, die zwar ordentlich nervte, aber sich gleichzeitig nun wohl weltweit verbreitet hat, ja geradezu DAS Souvenir dieser WM wurde. Nicht ein WM-Tourist, der nicht mindestens eine dieser Plastiktröten erworben und in die Heimat mitgenommen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn diese monotone Hintergrunddisharmonie nun auch in den Bundesligastadien erschallen würde. Vielleicht haben wir uns nach 64 Vuvuzelaspielen so daran gewöhnt, dass Fußball ohne diese Lärmorgie nicht mehr vorstellbar ist, ja, dass uns geradezu etwas fehlen würde.

Tief im Süden

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